Experten für Kombi-Impfung: Links Grippe, rechts Corona
Experten empfehlen Kombi-Impfung:"Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona"
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Wegen steigender Corona-Infektionszahlen und einer anrollenden Grippewelle raten Experten vermehrt zu Impfungen. Maskenpflicht und Besuchsbeschränkungen sind wieder im Gespräch.
Experten warnen, dass Impfmüdigkeit gefährlich werden könnte.
"Wir haben eine sehr geringe Nachfrage nach Impfungen", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der "Welt am Sonntag".
Gassen: "Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona"
Wegen des enormen öffentlichen Drucks in der Vergangenheit, sich gegen Corona impfen zu lassen, sei dies vielleicht nicht verwunderlich. "Viele Leute sind verständlicherweise des Impfens überdrüssig. Für Risikogruppen ist das aber problematisch", warnte Gassen. Diese sollten sich auch gegen Influenza schützen.
Gassen verwies auf eine kombinierte Impfung: "Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona."
Dr. Christoph Specht infomiert über die Grippe-Saison 2023.04.10.2023 | 5:55 min
Hausärzte und Krankenhausgesellschaft rufen zu Impfung auf
Markus Beier, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, sagte der Zeitung, für besonders gefährdete Gruppen ohne Impfschutz könnten Corona und die Grippe eine schwere Belastung sein.
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädierte für eine Impfung von Risikogruppen. "Das ist der beste Schutz vor eigener schwerer Erkrankung und vor Überlastung der Krankenhäuser", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Aktuell sei die Situation in den Kliniken stabil. "Die Zahl der Corona-Patientinnen und -patienten bewegt sich auf einem niedrigen Niveau, auch wenn die Kliniken mit Beginn der kalten Jahreszeit wieder mehr Fälle melden."
Viele Menschen sind derzeit erkältet. Grund für die hartnäckigen und langanhaltenden Infekte sind neben dem nasskalten Herbstwetter auch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie.
von Carolina Pfau
Maskenpflicht und Besuchsbeschränkung an Kliniken
Im Zuge steigender Corona-Infektionen verhängen immer mehr Krankenhäuser eine Maskenpflicht. Am Universitätsklinikum Tübingen etwa gilt seit knapp einer Woche eine Maskenpflicht für Besucher, ambulante Patienten und Beschäftigte im direkten Patientenkontakt. Auch die Uniklinik am Standort Marburg schreibt allen Patienten und Besuchern eine Maskenpflicht vor.
Zusätzlich werden die Besuchsmöglichkeiten beschränkt: Jeder Patient kann pro Tag nur noch von einer Person für eine Stunde besucht werden.
Streeck gegen pauschale Regelungen
Hendrik Streeck, Direktor des Institutes für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, gehen die Beschränkungen zu weit. Eine kurzzeitige Maskenpflicht für Risikobereiche, etwa die Krebsstation, könne zwar sinnvoll sein. "Es ist allerdings fraglich, ob pauschal für die gesamte Klinik eine Maskenpflicht verhängt werden sollte", sagte Streeck der "Welt am Sonntag".
Auch beschränkte Besuchszeiten seien nicht mehr angemessen:
"Dass es dann nicht mehr möglich sein soll, dass vormittags die Schwester kommt und nachmittags der Sohn, ist nicht verhältnismäßig", so Streeck.
Mit dem Herbst fängt auch wieder die Grippesaison an. Für wen ist die Grippeimpfung sinnvoll? Wann wird sie empfohlen? Das sollten Sie zum Start der Influenza-Saison wissen.