Karies bei Kindern und Erwachsenen: Symptome und Behandlung

    So bleiben Zähne gesund:Karies - keine harmlose Kinderkrankheit

    von Bianca Koch
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    Ein kleines Loch im Zahn, das klingt vielleicht harmlos. Doch Karies kann unbehandelt zu großen Problemen führen. Wie man die Zahnerkrankung erkennt, behandelt und verhindert.

    Wie man Karies erkennt, behandelt und verhindert
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    Immer noch bekommen Kinder Karies. Auch Erwachsene erkranken daran. Unentdeckt und unbehandelt kann das ernste Folgen haben. So ist Karies im fortgeschrittenen Stadium nicht nur schmerzhaft, sondern schädigt die Zähne unwiederbringlich.
    Die gute Nachricht: Laut aktueller Mundgesundheitsstudie haben immer weniger Kinder Löcher in den Zähnen. Das liegt Experten zufolge an guter Zahnpflege, regelmäßigen Zahnarztbesuchen und einer entsprechenden Kariesprophylaxe.

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    Karies entsteht durch Bakterien

    Karies entsteht durch das Zusammenspiel von schlechter Mundhygiene, Bakterien in Zahnbelägen und zuckerhaltiger Ernährung. Die Bakterien wandeln den Zucker auf der Zahnoberfläche in Säuren um. Diese Säuren wiederum entziehen dem Zahnschmelz wertvolle Mineralien. Er wird porös.
    Schreitet dieser Prozess über einen längeren Zeitraum fort, entstehen zunächst kleine Schäden, die sich unbehandelt allmählich zu sichtbaren Löchern entwickeln. Das Risiko eine Karies zu entwickeln ist individuell unterschiedlich, sagt Fehmi Koç, Zahnarzt aus Kassel.

    Auch genetische Faktoren können beeinflussen, wie anfällig jemand für Karies ist.

    Dr. Fehmi Koç, Zahnarzt

    So könne zum Beispiel ein zu weicher Zahnschmelz auch erblich bedingt sein, erklärt Koç.
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    Erste Anzeichen für Karies

    Karies entwickelt sich schleichend und bleibt daher oft längere Zeit unbemerkt. Doch es gibt Anzeichen, die auf eine beginnende Schädigung der Zähne hindeuten. Durch die Demineralisierung des Zahnschmelzes entstehen zuerst weiße Flecken. Diese werden durch Einlagerungen von Farbpigmenten aus der Nahrung nach und nach gelblich bis bräunlich. Zudem reagieren die Zähne empfindlich auf Kaltes, Heißes oder Süßes. Auch das Kauen kann Schmerzen verursachen. Um Karies zu diagnostizieren, reicht dem Zahnarzt meist schon der genaue Blick auf die Zähne.

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    FAQ

    Warum Kinder besonders gefährdet sind

    Milchzähne haben einen dünneren Zahnschmelz. Sie sind daher anfälliger für Säureangriffe. Das ständige Umspülen der Zähne mit zuckerhaltigen Getränken führt häufig zu einer frühkindlichen Karies. Eltern sollten deshalb Nuckel- und Trinkflaschen nur mit ungesüßtem Tee oder stillem Wasser befüllen.
    Zucker in Süßigkeiten bieten Bakterien zudem einen perfekten Nährboden und sollten daher nur in Maßen genossen werden. Regelmäßige Zahnpflege schon des allerersten Zahns mit fluoridhaltiger Zahnpasta reduziert das Kariesrisiko deutlich.

    Fluoride entfalten ihren Kariesschutz auf der Zahnoberfläche. Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns bis zum zweiten Geburtstag sollte zweimal täglich eine Kinderzahnpasta mit 0,10 Prozent (= 1.000 ppm) Fluorid in einer reiskorngroßen Menge verwendet werden.

    Ab dem zweiten Geburtstag wird die Menge auf Erbsengröße erhöht. Nach Durchbruch der ersten bleibenden Zähne sollte eine fluoridhaltige Junior- oder Erwachsenenzahnpasta mit 0,15 Prozent Fluorid (= 1.450 ppm) verwendet werden.

    Das Auftragen von Fluoridlack ist für alle Kinder bis zum 6. Geburtstag eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung - entweder im Rahmen der Kontrolluntersuchung oder einer separaten Sitzung. Fluoridhaltige Zahnpasten, Mundspüllösungen und Zahngele senken auch das Kariesrisiko bei Erwachsenen.

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    Kariesbehandlung: Je früher, desto besser

    Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto einfacher ist die Behandlung. Daher sollten Kinder schon früh an den Zahnarztbesuch gewöhnt werden. Ab dem ersten Zahn sollten sie alle sechs Monate zur Untersuchung. Im Anfangsstadium kann Karies oft noch ohne Bohren behandelt werden, erklärt Koç.

    Initialkaries lässt sich oft durch das Auftragen eines Fluoridlacks entfernen beziehungsweise umkehren.

    Dr. Fehmi Koç, Zahnarzt

    Nach der Reinigung der Zahnoberfläche erfolgt das Auftragen des Fluoridlacks, der zu einer Remineralisierung führt. Ist der Zahnschmelz angegriffen, müssen die kariösen Stellen mit einem Bohrer entfernt und gesäubert werden.
    Kleine Löcher können mit einer Kunststoff- oder Kompositfüllung repariert werden. Bei zu großem Kariesbefall müssen die Milchzähne gezogen werden. Gesunde Milchzähne sind allerdings wichtig als Platzhalter für die bleibenden Zähne.

    Die Fissurenversiegelung ist eine Methode, um Karies bei Kindern vorzubeugen. Dabei werden Fissuren, also die Rillen, Furchen und Grübchen auf der Kaufläche der Backenzähne, mit einem dünnen Kunststoff versiegelt. Dies verhindert, dass sich Bakterien und Essensreste in den Vertiefungen festsetzen, die sich dort mit der Zahnbürste oft nur schlecht entfernen lassen.

    Besonders sinnvoll ist die Versiegelung bei den bleibenden Backenzähnen, die ab dem sechsten Lebensjahr durchbrechen. Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und reduziert das Kariesrisiko deutlich. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Fissurenversiegelung der hinteren Backenzähne bei Kindern und Jugendlichen.

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    Tipps zur richtigen Zahnpflege

    Karies lässt sich mit einer regelmäßigen und gründlichen Zahnpflege wirksam verhindern. Dabei gilt: morgens und abends für mindestens zwei Minuten die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen. Sobald sich die Lücken zwischen den Zähnen geschlossen haben, sollten Kinder auch Zahnseide benutzen, erklärt Koç.

    Die häufigsten Kariesarten entstehen zwischen den Zähnen. Dort kommt die Zahnbürste nicht immer dran.

    Dr. Fehmi Koç, Zahnarzt

    Ballaststoffreiche Lebensmittel regen den Speichelfluss an und helfen, schädliche Säuren zu neutralisieren. Auch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann die Speichelproduktion anregen. Milchprodukte wie Käse und Joghurt enthalten Kalzium und Phosphat, die die Zahnsubstanz stärken.

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    Quelle: dpa

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