Wenn Finger weiß und taub werden:Raynaud-Syndrom - Kälte mit Folgen
Ein Griff in den Kühlschrank und die Finger werden weiß und taub. Sie wirken wie abgestorben, können später schmerzen. Was hinter dem Phänomen steckt und was man dagegen tun kann.
Raynaud-Syndrom: Trikolore-Phänomen typisch
Das Zusammenspiel von gefäßerweiternden und -zusammenziehenden Faktoren funktioniert beim Raynaud-Syndrom nicht gut.
Markus Schäfer, Angiologe, Marienkrankenhaus Kassel
Primäres und sekundäres Raynaud-Syndrom
Typischerweise ist bei diesen Patienten das Raynaud-Syndrom sehr ausgeprägt und kann sogar zu offenen Stellen im Bereich der Fingerkuppen führen.
Markus Schäfer, Angiologe, Marienkrankenhaus Kassel
- Bestimmte Grunderkrankungen können zu einem sekundären Raynaud-Syndrom führen. Dazu gehören vor allem Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, zum Beispiel Kollagenosen, also Erkrankungen des Bindegewebes wie die systemische Sklerose (Sklerodermie), aber auch eine rheumatoide Arthritis, Vaskulitiden (Entzündungen der Blutgefäße) sowie Multiple Sklerose und andere neurologische Krankheiten.
- Daneben können bestimmte Medikamente, zum Beispiel Betablocker, manche Antidepressiva oder auch Migräne-Mittel, Zytostatika und Interferon, ein Raynaud-Syndrom auslösen. Ebenso Chemikalien wie Vinylchlorid und Arsen, wenn auch heute äußerst selten.
- Äußere Einwirkungen, etwa chronische Vibrationen oder ständige Erschütterungen, die bei der Arbeit auf die Hände übertragen werden, sowie Hautschäden durch Erfrierungen können ebenfalls Ursache sein.
Möglichkeiten zur Therapie bei Raynaud-Syndrom
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn man dieses Medikament sehr einschleichend dosiert und über einen Zeitraum von vier Wochen aufdosiert.
Dr. Markus Schäfer, Angiologe, Marienkrankenhaus Kassel
- Schutz vor Kälte ist die wichtigste Maßnahme. Sind Temperaturen einstellig, sollten Betroffene Handschuhe anziehen. Fäustlinge eignen sich besser, da sich die Finger gegenseitig wärmen. Viele Betroffene haben gute Erfahrungen mit beheizbaren Handschuhen und Taschenwärmern gemacht.
- Bei der Hausarbeit verhindern Gummihandschuhe, dass die Haut Wasser aufnimmt. Verdunstet Wasser auf der ungeschützten Haut entzieht dies dem Körper Wärme, was eine Raynaud-Attacke auslösen kann.
- Handmassagen und Fingertraining mit einem Grip-Trainer oder Therapieball verbessern die Durchblutung der Fingermuskulatur.
- Stress, Hektik und innere Anspannung wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus. Beim Stressabbau helfen Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga.
- Nikotin gilt als Auslöser von Durchblutungsstörungen. Betroffene sollten deshalb nicht rauchen.
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