Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit:Was gegen die Reisekrankheit hilft
von Thomas Förster
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Endlich Urlaub! Doch bis zur Ankunft am schönen Strand erleiden viele Reisende schreckliche Stunden mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Wie sich Reisekranke selbst helfen können.
Die Reisekrankheit, auch Kinetose genannt, betrifft etwa jeden dritten Deutschen. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel. Was sind die Ursachen der Krankheit? Welche Mittel können helfen?01.07.2024 | 5:16 min
Die Reisekrankheit, auch Kinetose genannt, plagt viele Menschen, die im Auto, Zug, Flugzeug oder auf einem Schiff beispielsweise in den Urlaub unterwegs sind. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene.
Warum die Reisekrankheit eine Kopfsache ist
Während einer Reise erhält das Gehirn viele widersprüchliche Signale, zum Beispiel von den Augen und dem Gleichgewichtssinn, etwa wenn man im Auto sitzt und auf das Handy guckt: Die Augen fixieren dann einen ruhenden Gegenstand, während der Gleichgewichtssinn jede Bewegung registriert. Im Gehirn kommen dadurch widersprüchliche Informationen an, so der Reisemediziner Tomas Jelinek:
Wie sich die Reisekrankheit bemerkbar macht
Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schweißausbrüche zählen zu den häufigsten Symptomen. Es kann aber auch zu Schwindel oder Erbrechen kommen. Manche Menschen spüren die Symptome gleich zu Beginn einer Reise, andere erst später.
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von Julia Zipfel
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Reisetabletten und Medikamente - Was hilft gegen Reiseübelkeit?
Es gibt einige rezeptfreie Medikamente gegen die Reisekrankheit mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat. Er wirkt im Brechzentrum des Gehirns und verhindert, dass Symptome entstehen. Das Fatale ist: Viele Präparate mit diesem Wirkstoff können ähnliche Nebenwirkungen hervorrufen, wie die Reisekrankheit selbst. Zusätzlich kann es zum Beispiel zu Mundtrockenheit oder Herzrasen kommen. Auf die Hinweise zur Einnahme sollte man achten, sagt der Apotheker David Bekermann:
Eine ähnliche Wirkung wie Medikamente sollen Akupressur-Armbänder auf das Brechzentrum ausüben, die gibt es ab fünf Euro pro Band aufwärts.
Eindeutige wissenschaftliche Beweise für ihre Wirksamkeit fehlen jedoch noch. Für Reisekranke, die keine Tabletten nehmen können oder wollen, seien sie aber unter Umständen einen Versuch wert, so Tomas Jelinek.
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Welche Hausmittel gegen die Reisekrankheit helfen
Ingwer haben schon die Seefahrer früher gegen Übelkeit auf See genommen. Studien haben laut Jellinek inzwischen eine Wirkung belegen können. Ingwer gibt es auch rezeptfrei in konzentrierter Form als Tropfen in der Apotheke.
Nahrungsmittel und Getränke können ebenfalls die Stärke der Symptome positiv beeinflussen. Vor und während der Reise ist leichte Kost empfehlenswert. Lebensmittel mit viel Salz oder Fett können die Symptome verstärken, genauso wie Alkohol und Kaffee. Auch Speisen mit viel Histamin, wie zum Beispiel Sauerkraut oder Thunfisch, sind nicht zu empfehlen.
Wie die richtige Platzwahl helfen kann
Die Wahl des richtigen Platzes kann die Auswirkungen einer Reisekrankheit lindern. Im Auto sitzt man am besten vorne und guckt während der Fahrt auf die Straße, um widersprüchliche Signale an das Gehirn so weit wie möglich zu reduzieren. Im Zug ist dafür ein Platz am Fenster in Fahrtrichtung empfehlenswert und im Flugzeug an den Tragflächen. Auf dem Schiff ist eine Position in der Mitte für Betroffene am besten. Dazu der Reisemdiziner Tomas Jelinek:
Daneben werden auch Accessoires wie spezielle Brillen gegen die Reisekrankheit angeboten, die die Beschwerden lindern sollen.
Spezialbrillen gegen die Reisekrankheit gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Die Preisspanne ist groß und liegt zwischen fünfzehn und 100 Euro. Die Brillengläser sind eingefasst in Ringe, die innen hohl sind. Darin befindet sich eine Flüssigkeit, die sich zum Beispiel beim Lesen während einer Autofahrt bewegt. So soll das Auge die gleichen Informationen zur Bewegung an das Gehirn senden wie der Gleichgewichtssinn.
Viele Experten sind skeptisch gegenüber solchen Hilfsmitteln. Laut Tomas Jelinek könne so eine Brille beim Einzelnen aber durchaus funktionieren.
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