Mastopathie: Was bedeuten Schmerzen und Knoten in der Brust?
Mastopathie:Gutartige Veränderungen im Brustgewebe
von Bianca Koch
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Schwellungen, Knoten und Schmerzen in der Brust können Anzeichen einer Mastopathie sein. Warum Veränderungen im Brustgewebe entstehen und was Frauen gegen Symptome tun können.
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Plötzlich tastbare Knötchen in der Brust, Schmerzen, ein Spannungsgefühl oder ein unangenehmes Ziehen - viele Frauen erschrecken, wenn solche Veränderungen auftreten. Doch oft steckt hinter diesen Beschwerden keine ernste Erkrankung, sondern eine sogenannte Mastopathie.
Obwohl diese Veränderungen des Brustgewebes in der Regel gutartig sind, sorgen sie für große Verunsicherung, sagt Yasmin Baila, Gynäkologin am Interdisziplinären Brustzentrum des Klinikums Kassel.
Mastopathie bezeichnet meist zyklusabhängige Beschwerden, die in der weiblichen Brust vorkommen können.
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Dr. Yasmin Baila, Gynäkologin
Fast die Hälfte aller Frauen ist mindestens einmal im Laufe des Lebens betroffen. Besonders häufig treten die Beschwerden zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf.
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Ungleichgewicht zwischen Hormonen
Mastopathie entsteht durch hormonelle Schwankungen. Es gibt im Verhältnis zu viel Östrogen bei zu wenig Progesteron. Es können sich tastbare Knötchen oder flüssigkeitsgefüllte Zysten im Brustgewebe bilden, die druckempfindlich sind.
Typische Beschwerden sind Brustspannen und ein gefühltes Anschwellen des Brustkörpers um die Periode herum.
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Dr. Yasmin Baila, Interdisziplinäres Brustzentrum, Klinikum Kassel
Selten könne aus der Brustwarze auch Flüssigkeit austreten, meist klar oder milchig trüb, so Baila.
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Verschiedene Formen der Mastopathie
Bei der fibrösen Mastopathie bilden sich vermehrt Bindegewebsfasern in der Brust, die zu Knötchen führen können. Bei der zystischen Mastopathie wachsen die Drüsenzellen, viele kleine Zysten entstehen.
Häufig ist eine Mischform, die fibro-zystische Mastopathie. Dabei kommt es sowohl zu vermehrtem Bindegewebe als auch zu einer Zystenbildung. Bei den meisten Frauen ist eine Brustseite stärker betroffen. Es ist jedoch selten, dass nur eine Seite Beschwerden bereitet.
Gewebeveränderung ist im Ultraschall sichtbar
Zunächst tastet der Gynäkologe die Brust ab und erfragt den Zyklusverlauf sowie die Art der Beschwerden. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung können Zysten und andere Gewebeveränderungen dargestellt werden.
Um ein differenziertes Bild des Brustgewebes zu erhalten, wird auch eine Mammographie gemacht. Die Röntgenuntersuchung der Brust kann Mikrokalk aufzeigen, der auf eine Brustkrebsvorstufe hinweisen kann.
Je nach Ausmaß und Symptomen unterteilt man die Mastopathie in drei Grade.
Grad I: Es kommt zu leichter Gewebevermehrung und/oder Zysten, manchmal auch zu gutartigen Gewebeknötchen. Das Brustkrebsrisiko gilt als nicht erhöht.
Grad II: In den Milchgängen der Brust hat sich Gewebe vermehrt, das aber normal aussieht. Durch das zusätzliche Gewebe kann es zu Knötchen, kleinen Narben oder zu Verstopfung der Milchgänge kommen. Das Brustkrebsrisiko gilt als leicht erhöht.
Grad III: In den Milchgängen findet sich vermehrt Gewebe, das sich von normalen Zellen mehr oder weniger unterscheidet. Diese Veränderungen werden noch einmal nach weiteren Kriterien in Untergruppen eingeteilt. Unter allen Frauen mit Mastopathie weist nur eine von zehn eine Grad-III-Mastopathie auf. Diese Veränderungen gelten nicht als Krebsvorstufe. Das Brustkrebsrisiko betroffener Frauen ist jedoch etwas höher als normalerweise.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum
Mastopathie ist meist harmlos
Liefert die Mammographie kein klares Ergebnis, kann es sinnvoll sein, eine Biopsie durchzuführen. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht, um bösartige Veränderungen auszuschließen.
Im Gegensatz zur Mastopathie verursacht Brustkrebs in frühen Stadien meist keine Schmerzen, sondern zeigt sich oft durch einen schmerzlosen Knoten, Hautveränderungen, Brustwarzeneinziehungen oder Lymphknotenschwellungen in der Achselhöhle.
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Deshalb dürfen sie nun länger zur Früherkennung gehen.
Generell gilt: Jede Veränderung in der Brust sollte von einem Frauenarzt sorgfältig abgeklärt werden. Insbesondere bei einer Mastopathie Grad III können engmaschige Untersuchungen sinnvoll sein, um den Verlauf der Krankheit zu kontrollieren. Der überwiegende Teil der Frauen mit Mastopathie entwickelt jedoch kein Brustkrebs.
Hormonelle Präparate lindern Beschwerden
Bei leichten Beschwerden ist keine Behandlung notwendig. Schmerzen können mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol behandelt werden. Progesteron kann zum Ausgleich der Dysbalance eingesetzt werden, wenn ein Mangel vorliegt. Entsprechende Hormonpräparate werden vom Frauenarzt verschrieben.
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Auch pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer regulieren das hormonelle Gleichgewicht und lindern Beschwerden. Einige Frauen empfinden kleine Kühlpads im BH oder kühlende Umschläge als angenehm, so die Frauenärztin.
Meistens hilft Kühlung, weil das Gewebe gerade aktiv und angeschwollen ist.
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Dr. Yasmin Baila, Gynäkologin
Mit Einsetzen der Wechseljahre lassen die Symptome in der Regel nach, da die hormonellen Schwankungen abnehmen.
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Quelle: dpa
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