Gegen Karies und Co: Was man außer der Zahnbürste braucht

    Gegen Karies und Co:Was man außer der Zahnbürste braucht

    von Andreas Kürten
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    "Zweimal täglich die Zähne gründlich putzen!", lautet eine alte Faustregel. Wie man zusätzlich zum Zahnarzt für einen gesunden Mund sorgen kann - und so den ganzen Körper schützt.

    Mundhygiene
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    Wenn die Mundhygiene mangelhaft ist, kann es zu Erkrankungen im Mund kommen. Zunächst droht Karies. Bakterien können den Zahnschmelz und gesamte Zähne zerstören.
    Außerdem drohen durch Ablagerungen und bakterielle Beläge Infektionen des Zahnfleischs. Diese Entzündungen können mit Rötungen, Schwellungen und Blutungen verbunden sein. Im Extremfall gehen sie in eine Erkrankung des Zahnbetts (Parodontitis) über und können schwerwiegende Folgen für den gesamten Körper haben. Mit diesen Tipps kann man das verhindern:

    Richtiges Zähneputzen ist das A und O

    Regelmäßiges Putzen der Zähne ist durch nichts zu ersetzen. Denn es entfernt bakterielle Beläge, stärkt die Zähne mit Fluoriden und beugt Erkrankungen im Mund vor.
    Am besten erfolgt diese gründliche Zahnhygiene mindestens zweimal täglich (morgens und abends) und eventuell zusätzlich nach Mahlzeiten. Jeder muss dabei selbst entscheiden, ob er lieber eine herkömmliche oder elektrische Zahnbürste verwendet.
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    Gurgeln, Spülen und Kauen

    Eine weitere Maßnahme kann das Spülen oder Gurgeln mit antibakteriellen Mundwässern oder medizinischen Mundspülungen sein. Oft handelt es sich um Lösungen, die ätherische Öle enthalten, die Zahnfleisch und Zähne pflegen sollen. Wer über einen frischen Atem hinaus etwas für die Mundgesundheit tun möchte, sollte sich vom Zahnarzt oder Apotheker beraten lassen. Vor der Anwendung sollte man den Beipackzettel studieren und hinterfragen, wie häufig das Produkt angewendet werden sollte.
    Darüber hinaus gibt es Zahnpflege-Kaugummis, die den Speichelfluss aktivieren und Säuren neutralisieren sollen, Bakterien bekämpfen und die Zähne remineralisieren. Verzichten sollte man auf zu viel Zucker und das Rauchen.
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    Mechanische Reinigung der Zahnzwischenräume

    Eine wichtige Maßnahme ist die mechanische Reinigung der Zahnzwischenräume: Hierfür stehen Produkte wie Zahnband, Zahnseide und Zahnseide-Stick zur Verfügung.

    Dass man die Zahnzwischenräume reinigt, ist einfach essenziell, weil auch jede Zahnbürste, egal welche, nicht so gut in die Zwischenräume reinkommt.

    Dr. Eva Hansen, Zahnärztin

    Eine Alternative für Menschen mit großen Zahnzwischenräumen sind sogenannte Interdental-Zahnbürsten.

    • Welches Produkt? Auswahl je nach individueller Vorliebe und dem Abstand der Zähne zueinander: Zahnband ist etwas dicker als Zahnseide. Zahnseide-Sticks sind leichter in der Handhabung.
    • Wie anwenden? Immer ausreichend Zahnband oder Zahnseide abrollen und dann zuerst über die Zeigefinger und zum Schluss über die Daumen spannen. Bei der Reinigung die Zahnseide in den Spalten zur linken und rechten Zahnseite neigen und auch von vorne und hinten reinigen.
    • Was beachten? Die Reinigung mit dem Zahnband oder Zahnseide nicht zu schnell oder fest durchführen, um Verletzungen und Blutungen am Zahnfleisch zu vermeiden.

    Flüssige Reinigung der Zahnzwischenräume als Alternative

    Wenn man seine Zwischenräume lieber flüssig reinigen möchte, ist eine Munddusche zu empfehlen. Moderne Geräte sind dabei in Stufen regulierbar. Eine Munddusche sollte mit geschlossenem Mund benutzt werden. Mit dieser Methode können jedoch nur weiche Zahnbeläge entfernt werden.
    Viele Experten befürworten eher die mechanische Reinigung der Zahnzwischenräume. Die flüssige Reinigung sehen sie als Alternative für Menschen, die damit nicht zurechtkommen. Eine Munddusche kann nicht nur mit Wasser befüllt werden, sondern auch mit Mundwasser oder Mundspülungen.

    Einige Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen eine zusätzliche Reinigung der Zunge, da sie eine große Oberfläche mit Bakterien und Belägen innerhalb der Mundhöhle darstellt. Geräte zur Zungenreinigung haben meist zwei Seiten: Auf der einen ist eine Bürste, mit der die Zunge feucht gebürstet werden kann, zum Beispiel mit Wasser, antibakteriellem Mundwasser oder einer Mundspülung. Auf der anderen Seite ist ein Spatel, mit dem man die Zunge auf der Rückseite vorsichtig abschaben kann.

    Alternativen zur Reinigung der Zähne

    Für die Reinigung der Zähne werden neben Zahnpasta und Zahnbürste auch alternative Produkte angeboten. Ein Beispiel ist Zahnpulver, das die gleiche Wirkung haben soll. Man befeuchtet die Zahnbürste, drückt sie in das Pulver und putzt. Ein Vorteil ist Nachhaltigkeit, da Zahnpulver meist im Glas angeboten wird und Plastiktuben wegfallen.
    Elektrische Zahnbürsten
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    Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte 360-Grad-Ultraschall-Zahnbürsten. Mit ihnen kann man nach dem Auftragen von Zahncreme alle Zähne gleichzeitig reinigen. Die Vibration in verschiedenen Stufen soll neben weichen auch feste Beläge entfernen. Manche Experten sehen die Ultraschall-Zahnbürste jedoch eher als eine Ergänzung.

    Es ist "nice to have", aber ich glaube niemals, dass es die herkömmliche Reinigung und die Zahnzwischenraumreinigung ersetzen kann.

    Dr. Eva Hansen, Zahnärztin zum Thema Ultraschall-Zahnbürsten

    Wichtig ist, dass Maßnahmen der Mundhygiene nicht den Termin bei Zahnärztinnen und Zahnärzten ersetzen können.

    • Kontrolluntersuchung: Wird einmal jährlich empfohlen, wenn Erkrankungen vorliegen, entsprechend häufiger.
    • Zahnsteinentfernung: Sollte bei dem jährlichen Zahnarzttermin erfolgen, da sich Zahnstein nicht mit den Maßnahmen der Mundhygiene entfernen lässt.
    • Professionelle Zahnreinigung: Wird ein- bis zweimal jährlich empfohlen, da neben der Zahnsteinentfernung die Zahnoberflächen geglättet werden. Außerdem werden sie mit Fluorid versorgt. Die Kosten werden aber nur von einigen Krankenkassen bezuschusst.

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