Trockene Haut und Lippen: Diese Tipps helfen im Winter
Gesichtspflege im Winter:Das hilft gegen trockene Haut und Lippen
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Sie ist fahl, trocken und spannt - unsere Haut muss im Winter so einiges durchmachen. Doch wie pflegt man Gesicht und Lippen im Winter richtig?
Unabhängig von der Jahreszeit sollte immer auf eine gute Hautpflege geachtet werden. Dazu gehört neben Sonnenschutz ebenso genug zu trinken.
Quelle: MEV
Trockene Heizungsluft in Innenräumen und eisige Temperaturen draußen setzen der Haut zu. "Der Eigenschutz der Haut nimmt im Winter ab, da sie weniger Fett produziert.Ab unter acht Grad findet gar keine Fettproduktion mehr statt", erklärt der Stuttgarter Dermatologe Daniel Wilder.
Außerdem ist sie nicht so gut durchblutet wie im Sommer und daher weniger mit Nährstoffen versorgt. Heißt im Umkehrschluss: Wir müssen die Haut im Winter mehr schützen und reichhaltig pflegen.
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Skincare-Routine für das ganze Jahr
Am besten sei es, das ganze Jahr über eine gute Hautroutine in den Alltag zu integrieren, so Kosmetikerin Uta Janisch, Vorsitzende beim Berufsverband der KosmetikerInnen in Deutschland e.V.. Pflichtprogramm heißt bei ihr:
Reinigung: entfernt Schmutz von der Haut
Tonic bzw. Gesichtswasser: neutralisiert das Leitungswasser und bereitet Haut auf die Pflege vor
Serum: dringt in die tieferen Hautschichten ein
Pflege: dringt in obere Hautschichten ein und schützt
Wer diese Schritte laut Janisch morgens und abends durchführt, dürfte die kalte Jahreszeit gut überstehen.
Sollten Männer bei der Hautpflege immer zu Produkten greifen, die auch speziell für Männer deklariert sind? "Nein", sagt Dermatologe Daniel Wilder: Das sei nicht notwendig. Produktpaletten für Männer seien reine Marketingaktionen. Aber: Es kommt auf den Hauttyp an. "Männer neigen tendenziell zu fettigerer Haut, Frauen zu trockener oder Mischhaut. Die Pflege sollte also individuell darauf abgestimmt sein", so der Experte.
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Tipps gegen trockene Haut
Da die Haut im Winter bereits sehr beansprucht ist, sollte man sie schonen. "Achten Sie bei der Reinigung auf pH-neutrale Produkte", rät Wilder. Und verzichten Sie auf zu heißes Wasser - auch beim Baden oder Duschen. Denn das entfernt die hauteigenen Fette, den Selbstschutz der Haut. Das gilt nicht nur für das Gesicht, sondern den ganzen Körper.
Zu solchen Wirkstoffen gehören laut Wilder zum Beispiel Urea (5-10 Prozent), Glyzerin, Mandelöl, Sheabutter und Olivenöl. Doch natürlich ist jede Haut unterschiedlich und hat unterschiedliche Bedürfnisse.
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Sie wissen nicht genau, welcher Hauttyp sie sind, oder was Ihre Haut braucht? Janisch rät zu einer Beratung bei einer gut ausgebildeten Kosmetikerin oder einem Kosmetiker. Denn die Produktauswahl ist groß - und die Unsicherheit bei Kundinnen und Kunden, welche Creme es sein soll, ebenfalls. Wilders Tipp: "Große Apotheken haben dermatologische Produkte. Und im Idealfall bekommen Sie eine Beratung."
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Die Haut im Winter mit Feuchtigkeit zu versorgen, ist gut, aber Vorsicht: "Bei hochdosierter Feuchtigkeit und Minusgraden kann es zu Erfrierungen kommen", so Kosmetikerin Uta Janisch. Gerade beim Skifahren sollte man darauf achten, besser zu Produkten mit Fetten wie Bienenwachs oder Sheabutter zu greifen.
Trockene Lippen richtig pflegen
"Die Haut an den Lippen ist 70 Prozent dünner als die Haut im Gesicht. Außerdem haben Lippen keine Talgdrüsen", erklärt Wilder. Sie müssen also besonders gut geschützt und gepflegt werden. Oft werden die Lippen bei der Pflege vergessen.
"Dabei sollten bei der Routine - von der Reinigung bis zur Creme - die Lippen immer mitbehandelt werden", so Kosmetikerin Janisch. Sie rät bei der Lippenpflege zu Inhaltstoffen wie Sheabutter, Vitamin E und Bienenwachs. Aber Vorsicht bei Wollwachs - denn dieser macht nur anfänglich ein schönes Gefühl, trocknet die Lippen aber auf Dauer aus.
Es ist ein bekannter Effekt: Der Film vom Pflegestift macht die Lippen geschmeidig. Ein tolles Gefühl, doch längerfristig fühlen sich die Lippen trockener an als vorher. Woran liegt das? "Mineralöle in Produkten trocknen die Lippen aus", sagt Dermatologe Daniel Wilder. Wer sehr trockene Lippen hat, sollte lieber zum Inhaltstoff Dexpanthenol greifen.
Oft steht auch der Inhaltsstoff Glyzerin in der Kritik, doch ist das wirklich so? Der Stoff bindet als Zusatz in Kosmetika die Feuchtigkeit und hält die Haut geschmeidig. Aber: Hier macht die Dosis das Gift. Denn ist zu viel Glyzerin in der Pflege enthalten, entsteht der gegenteilige Effekt, schreibt die Deutsche Apotheker Zeitung. Üblich seien Produkte mit Konzentrationen von fünf bis zehn Prozent Glyzerin.
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Strahlende Haut trotz Kälte
Spätestens seit November ist der Glow aus dem Sommer verschwunden. Eine gräulich erscheinende Haut ist im Winter nicht selten. Daran ist einerseits die schlechtere Durchblutung schuld, andererseits die abgestorbenen Hautschüppchen.
Daher rät Janisch ein bis zwei Mal pro Woche - je nachdem, wie robust die Haut ist - zu einem Peeling. Denn erst, wenn alte Hautschüppchen entfernt sind, können die Wirkstoffe richtig eindringen.
Mechanische Peelings, also die mit Körnchen, können der Haut eher schaden. "Besser sind Enzympeelings: Pulver oder Pasten, die sich ganz einfach auftragen, einwirken und abwaschen lassen." Außerdem nicht vergessen für den Glow: viel trinken und Aktivitäten an der frischen Luft.
Ein guter UV-Schutz ist wichtig. Selbst im Winter ist die Haut Sonnenstrahlen ausgesetzt, die die Hautalterung beschleunigen und das Krebsrisiko erhöhen. "Im Alltag sollte der Lichtschutzfaktor mindestens 30 SPF betragen. Beim Wintersport 50 SPF", sagt Dermatologe Daniel Wilder. Wer den Sonnenschutz einzeln nach der Pflege aufträgt, hat laut Janisch den Vorteil selber zu entscheiden, wann er gebraucht wird. Denn wer den ganzen Tag im Homeoffice sitzt, könnte auch auf Sonnenschutz verzichten. Dauert der Pausenspaziergang aber länger und die Sonne scheint, sollte der UV-Schutz nicht vergessen werden.