Wiederbelebung nach Herzstillstand: Handeln und Leben retten
Wiederbelebung nach Herzinfarkt:Bei Herzstillstand gilt: Hauptsache handeln
von Caroline Nixdorff
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Der plötzliche Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen. Um die Überlebenschancen zu erhöhen, ist schnelles Handeln entscheidend. Wie Sie im Ernstfall Leben retten können.
An vielen öffentlichen Plätzen und Gebäuden ist häufig ein Defibrillator zu finden, der im Notfall Leben retten kann.
Quelle: dpa
Das Herz ist der Motor des Lebens: Unermüdlich pumpt es Blut durch den Körper und versorgt alle Organe mit Sauerstoff. Ein Herzstillstand ist lebensgefährlich. Jede helfende Maßnahme ist dann wichtig - dabei gibt es kein falsches Handeln. Stefan Baumann, Chefarzt der Kardiologie am Kreiskrankenhaus Bergstraße, erklärt:
Ohne sofortige Hilfe kommt es innerhalb von wenigen Minuten zu irreparablen Schäden des Gehirns und zum Tod.
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Welche Anzeichen ein Herzstillstand haben kann
Ein Herzstillstand tritt in vielen Fällen plötzlich und unerwartet auf. Brustschmerzen, ein unregelmäßiger Herzschlag, Atemnot und ein plötzliches Schwindelgefühl können Hinweise auf Herzrhythmusstörungen oder auf einen Herzinfarkt sein.
Bei Frauen äußern sich die Symptome aufgrund ihres höheren Östrogenspiegels eher unspezifisch durch Beschwerden wie Übelkeit, Schmerzen im Rücken oder eine ungewöhnliche Müdigkeit.
Jährlich sterben bis zu 400.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sind sie die häufigste Todesursache. Dazu gehören Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems, die zu einem plötzlichen Herztod führen können. Etwa 65.000 Menschen sterben laut DGK in Deutschland jedes Jahr am plötzlichen Herztod.
Warum Wiederbelebung oft nicht erfolgreich ist
Das Zeitfenster für Maßnahmen zur Wiederbelebung ist extrem kurz. Bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff kann es zu irreversiblen Schäden im Gehirn kommen.
In vielen Fällen wird jedoch erst später mit einer Reanimation begonnen. Durch verspätetes Absetzen des Notrufs oder zu zögerliches Handeln sinken die Überlebenschancen rapide. Deshalb gilt: Jede Maßnahme ist besser, als nichts zu tun.
Sie kommen ohne Vorwarnung: Auch Sportler sind von Herzrhythmusstörungen betroffen - etwa der dänische Fußballspieler Christian Eriksen. Was bei einem Herzstillstand Leben rettet.
von Annette Kanis
Laien helfen im Notfall zu selten
Oft sind es Laien, die als Ersthelfer vor Ort sind und helfen könnten. Doch in Deutschland reagiert nur etwa die Hälfte von ihnen auf einen Herzstillstand mit wiederbelebenden Maßnahmen. Dabei spielt das eine wichtige Rolle für die Wahrscheinlichkeit, einen Herzstillstand zu überleben. Ob Patienten anschließend lebenslange Einschränkungen haben, hängt laut Baumann von diversen Faktoren ab.
Außerdem gelte natürlich: Je schneller gehandelt werde, desto geringer seien die Einschränkungen, die nach einer Wiederbelebung bleiben können, so der Kardiologe.
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Richtiges Verhalten: Sekunden entscheiden bei Herzstillstand
Die wichtigste Regel bei einem Herzstillstand lautet: Sofort handeln! Jede Sekunde zählt. Das richtige Vorgehen besteht aus drei einfachen Schritten:
Notruf absetzen: Sobald eine Person ohne Bewusstsein ist und nicht normal oder nicht mehr atmet, sollte der Notruf (112) gewählt werden.
Patient richtig lagern: Die betroffene Person sollte auf einem festen Untergrund flach auf den Rücken gelegt werden.
Herzdruckmassage beginnen: Dazu beide Hände übereinander auf dem Brustbein platzieren. Mit gestreckten Armen etwa fünf Zentimeter tief auf den Brustkorb drücken. Die Frequenz sollte bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei etwa 100 bis 120 Druckbewegungen pro Minute liegen.
Die Herzdruckmassage sorgt dafür, dass wieder Blut durch den Körper gepumpt wird. So kann auch das Gehirn weiter mit Sauerstoff versorgt werden.
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An öffentlichen Plätzen und Gebäuden ist häufig ein Automatisierter externer Defibrillator (AED) zu finden. Wenn er verfügbar ist, sollte er auch schnellstmöglich verwendet werden. Durch die kontrollierte Abgabe von elektrischen Impulsen kann unter Umständen wieder ein normaler Herzrhythmus hergestellt werden.
Auch ohne medizinische Vorkenntnisse ist ein Automatisierter externer Defibrillator (AED) einfach zu bedienen. Nach dem Einschalten gibt das Gerät akustische Anweisungen. Zunächst müssen Elektroden auf der entkleideten Brust der betroffenen Person angebracht werden. Der AED überprüft dann selbstständig den Herzrhythmus und entscheidet, ob ein elektrischer Stromstoß notwendig ist. Falls das Gerät dies empfiehlt, sollte man sicherstellen, dass niemand den Körper der betroffenen Person berührt. Anschließend wird der elektrische Schock per Knopfdruck ausgelöst.
Ein plötzlicher Herztod kann jeden treffen. Durch schnelles Handeln und Einleiten der richtigen Maßnahmen können auch Laien wertvolle Minuten überbrücken und Leben retten. Fakt ist: Nichts tun, ist immer die falsche Entscheidung!
Mehr als 70.000 Menschen in Deutschland benötigen jedes Jahr einen Herzschrittmacher. Das Leben damit ist oft mit weniger Einschränkungen verbunden, als viele befürchten.
von Andreas Kürten
mit Video
Quelle: ZDF
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