Was hilft bei einer Mittelohrentzündung beim Kind?

    Quälende Schmerzen im Ohr:Mittelohrentzündung beim Kind

    von Corinna Klee
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    Plötzliche Ohrenschmerzen, Fieber und ein quengeliges Kind: Eltern kennen das nur zu gut. Oft steckt eine Mittelohrentzündung dahinter. Wie Sie Ihrem Kind dann helfen können.

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    Eine Mittelohrentzündung oder Otitis media gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Sie entsteht meist infolge einer Erkältung oder eines Schnupfens. Krankheitserreger steigen vom Nasen-Rachen-Raum über die Ohrtrompete, die sogenannte eustachische Röhre, in das Mittelohr auf. Kinder sind deswegen oft betroffen, weil diese kürzer ist als bei Erwachsenen.
    Hinzu kommt: Kinder haben häufiger vergrößerte Rachenmandeln, auch als Polypen oder Adenoide bezeichnet. Auf ihrer Oberfläche können sich vermehrt Bakterien ansammeln, erklärt Hals-Nasen-Ohrenarzt Dominik Brors.

    Bakterien wandern häufig durch die kurze, eustachische Röhre ins Mittelohr ein.

    Dr. Dominik Brors, Hals-Nasen-Ohrenarzt, Paderborn

    Dadurch entzündet sich die Schleimhaut im Mittelohr. Mit einem Ohrenspiegel, dem Otoskop, untersucht der Arzt den Gehörgang und das Trommelfell. Dabei achtet er auf Rötungen oder Wölbungen des Trommelfells. Zusätzlich untersucht er Nase, Rachen und Hals.
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    Was bei einer Mittelohrentzündung im Ohr passiert

    Durch die Entzündung kommt es zu einer Schwellung der Schleimhaut und einer Ansammlung von Flüssigkeit im Mittelohr. Die Flüssigkeit kann aufgrund der geschwollenen Ohrtrompete nicht abfließen, was zu einem Druckgefühl und starken Ohrenschmerzen auf der betroffenen Seite führt. Zudem sind die Gehörknöchelchen beeinträchtigt: Durch die Schwellung können sie sich nur eingeschränkt bewegen, was zu einer Hörbeeinträchtigung führen kann.

    Unterschiedliche Symptome bei Mittelohrentzündung

    Die Symptome können je nach Alter des Kindes variieren, erklärt Dominik Brors. Bei kleinen Kindern sei es so, dass sie vor allem Fieber, Unwohlsein, Bauchschmerzen und einen schlechten Allgemeinzustand haben. Bei älteren Kindern und Erwachsenen zeigen sich eher die Symptome starker Ohrenschmerzen und einer Hörminderung.
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    Wie man eine Mittelohrentzündung behandelt

    In vielen Fällen heilt eine Mittelohrentzündung innerhalb weniger Tage von selbst ab. Zur Schmerzlinderung können Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol gegeben werden. Der HNO-Arzt empfiehlt zudem, abschwellendes Nasenspray oder Nasentropfen zu verabreichen, da der Eingang zur Ohrtrompete im Nasen-Rachen-Raum häufig zugeschwollen ist.

    Diese Schwellung muss man beseitigen, damit es zu einem Abfluss der Flüssigkeit aus dem Mittelohr kommt.

    Dr. Dominik Brors, Hals-Nasen-Ohrenarzt

    Wenn die Flüssigkeit wieder abfließen kann, gehen auch die Symptome zurück und die Entzündung heilt aus.
    Manchmal reißt das Trommelfell ein, da durch die Schwellung und Ansammlung von Flüssigkeit ein hoher Druck im Mittelohr entsteht. Die Flüssigkeit läuft dann aus dem Ohr. Das finden viele beunruhigend, ist aber nicht gefährlich. Das Trommelfell heilt in der Regel von allein wieder zu.

    Eine häufige Begleiterscheinung oder Folge der Mittelohrentzündung ist der Paukenerguss. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Flüssigkeit im Mittelohr, genauer gesagt in der Paukenhöhle hinter dem Trommelfell. Paukenergüsse können akut auftreten, wiederkehrend sein oder chronisch verlaufen.

    Vor allem bei einem chronischen Paukenerguss können operative Maßnahmen nötig sein. Kindern werden dabei oft sogenannte Paukenröhrchen in das Trommelfell eingesetzt, damit die Flüssigkeit besser und länger abfließen kann.

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    Wann sollten Sie mit dem Kind zum Arzt?

    Tritt innerhalb von zwei bis drei Tagen keine Besserung ein oder klagt das Kind über sehr starke Ohrenschmerzen, hat anhaltend hohes Fieber, hört plötzlich schlecht und ist insgesamt in einem geschwächten Allgemeinzustand, sollte man den Arzt aufsuchen.
    Bei einer Mittelohrentzündung kann es zudem, wenn auch sehr selten, zu Komplikationen kommen.

    Bakterien können über kleine Verbindungen im Knochen auf die Hirnhaut übergehen und dann zu einer Hirnhautentzündung führen.

    Dr. Dominik Brors, Hals-Nasen-Ohrenarzt, Paderborn

    Welche Hausmittel helfen?

    Warme Kompressen oder ein Kirschkernsäckchen können die Schmerzen zusätzlich lindern. Viele schwören auch auf ein warmes Zwiebelsäckchen. Die Wärme regt die Durchblutung im Ohr an, die ätherischen Öle der Zwiebel sollen entzündungshemmend wirken. Wissenschaftlich erwiesen ist das aber nicht. Ansonsten gilt wie bei allen Erkrankungen: Viel trinken, viel schlafen und dem Körper ausreichend Zeit zur Erholung gönnen.

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