Pilzinfektion auf dem Kopf: Woher kommt der Hautpilz?
Juckendes Mitbringsel:Lästiger Hautpilz nach Besuch im Barbershop
von Corinna Klee
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Wer eine Stelle am Kopf hat, die juckt und schuppt, sollte zum Arzt gehen. Schuld könnte ein Hautpilz sein, der sich vielerorts ausbreitet. Warum vor allem Männer betroffen sind.
Kubilay hat sich mit einem Hautpilz infiziert – vermutlich in einem Barbershop. Auch seine Frau hat sich angesteckt. Wie beide den Pilz wieder losgeworden sind.14.05.2024 | 5:43 min
Ein Pilzbefall der Haut kann von zahlreichen Pilzarten hervorgerufen werden. Einer davon ist Trichophyton tonsurans. Der Fadenpilz kann zu einer Ringelflechte der Kopfhaut (Tinea Capitis) führen und den Körper (Tinea Corporis) befallen. Der Pilz wird auch als Ringerpilz bezeichnet, weil er oft bei dieser Sportart auftritt.
Hautärzte beobachten, dass die Infektionszahlen in letzter Zeit zunehmen. Auch Andreas Maronna, Dermatologe an der Universitätsklinik Erlangen, sieht in der Ambulanz der Hautklinik Betroffene, die sich mit dem Pilz infiziert haben, meist junge Männer und Kinder. Der überwiegende Teil gibt an, in einem Barbershop gewesen zu sein. Ursache für eine Übertragung des hochansteckenden Pilzes könne sein, dass Rasiermesser oder Scherköpfe möglicherweise nicht ordentlich desinfiziert würden, erklärt der Experte.
Wie man einen Pilzbefall erkennt
Der Pilzbefall äußert sich durch eine schuppige, runde Rötung, oft im Nacken. Mitunter verteilen sich die kreisrunden, randbetonten Flecken auf dem Körper und jucken. Die Haarwurzel kann so sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, dass es zu einer dauerhaft kahlen Stelle am Kopf kommt. Häufig wird der Pilzbefall nicht als solcher erkannt, sondern zum Beispiel als Ekzem eingeordnet.
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Interview
Wie man den Hautpilz am Kopf wirksam bekämpft
Besteht der Verdacht auf einen Hautpilz, macht der Hautarzt einen Abstrich und legt eine Kultur an, um den Erreger nachzuweisen und richtig behandeln zu können. Die Pilzinfektion heilt in der Regel nicht von selbst, sondern muss gezielt therapiert werden: Mit speziellen Tabletten, sogenannten Antimykotika, Shampoos, Lösungen und Cremes. Die Medikamente hemmen das Pilzwachstum und seine Vermehrung.
Wie langwierig die Behandlung ist, hängt davon ab, wie stark man von dem Pilz befallen ist und wie gut man auf die Behandlung anspricht. Bei Einnahme der Tabletten kann es zu Wechselwirkungen mit Antibiotika und Betablockern kommen.
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mit Video
Äußerliche Behandlung mit Shampoo und Co.
Das Anti-Pilz-Shampoo wird zwei- bis dreimal pro Woche angewendet. Lösungen und Cremes können zusätzlich mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Nach etwa einer Woche entsprechender Behandlung sind Betroffene nicht mehr ansteckend. Die Therapie sollte auf jeden Fall zu Ende geführt werden, um den Pilz sicher zu bekämpfen.
Für die Behandlung von Kindern gibt es derzeit keine zugelassenen Medikamente. Kinder- und Hautärzte verschreiben die vorhandenen Anti-Pilz-Mittel "Off-Label-Use". Inzwischen habe man genügend Erfahrung, wie diese zu dosieren seien, sagt Maronna. Deswegen könne man die Pilzinfektion auch bei Kindern gut und sicher behandeln.
Um eine Übertragung innerhalb der Familie zu vermeiden, sollte man Körperkontakt in dieser Zeit meiden und Folgendes beachten:
Keine Kämme, Bürsten, Rasierapparate, Handtücher und Waschlappen gemeinsam benutzen, bei Kindern auch keine Plüschtiere und Spielgeräte.
Was waschbar ist, sollte bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine mit einem Bleichwaschmittel beziehungsweise einem Wäschehygienespüler gewaschen werden.
Scherköpfe, Rasierer und Rasierklingen im Privathaushalt sowie Kämme sollten nach jeder Benutzung desinfiziert werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, empfiehlt sich für diese Zeit die Einmalnutzung, zum Beispiel von Rasierklingen.
Kann man dem Hautpilz am Kopf vorbeugen?
Vorbeugen kann man dem Hautpilz nicht. Doch man kann vorsichtig sein. Maronna rät, sich einen Barbershop auszusuchen, der hygienisch arbeitet, was für den Großteil zutreffen dürfe.
Barbershops müssen wie Friseursalons strenge Hygienemaßnahmen einhalten. Hierzu zählt die regelmäßige Desinfektion von Bürsten, Kämmen und Scherköpfen nach jedem Kunden, der Austausch der Handtücher und die Verwendung von Einwegartikeln wie Rasierklingen. Wer sichergehen möchte, sollte sich vor der Behandlung die Desinfektion zeigen lassen.
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