Hypermenorrhö: Was tun bei starker Regelblutung?

    Extreme Regelblutung:So lässt sich eine starke Periode behandeln

    von Corinna Klee
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    Viele Frauen leiden während der Menstruation: Schmerzen und starke Regelblutungen schränken ihren Alltag erheblich ein. Welche Therapien es gibt und für wen sie sich eignen.

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    Jede Frau kennt die monatliche Regelblutung als treue Begleiterin über Jahrzehnte hinweg. Doch für manche Frauen kann es zu einer großen Belastung werden, wenn die Blutungen besonders stark ausfallen. Dieses Phänomen kann in allen Lebensphasen auftreten und gesundheitliche Folgen wie Eisenmangel nach sich ziehen.

    Ursachen für starke Regelblutungen

    Bei jungen Mädchen sind oft hormonelle Schwankungen in der Pubertät die Ursache. Später können Frauen nach einer Geburt stärkere Blutungen entwickeln, erklärt Gynäkologe Andreas Buchholz. Hinter ausgeprägten Blutungen können aber auch krankheitsbedingte Ursachen stecken.

    Schleimhautpolypen und Muskelknoten in der Gebärmutterhöhle, Myome, können sehr starke Blutungen verursachen.

    Dr. Andreas Buchholz, Facharzt für Frauenheilkunde

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    Zudem können ältere Frauen in den Jahren vor der Menopause von starken Blutungen betroffen sein, häufig bedingt durch hormonelle Veränderungen, so Buchholz. Meist liege dann eine Östrogendominanz vor. In der Gebärmutter werde zu viel Schleimhaut aufgebaut und entsprechend stark falle dann die Blutung aus, erklärt der Frauenarzt.

    Hypermenorrhö bezeichnet eine zu starke Menstruationsblutung mit einem Blutverlust von mehr als 80 Milliliter pro Zyklus. Etwa zehn von 100 Frauen sind davon betroffen. Dauert die Blutung deutlich länger als fünf bis sieben Tage an, spricht man von einer verlängerten Blutung, auch Menorrhagie genannt. Beides tritt oftmals zusammen auf und kann zu Eisenmangel, Müdigkeit, Schwächegefühl und Einschränkungen im Alltag führen.

    Hormonelle Behandlung bei starker Regelblutung

    Liegen keine krankheitsbedingten Ursachen zugrunde, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die von individuellen Faktoren wie Alter oder Kinderwunsch abhängen.
    Für Andreas Buchholz ist die Anti-Baby-Pille eine gute Behandlungsmöglichkeit. Sie reduziert die Blutungsstärke und schützt zuverlässig vor einer Schwangerschaft.

    Die Pille bietet sich für junge Frauen mit sehr starken und schmerzhaften Blutungen an, die noch keine abgeschlossene Familienplanung haben.

    Dr. Andreas Buchholz, Gynäkologe

    Allerdings kann die Anti-Baby-Pille Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen verursachen.
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    Eine Alternative ist laut Buchholz die Therapie mit reinem Progesteron. Diese könne Blutungen signifikant reduzieren oder sogar stoppen. Allerdings seien auch hier Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen möglich. Zudem fehle die verhütende Wirkung, so Buchholz.
    Die Hormonspirale bietet eine Langzeitwirkung über mehrere Jahre. Dabei wird ein kleines T-förmiges Stäbchen aus Plastik in die Gebärmutter eingesetzt, das über eine spezielle Membran gleichmäßig kleine Hormondosen abgibt. Das reduziert die Nebenwirkungen.
    Die Verhütungssicherheit ist bei der Hormonspirale hoch. Schmerzen und Blutungsstärke gehen zurück. In manchen Fällen bleibt die Regelblutung ganz aus. Zu Beginn können jedoch Schmierblutungen auftreten und das Einsetzen kann unangenehm sein.

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    Gebärmutterschleimhaut veröden

    Mediziner bezeichnen operative Verfahren zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut als Endometrium-Ablation. Diese Verfahren, bei denen die Schleimhaut in der Gebärmutter zerstört wird, sollten erst dann zum Einsatz kommen, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist. Diese Eingriffe sind unumkehrbar.
    Bei der Schlingen-Ablation wird ein dünnes Instrument mit einer elektrischen Drahtschlinge in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Das Gewebe wird mittels Strom erhitzt und verödet. Gleichzeitig wird mit der Schlinge das abgestorbene Gewebe entfernt, bis die gesamte Gebärmutterschleimhaut abgetragen ist. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert etwa 20 bis 30 Minuten.

    Bei einer Endometrium-Ablation kann es selten zu Komplikationen wie Infektionen oder einer Verletzung der Gebärmutter kommen. Kontraindikationen für eine solche Operation sind Myome oder Karzinome in der Gebärmutter sowie eine zu kleine oder zu große Gebärmutter. Bei etwa 20 Prozent aller Patientinnen kommt es trotz Endometrium-Ablation erneut zu starken Blutungen und Schmerzen. Dann kommt möglicherweise eine Entfernung der Gebärmutter infrage.

    Steffi Platt steht vor einer lilablauen Wand. Sie hat eine orangefarbene Leggings und einen rosa Blazer an. Außerdem trägt sie ein T-Shirt mit der Aufschrift: "I‘m on period.". In der rechten Hand hält sie eine Gebärmutter aus Plüsch. Ihren linken Arm hat sie in die Hüfte gestemmt. Sie lächelt in die Kamera.
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    Goldnetz-Methode als Alternative

    Eine neuere Methode ist die Verödung der Gebärmutterschleimhaut über eine Goldnetz-Elektrode, die in der Gebärmutterhöhle entfaltet wird. Zunächst stellt der Arzt fest, ob die Gebärmutterwand Verletzungen aufweist. "Ist dies nicht der Fall, wird auf das Goldnetz für maximal zwei Minuten hochfrequenter Strom gegeben", erklärt Buchholz.

    Die Regenerationszone der Schleimhaut wird durch die Stromanwendung zerstört. Es baut sich keine neue Schleimhaut mehr auf.

    Dr. Andreas Buchholz, Gynäkologe

    Durch die gleichmäßige Stromabgabe erziele man ein gutes und langfristiges Ergebnis. Die meisten Frauen haben nach der Behandlung weniger oder gar keine Blutungen mehr, so Andres Buchholz. Die Methode sei schonend und risikoarm.

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    Quelle: dpa

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