Wieder Engpässe bei Fiebersäften und Antibiotika befürchtet
Fiebersäfte und Antibiotika:Wieder Engpässe bei Medikamenten befürchtet
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Ein neues Gesetz soll Engpässe bei Medikamenten eigentlich verhindern. Der Kinderärzte-Präsident befürchtet trotzdem, dass eine Grippewelle die Praxen wieder lähmen könnte.
Fiebersäfte könnten bei einer anstehenden Grippewelle knapp werden, mahnt der Kinderärzte-Präsident (Symbolfoto).
Quelle: imago
Der Verband der Kinderärzte hat vor erneuten Lieferengpässen bei Medikamenten in der kalten Jahreszeit gewarnt.
Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":
Gesetz "wird nicht durch diesen Winter helfen"
Das Gesetz gegen diese Engpässe gehe zwar in die richtige Richtung, "wird uns aber definitiv nicht durch diesen Winter helfen und springt womöglich auch auf Dauer zu kurz", sagte Fischbach der Zeitung.
Eine heftige Grippewelle in Australien deute darauf hin, dass sich auch in Europa in der kalten Jahreszeit wieder sehr viele Menschen mit dem Virus anstecken könnten.
In vielen Ländern Europas mangelt es an Medikamenten. Vor allem Antibiotika und Fiebersäfte sind nicht verfügbar. Die EU will diese Mangellage mit einer Reform in den Griff kriegen.26.04.2023 | 5:00 min
Arzneimittel-Engpässe legten dann auch die Praxen teilweise lahm, weil Mitarbeiter am Telefon etliche Apotheken abklappern müssten, um die benötigten Medikamente aufzutreiben. "Wir blicken daher mit Sorge auf Herbst und Winter", so Fischbach.
Neues Gesetz macht Vorratshaltung zur Pflicht
Ein im Juli verabschiedetes Gesetz gegen Medikamentenmangel von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) macht Vorräte von mehreren Monatsmengen für vielgenutzte Arzneimittel zur Pflicht. Preisregeln sollen gelockert werden, damit sich Lieferungen nach Deutschland für Hersteller mehr lohnen.
Auch mit der Reform sei es "nicht attraktiv genug für die Pharmafirmen, Medikamente in Deutschland zu produzieren und zu verkaufen, etwa wegen der vorgeschriebenen Festbeträge", sagte Fischbach. "Das sind Wirtschaftsunternehmen, die im Ausland mehr verdienen."