Hexenschuss: Symptome, Dauer, Behandlung und Tipps
Lumbago: Akute Rückenschmerzen:So werden Sie einen Hexenschuss wieder los
von Laren Müller
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Plötzlich ziehende Schmerzen im unteren Rücken bis ins Bein - fast jeden setzt mindestens einmal im Leben ein Hexenschuss schlagartig außer Gefecht. Was dann am besten zu tun ist.
Er kommt überraschend und schmerzt höllisch: Der Hexenschuss. Welche Erstmaßnahmen sinnvoll sind, wann man zum Arzt muss und welche Übungen vorbeugend helfen.14.01.2025 | 5:04 min
Wer kennt das nicht: Beim Bücken oder nach einer Drehbewegung zieht blitzartig ein stechender Schmerz in den unteren Rücken. Der Hexenschuss, auch Lumbago genannt, tritt typischerweise von einer Sekunde auf die andere zwischen Rumpf und Gesäß auf. Die heftigen Schmerzen können ein- oder beidseitig in die Beine ausstrahlen.
Ursache oft Nervenreizung durch blockierte Wirbelgelenke
Meist steckt hinter einem Hexenschuss eine Muskelverspannung in der Lendenwirbelsäule. Durch ruckartige Bewegungen oder schweres Heben verhaken sich dann die Wirbelgelenke, die der Wirbelsäule Halt und Führung geben. "Die Kombination aus verspannter Rückenmuskulatur und blockierten Wirbelgelenken reizt die Nerven an der Wirbelsäule", erklärt Karsten Wiechert, Facharzt für Orthopädie in Hamburg. Dadurch entstehe der typische, heftige Schmerz.
Schwerwiegende Folgen wie chronische Rückenschäden habe ein Hexenschuss in der Regel nicht, denn laut dem Orthopäden sind die Bandscheiben oder die Ischiasnerven nur selten betroffen.
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Untrainierte Rückenmuskulatur ist häufig Auslöser vom Hexenschuss
Der Hexenschuss ist ein "Warnschuss" des Körpers. Er signalisiert meist, dass die Rumpf- und Rückenmuskulatur seit längerem geschwächt ist - oft verursacht durch Bewegungsmangel. Dadurch sind die Muskeln verspannt und verkürzt, die Bänder im unteren Rücken strapaziert und die Nervenfasern schneller gereizt.
Auch Übergewicht begünstigt einen Hexenschuss, da die Belastung von Muskulatur und Wirbelsäule zunimmt. Zugluft und Kälte fördern Muskelverspannungen im Lendenwirbelbereich, ebenso wie Stress und Übermüdung.
Ruhe bewahren: Panik lässt die Muskulatur noch mehr verhärten, die Schmerzen werden schlimmer.
Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen auf dem unteren Rücken entspannt die Muskulatur und regt die Durchblutung an.
Stufenlage: Erst flach auf den Rücken und dann Beine auf einen Stuhl legen, sodass die Knie einen rechten Winkel bilden. Dadurch wird die Wirbelsäule kurzfristig entlastet, die Muskeln im unteren Rücken entspannen und der Schmerz lässt nach.
Schmerztabletten wie Ibuprofen oder Diclofenac sollten nur in den ersten drei Tagen eingenommen werden. Die Dosierung hängt von Geschlecht, Gewicht und Schmerzintensität ab.
Sobald es die akuten Schmerzen zulassen, führt schonende Bewegung schneller zur Genesung als Bettruhe.
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Hexenschuss: Im Zweifel den Arzt aufsuchen
Halten die starken Schmerzen ohne Verbesserung tagelang an oder verschlimmern sich, empfiehlt Wiechert einen Arztbesuch. In sehr seltenen Fällen könne ein Hexenschuss Ausdruck einer ernstzunehmenden Wirbelsäulenerkrankung sein.
Der Orthopäde prüft dann die Haltung des Rückens, die Beweglichkeit der Wirbelsäule und tastet die Muskulatur nach Verspannungen ab. Auch die Sensibilität, Muskelkraft und Reflexe in den Beinen werden kontrolliert. Bei Bedarf liefern bildgebende Verfahren wie Magnetresonanz- oder Computertomografie weitere Informationen.
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Warum bei Lumbago nur Bewegung hilft
Wer den Hexenschuss loswerden will, muss sich bewegen. Lassen die Schmerzen das nicht zu, können kurzzeitig Schmerzmittel helfen. Spritzen mit einem örtlichen Betäubungsmittel in Kombination mit einem niedrig dosierten Kortison-Präparat, kommen in der Regel nicht mehr zum Einsatz. Die Injektionen können allergische Reaktionen und Entzündungen sowie Blutergüsse an der Einstichstelle auslösen. Wirkstoffe in Tablettenform sind dagegen genauso effektiv.
Wenig sitzen und viel Bewegung auch zur Vorbeugung
Wer einmal einen Hexenschuss hatte, sollte mehr Bewegung in den Alltag integrieren und vor allem die Rücken- und Rumpfmuskulatur stärken. Gerade bei Menschen, die zu viel sitzen, bewirke regelmäßiger Sport, dass dort das muskuläre Gleichgewicht wieder dauerhaft zurückkehre, erklärt Wiechert.
Es gibt zahlreiche Sportarten, die den Rücken stärken und Rückenbeschwerden vorbeugen. Dazu gehören zum Beispiel:
gezieltes Rückentraining in Rückenschulen, Kraftsport, Pilates
Nordic Walking, Wandern oder Joggen auf weichem Untergrund
Rückenschwimmen und Kraulschwimmen oder Aqua Gymnastik
Klettern
Tanzen
Yoga bei starken Muskelverspannungen durch Stress
Eine starke Rumpfmuskulatur stützt die Wirbelsäule und minimiert das Risiko für einen Hexenschuss. Menschen in Bürojobs sollten außerdem auf eine ergonomische Anpassung ihres Arbeitsplatzes achten.
Wir sitzen zu viel und zu lange. Nicht nur im Beruf, auch im Alltag bleibt Bewegung oft auf der Strecke. Rückenschmerzen können eine Folge sein. Tipps, wie man gegensteuern kann.
von Anne Waltermann
mit Video
Quelle: ZDF
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