Ticketsteuer für Flüge wird erhöht: Frühbucher im Vorteil

    Höhere Steuer auf Flugtickets:Wer früh bucht, kann beim Flug sparen

    von Patricia von der Heyde
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    Ab dem 1. Mai werden Flüge aus Deutschland teurer. Früh buchen kann sich dieses Jahr besonders lohnen. Wie Reiselustige trotz steigender Preise sparen können.

    Flugzeug von Lufthansa hebt von Startbahn ab.
    Ab dem 1. Mai werden Flugreisen kostspieliger. Grund dafür ist das Maßnahmenpaket, mit dem die Bundesregierung die Milliardenlöcher stopfen will.01.02.2024 | 3:06 min
    Wer beispielsweise in den Urlaub fliegen will, der muss bald tiefer in die Tasche greifen: Ab dem 1. Mai 2024 gilt eine höhere Luftverkehrssteuer - für alle Abflüge aus Deutschland. Die Steuer auf jedes Flugticket wird dabei um 20 Prozent erhöht. Die Besteuerung der Flüge hängt von der Entfernung ab.
    Grundsätzlich gilt aber ab Mai: "Für jedes Ticket, das in der Bundesrepublik Deutschland vermarktet wird, fällt diese Steuer an", sagt Holger Hopperdietzel, Anwalt für Reiserecht. "Das bedeutet, dass auch ausländische Fluggesellschaften genauso mit dieser Ticketsteuer belastet sind wie unsere nationalen Fluggesellschaften."

    • Distanzklasse I (Europa): 15,53 Euro (alt: 12,73 Euro)
    • Distanzklasse II (Mittelstrecke, u.a. Nordafrika oder mittlerer Osten): 38,72 Euro (alt 32,25 Euro)
    • Distanzklasse III (Langstrecke, u.a. amerikanischer Kontinent): 70,83 Euro (alt 58,06 Euro).

    Bund will mit Ticketsteuer Haushaltsloch stopfen

    Grund für die Erhöhung der Ticketsteuer sei das Haushaltsloch des Bundes, erläutert Felix Kempf, Studiengangsleiter Tourismus Management an der IST-Hochschule Düsseldorf. "Der Bund verspricht sich davon 500 Millionen Euro."

    Da die Airlines vom Geld durch die Erhöhung nichts haben, geben sie die Kosten an die Verbraucher weiter.

    Prof. Felix Kempf, Studiengangsleiter Tourismus Management, IST-Hochschule Düsseldorf

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    Warum Flugtickets so unterschiedlich teuer sind und warum man besser früh als spät bucht, erklärt Felix Kempf, Professor für Tourismus.01.02.2024 | 6:10 min

    Buchungszeitpunkt entscheidend für den Preis

    Große Auswirkungen auf das Reiseverhalten bezweifelt der Tourismusexperte. "Ich denke, dass diese kleine Erhöhung um zwei Euro jetzt nicht den Ausschlag geben wird, gerade für den europäischen Bereich", sagt Kempf. "Wenn wir überlegen, was heutzutage mittlerweile ein Kaffee unterwegs kostet, dann wird dieser Preis nicht die Reiseentscheidung selbst beeinflussen."
    Entscheidend für den Ticketpreis ist und bleibt der Zeitpunkt der Buchung.

    Die Flüge, die heute gebucht werden, fallen noch nicht unter die erhöhte Ticketsteuer.

    Holger Hopperdietzel, Anwalt für Reiserecht

    "Nur wenn der Fluggast nach dem 1. Mai bucht, dann wird er die Erhöhung tatsächlich zahlen müssen", erläutert Hopperdietzel.

    • Preise eine Weile beobachten: Nur so können Sie einschätzen, was günstig ist. Minimiert die Gefahr, auf ein Werbebanner zu klicken und ein vermeintlich großartiges Supersonderangebot zu kaufen.
    • Preise vergleichen: Die gleiche Dienstleistung gibt es zum gleichen Zeitpunkt zu sehr unterschiedlichen Preisen. Manche Anbieter nehmen hohe Provisionen von den Anbietern, andere nur kleine Vermittlungsgebühren. Das macht sich im Angebotspreis bemerkbar.
    • Gegen den Strom buchen: Wer am ersten Tag der Sommerferien mit allen anderen auf die Kanaren fliegt, zahlt mehr. Fahren Sie lieber im Herbst. Oder wählen Sie den nächsten Flughafen im Nachbarbundesland, das noch keine Ferien hat.
    • Rabatte nutzen: Viele Unternehmen verschicken Coupons und Rabatte, damit können Sie sparen. Aber genau gucken. Ein Haken könnte zum Beispiel sein, dass der Rabatt erst zwölf Monate nach Ihrer Reise ausgezahlt wird.
    • Cookies löschen oder mit anonymem Browser surfen: So erfahren die Verkäufer*innen möglichst wenig über Sie. Das macht es insgesamt schwerer, Ihre Kauf- und Zahlbereitschaft einzuschätzen und kann finanzielle Vorteile für Sie bedeuten.

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    Lohnt sich eine Last-Minute-Buchung noch?

    Früh buchen lohnt sich also: "Je später, desto teurer", sagt Felix Kempf. Er räumt mit der Mär der Last-Minute-Buchung auf.

    Last Minute gibt es nicht mehr. Das heißt bloß, ich buche spät, aber tendenziell steigen die Preise nach hinten raus.

    Prof. Felix Kempf, Studiengangsleiter Tourismus Management, IST-Hochschule Düsseldorf

    Unterschiedliche Anforderungsprofile für Reisen

    Bleibt die Frage: Internet oder Reisebüro - wo sollte gebucht werden? "Da kommt es darauf an, was Sie brauchen", sagt Kempf. Ein günstiger Flug nach Mallorca, eine schnelle Hotelbuchung - das sei im Internet gut möglich. "Wenn Sie zum Beispiel nach Südamerika wollen, dann würde ich empfehlen, in ein Reisebüro zu gehen", sagt Kempf. Das schützt auch vor den Fallstricken, die im Internet lauern.

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    Gestiegene Energiepreise und Arbeitskräftemangel setzen der Tourismusbranche zu. Das Konzept "Workation" verbindet Arbeit und Urlaub. Könnte das die Umsätze wieder ankurbeln?
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    Warnungen bei Buchungen auf booking.com

    Derzeit warnt die Verbraucherzentrale vor Betrugsversuchen bei Booking.com. Nach einer echten Buchung meldet sich offenbar die gebuchte Unterkunft und bittet darum, die Kreditkartendaten auf einer anderen Internetseite neu anzugeben. Doch: Die Unterkunft hat solche Nachrichten gar nicht geschickt.
    Wer eine Reise bucht, kann sich so schützen:
    • Wenn möglich "Zahlung in der Unterkunft" auswählen
    • Ausschließlich Zahlungsmöglichkeiten innerhalb der Buchungsplattform nutzen
    • Bei Mitteilung, dass etwas bei der Buchung nicht funktioniert habe: Kundenservice der Buchungsplattform oder der Unterkunft kontaktieren

    Vorsicht bei Zahlungen per Überweisung

    Aber was, wenn es die Unterkunft oder das Zimmer so, wie auf der jeweiligen Buchungsplattform angeboten, gar nicht gibt? Karolina Wojtal vom europäischen Verbraucherzentrum weiß: Die Maschen der Betrüger werden immer raffinierter.
    Vorsicht ist geboten, wenn die vermeintlichen Vermieter vor Buchung einen Kontakt beispielsweise über WhatsApp suchen. Bei Zahlungsaufforderungen per Überweisung oder Paypal sollte man ebenfalls vorsichtig sein, denn diese Zahlungen kann man oft nicht zurückbuchen. Wojtal rät, stattdessen per Kreditkarte zu zahlen, da seien die Zahlungen zumindest für einen gewissen Zeitraum rückbuchbar.

    Sicherheit im Netz
    :Phishing und Smishing: Wie schütze ich mich?

    Mit allerlei Phishing-Methoden versuchen Betrüger Geld zu machen. Und die werden immer besser. Wie schützt man sich davor? Und was kann man tun, wenn man schon falsch geklickt hat?
    Eine Kreditkarte liegt auf einer Computertastatur
    Patricia von der Heyde ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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