Red Bull und Co.: So schädlich sind Energy Drinks für Kinder
Koffein schadet Jugendlichen :Wie gefährlich der Hype um Energy Drinks ist
von Fabian Köhler
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Kinder und Jugendliche lieben die süßen und bunten Getränke: Doch der regelmäßige Konsum der koffeinhaltigen Energy Drinks kann zu ernsthaften körperlichen Problemen führen.
Energy Drinks sind bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt - doch Kinderärtze warnen. Die Verbraucherzentrale hat Energy Drinks untersucht. Die Ergebnisse im Überblick.05.01.2024 | 3:01 min
Energy Drinks enthalten vor allem Koffein und die organische Säure Taurin. Iris Laqua arbeitet für die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Sie besucht regelmäßig Schulklassen und erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern unter anderem die Inhaltsstoffe von Energy Drinks. Außer Wasser ist in den Getränken nichts Gutes drin, so Laqua.
Warum Energy Drinks so ungesund sind
"Es geht meist in der fünften Klasse los, da sind immer einige Kinder dabei, die schon mal die Getränke probiert haben, richtig angesagt ist es dann in der achten, neunten Klasse," sagt die Ökotrophologin. Dass die Getränke schädlich sind, wissen die meisten der Kinder, macht Laqua deutlich.
Gut 20 Stück Würfelzucker und rund 160 Milligramm Koffein enthält eine 0,5 Liter Dose Energy Drink. Ein Jugendlicher mit 50 Kilogramm Körpergewicht hat mit dem Verzehr schon seine Höchstmenge an Koffein überschritten.
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Energy Drinks: Für Kinder und Jugendliche nicht geeignet
Verbraucherschützer wie Laqua bemängeln, dass die verpflichtenden Warnhinweise auf den Dosen und Flaschen nur sehr klein aufgedruckt sind. Und tatsächlich ist es schwer überhaupt zu erkennen, was dort steht. In äußerst kleinen Buchstaben steht dort meist ein Satz wie dieser: Für Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und stillende Mütter nicht geeignet. Ein Hinweis wie auf Zigarettenschachteln wäre wünschenswert oder ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche.
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Mit dieser Forderung ist Iris Laqua nicht allein. "Koffein ist eine Droge", erklärt Kinderarzt und Kinderkardiologe Martin Hulpke-Wette ohne Pardon.
Wie schädlich ist ein Energy Drink?
Für ein Kind ist der tägliche Konsum von Koffein, wie es in Energy Drinks enthalten ist, schädlich und löst mitunter schwere Erkrankungen aus. Der Arzt hat schon viele junge Patienten behandelt, die immer ähnliches berichten: "Sie sagen meist, dass sie sich kaputt und müde fühlen, aber nicht schlafen können, dass ihr Herz sehr schnell schlägt und dass sie das sehr stark beunruhigt."
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Bei einigen dieser Patienten konnte der Arzt dann nachweisen, dass ihr Blutdruck angestiegen ist. "Und in besonderen Fällen, wenn die viel und regelmäßig konsumiert haben, sehen wir Herzmuskelwand-Verdickungen in der Ultraschalluntersuchung des Herzens - das ist ein sehr ernsthafter Befund", so der Arzt.
Der Kinderkardiologe ist der Meinung, dass die Getränke teilweise viel zu günstig angeboten werden. "Die Flasche ist manchmal billiger als Mineralwasser", so der Arzt und zeigt dabei eine Drei-Liter-Flasche gefüllt mit dem klebrigen Gebräu. Die Flasche und ihr Inhalt sehen eher aus wie Spezialflüssigkeit aus einem Baumarkt.
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Keine Vorgaben zum Schutz Jugendlicher
Ganz anders hingegen die oft zwei oder drei Euro teuren Dosen diverser YouTube- und Internetstars. In quietschbunten Farben und mit teils fruchtigen Abbildungen sehen die Gebinde nicht nur frisch und modern aus, man könnte sogar geneigt zu denken, der Inhalt sei gesund.
Das größte Problem ist, dass es keine gesetzliche Regelung, keine Vorgabe im Sinne des Jugendschutzes gibt. Energy Drinks seien frei verkäuflich, bemängelt Arzt Hulpke-Wette. Es gibt schlicht kein Mindestalter bei dem Verkauf, wie es bei Zigaretten und Alkohol der Fall ist.
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Experten halten Aufklärung über Koffein für zu wenig
Auf Nachfrage teilt das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium dem ZDF mit: "Um bei Energy Drinks den gesundheitlichen Verbraucherschutz gerade auch für Minderjährige zu stärken, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (…) insbesondere Höchstmengen für Koffein sowie Warnhinweise eingeführt. Sehr wichtig ist dem Ministerium zudem die frühzeitige Aufklärung über mögliche Gefahren dieser Getränke."
Verbraucherschützern wie Laqua und Arzt Hulpke-Wette ist dies zu wenig.
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Jugendliche kennen zudem auch Tricks. Sollte eine Verkäuferin oder ein Verkäufer mal zu streng an der Kasse sein, könne man auch an den Express-Kassen großer Supermärkte zahlen, wo man selbst seine Waren scannt. Da fragt kein Angestellter beim Bezahlen nach dem Alter. Ein Verkaufsverbot an Jugendliche könnte diese Lücke schließen.
Fabian Köhler ist Reporter im ZDF-Landesstudio Niedersachsen.
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