Thai-Massage: Qualitätskriterien:So findet man ein gutes Thai-Massage-Studio
von Nicole Clouth
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Wer mal eine Thai-Massage hatte, schwärmt meistens in höchsten Tönen von ihr. Wie sollte eine Massage idealerweise ablaufen und woran erkennt man ein gutes Thai-Massage-Studio?
Mit versteckter Kamera wurde in verschiedenen Thai-Massage-Studios gecheckt, wie gut die Massage dort wirklich ist. Und ob die Griffe, die die Masseure und Masseurinnen dort anwenden, ihrer Qualifikation entsprechen.26.09.2024 | 6:33 min
Waren Sie schon mal bei einer Thai-Massage und fanden es gut? Oder hatten Sie hinterher oder währenddessen vielleicht sogar Schmerzen?
Thai-Massage-Studios gibt es in nahezu jeder Stadt und das oft gleich mehrfach. Der Verein Thai-Spa-Vereinigung Deutschland e. V. schätzt ihre Zahl auf mindestens 2.000. Wie erkennt man als Kunde ein gutes und seriöses Studio, worauf sollte man achten und wie schützt man sich vor unerlaubten Massagetechniken?
Was eine Thai-Massage sein darf
Was die wenigsten Kunden wissen: Die Thaimasseurinnen und -masseure dürfen nur eine entspannende Wellnessmassage anbieten. Medizinische Handgriffe wie die der Manuellen Therapie, mit der Verspannungen und Blockaden im Körper gelöst werden, dürfen sie nicht durchführen. Das ist gesetzlich verboten, wenn sie keinen in Deutschland erlernten Heilberuf vorweisen können.
Dafür ist in Deutschland die Ausbildung zum Physiotherapeuten mit Weiterbildung zum Manualtherapeuten vorgeschrieben. Manuelle Therapie gehört grundsätzlich zur Ausbildung der Physiotherapeuten. Sie vermittelt aber nur die Grundlagen. Soll über die Krankenkassen abgerechnet werden, muss die Manuelle Therapie in einer zusätzlichen Ausbildung vertieft werden.
Auch staatlich anerkannte Osteopathen, Ärzte mit der Zusatzausbildung Chirotherapie oder Heilpraktiker mit der Zusatzausbildung Chiropraktik müssen eine Weiterbildung für Manuelle Therapie absolviert haben, wenn sie diese Methode anwenden wollen.
Doch die Ausbildung in einem Heilberuf erfordert mindestens einen Realschul- oder Mittleren Bildungsabschluss. Die meisten Thaimasseurinnen aus dem Ausland kommen jedoch erst als Erwachsene nach Deutschland und fangen meist keine Ausbildung mehr an.
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Sauberkeit ist das erste Gebot
Der allererste Blick des Kunden, sagt Physiotherapeut Gianluca Müller aus Köln, sollte schon beim Betreten des Studios der Hygiene gelten: Wie sauber ist der Fußboden, der Tresen? Machen die Liegen einen sauberen Eindruck und sind die Handtücher frisch? Auch die Toilette sollte man kritisch in Augenschein nehmen. Sie ist wie eine Visitenkarte des Studios.
Keine Massage ohne Vorgespräch
Vor Beginn der Massage sollten Masseurinnen und Masseure die Kunden ausführlich nach akuten Beschwerden, Schmerzen, Vorerkrankungen wie Bandscheibenvorfällen und Operationen befragen.
Sensible Bereiche könnten dann ausgespart werden, so Müller. Auch Krankheiten wie Osteoporose und Gefäßerkrankungen sollte der Kunde unbedingt erwähnen. Würde eine Masseurin einen an Osteoporose erkrankten Kunden aus Unkenntnis mit viel Druck auf den Knochen behandeln, könnten diese auch brechen, warnt der Experte.
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Wie die Behandlung ablaufen sollten
Da es sich bei den Thai-Massagen um Wellnessmassagen handelt, sollten sie vor allem eins sein: entspannend. Starke Schmerzen sollten während der Massage nicht auftreten. "Richtige Schmerzen haben meines Erachtens bei einer Wellnessmassage überhaupt nichts zu suchen", betont Müller. Sanftes, vorsichtiges Dehnen des Körpers durch die Masseurin während der Thai-Massage sei in Ordnung.
Während der Behandlung sollte die Masseurin den Kunden immer wieder nach Schmerzen fragen, denn bei einer zu robusten Massage können Band- und Gefäßstrukturen Schaden nehmen. "Ein leicht ziehender, schnell vorübergehender Schmerz darf sein, aber sobald das Wohlbefinden stark beeinträchtigt wird, muss der Kunde unbedingt Bescheid geben", so der Physiotherapeut. Wichtig sei, dass die Masseurin den Kunden auf keinen Fall mit ruckartigen Bewegungen überdehne. Zur Not solle der Kunde die Massage abbrechen.
Die traditionelle Thai-Massage wird als Nuad Phaen Boran bezeichnet, was so viel wie "alte thailändische heilsame Berührung" bedeutet. Sie besteht aus passiven, dem Yoga entnommenen Streckpositionen und Dehnbewegungen, Gelenkmobilisierungen und Druckpunktmassagen. Die Masseure setzen nicht nur ihre Hände, sondern auch ihre Ellenbogen und Knie bei der Behandlung des Kunden ein.
Die bekannteste Ausbildungsstätte ist die Wat Pho Massageschule in Bangkok. Hier werden in mehrmonatigen Lehrgängen Masseurinnen ausgebildet. Die Absolventinnen genießen in Thailand hohes Ansehen und arbeiten unter anderem auch in Krankenhäusern.
In Deutschland hängen oft bunte Zertifikate an den Wänden der Thaimassagestudios. Meist können deutsche Kunden sie nicht lesen und nicht nachvollziehen, wo die Masseurin ihre Ausbildung gemacht hat.
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Was Thai-Masseure nicht dürfen
Das sogenannte "Einrenken" des Halses gehört zu den "schnellen Techniken" der Manuellen Therapie und bedarf einer besonderen Ausbildung. Daher dürfen das nur Physiotherapeuten mit zusätzlicher Ausbildung zur Manuellen Therapie, beziehungsweise Chiropraktik oder Chirotherapie. Außerdem ist es staatlich anerkannten Osteopathen, Chiropraktikern, Ärzten oder Heilpraktikern mit Heilerlaubnis gestattet.
Eine unsachgemäße Manipulation des Halses kann zu Kapselverletzungen und Überdehnungen führen, warnt Physiotherapeut Gianluca Müller. Am Ende könne der Kunde noch mehr Nacken- und Kopfschmerzen haben als zuvor. Schmerzen könnten auch dann entstehen, wenn Thaimasseure an Armen und Beinen ruckartig ziehen oder zerren. Dabei könne dem Kunden sogar versehentlich der Arm ausgekugelt werden, so der Physiotherapeut.
Häufig sprechen Patienten und Patientinnen bei der Manipulation der Halswirbelsäule vom "Einrenken" des Halses. Der Begriff sei missverständlich, denn es würden keine Wirbel wieder eingerenkt, sondern die Halswirbelsäule durch bestimmte Griffe mobilisiert, so Stefan Hegenscheidt vom Deutschen Verband für Physiotherapie.
Währenddessen kann es vernehmlich knacken: Das Geräusch entstehe laut Hegenscheidt vermutlich, weil die Gelenkoberflächen leicht auseinandergezogen würden und Stickstoffgase entweichen, die als kleine Bläschen bei der Behandlung zerplatzen. Die seien in der Gelenkflüssigkeit natürlicherweise vorhanden und würden bei bestimmten Bewegungen geräuschvoll wieder freigesetzt. Das sei völlig harmlos. Ganz hundertprozentig sei die Entstehung des Knackgeräuschs aber noch nicht geklärt, so der Experte.
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Quelle: ZDF
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