Akupressur: Schmerzen lindern durch Massage?

    TCM in der Schmerztherapie:Wie wirksam Akupressur wirklich ist

    von Franziska Matthiessen
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    Mit Akupressur sollen die Selbstheilungskräfte mobilisiert werden - gegen Schmerz, Schlafstörungen, Übelkeit und andere Beschwerden. Was die Methode leisten kann und was nicht.

    Mann liegt auf dem Bauch und wird massiert.
    Den richtigen Punkt finden: Durch Akupressur sollen Beschwerden wie Übelkeit oder Kopfschmerzen gelindert werden.
    Quelle: dpa

    Die Akupressur wird für eine Reihe von Krankheiten und Beschwerden empfohlen. Wer sie selbst anwenden möchte, sollte sich zunächst informieren und sich gegebenenfalls beraten lassen.

    Was ist Akupressur?

    Akupressur stammt wie Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Im Gegensatz zur Akupunktur kommen jedoch keine Nadeln zum Einsatz. "Das hat den Vorteil, dass sie auch von nadelempfindlichen Patienten wie Kindern vertragen wird", sagt Christian Schmincke, Arzt und Leiter der Klinik am Steigerwald, die auf Chinesische Medizin spezialisiert ist. Bei der Akupressur werden bestimmte Punkte am Körper mit Fingern, Händen oder speziellen Hilfsmitteln gedrückt, massiert oder geklopft.
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    So funktioniert Akupressur

    365 Akupressurpunkte liegen entlang von zwölf Energiebahnen (sogenannte Meridiane), die den Körper durchziehen und mit den inneren Organen verbinden. Dabei kann ein Akupressurpunkt an ganz anderer Stelle liegen als das damit verbundene Organ. Die Stimulation dieser Punkte soll Blockaden im Energiefluss lösen und das Gleichgewicht im Körper wiederherstellen. So sollen Beschwerden gelindert und das allgemeine Wohlbefinden befördert werden.

    Trotzdem funktioniert Akupressur nicht wie Knöpfe drücken gegen diese oder jene Beschwerden.

    Dr. Christian Schmincke, Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin

    Christian Schmincke betreibt zunächst eine konventionelle Diagnostik, um die Krankheit schulmedizinisch zu erfassen und die Möglichkeit von Kombinationsbehandlungen abzuschätzen. "Therapieleitend ist für uns dabei die chinesische Diagnostik. Sie hilft besonders, den Ursprung einer Krankheit und ihre Entwicklung zu verstehen. Zusätzlich zu chinesischen Arznei-Rezepturen setzen wir 'äußere Verfahren' ein, darunter die Akupunktur und ihre kleine Schwester, die Akupressur."

    Wie bei vielen Heilmethoden heißt es auch bei Akupressur, sie wirke nicht oder gehe nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Doch anders als etwa bei der Homöopathie bestätigen mittlerweile einige Studien durchaus messbare positive Effekte von Akupressur:


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    Drei Akkupressurpunkte, die Sie kennen sollten

    Laut Schmincke gibt es einige wichtige "Universalpunkte" wie etwa:
    1. Dickdarm 4: Lindert Schmerzen. Den Punkt an der Handaußenseite unterhalb des weichen Dreiecks zwischen Daumen und Zeigefinger zwanzig bis dreißig Sekunden massieren.
    2. Dickdarm 10: Wirkt gegen Blähungen, auch bei Babys, und Verdauungsstörungen. Abwechselnd links und rechts den Punkt an der Außenseite des Unterarms, circa drei Finger breit unterhalb der Armbeuge in Richtung Hand, für dreißig Sekunden massieren.
    3. Perikard 6: Hilft vor allem bei Übelkeit. Den Punkt zwischen den tastbaren Sehnen an der Unterseite des Unterarms, etwa drei Fingerbreit von der Handgelenksfalte entfernt, für ein bis zwei Minuten massieren. Mehrmals wiederholen mit einer Pause von zehn Minuten.
    Die Akupressurpunkte sollen mit spürbarem bis kräftigem Druck massiert werden. "Meine Patienten sollen spüren, dass das Drücken oder Massieren an sie adressiert ist. Es darf sogar etwas wehtun, zumindest, wenn sich dabei etwas löst", erklärt Schmincke und ergänzt:

    Wir nennen das Wohlweh.

    Dr. Christian Schminke, Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin

    Wichtig sei, dass man keinen starren Druck ausübe, sondern die Akupressurpunkte immer ein wenig massierend bewege, so der Experte. Wer die Akupressur selbst durchführen möchte, sollte sich vorher gut informieren, zum Beispiel auch online, mit Videos und Anleitungen zur Anwendung.

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    Praktische Hilfsmittel für Akupressur

    Mittlerweile gibt es zum Beispiel diese Hilfsmittel, um Akupressur zu vereinfachen:
    • Akupressurmatten bei Rückenschmerzen und Verspannungen. Deren Wirkung wurde wissenschaftlich untersucht.
    • Gitterpflaster, die auf Akupressurpunkte geklebt werden, eignen sich, um sich selbst oder Kinder schmerzfrei zu behandeln.
    Der Rat von TCM-Arzt Schmincke: Einfach ausprobieren, viel könne man bei der Akupressur nicht falsch machen. Einzige Voraussetzung: Der behandelnde Mensch hat ein Gespür für sich selbst oder andere und deren Reaktionsweise.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa-Custom Content

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