Tipps, worauf man beim Fernseher kaufen achten sollte

    Fernseher: Tipps für den Kauf:Darauf sollte man beim TV-Kauf achten

    von Sven-Hendrik Hahn
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    Erst Fußball-EM, dann Olympia: 2024 könnte sich ein neuer Fernseher lohnen - und der muss nicht teuer sein. Worauf es beim Kauf ankommt, um ein gutes, günstiges TV-Gerät zu finden.

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    Die Zeiten, in denen der Fernseher der Mittelpunkt des heimischen Wohnzimmers war, sind vorbei. Aber es gibt Events, die lassen sich nicht gut am Smartphone oder Tablet gucken, sondern am besten auf dem Fernsehbildschirm. Wer jetzt noch ein Gerät sucht, kann ein Schnäppchen finden: "Das ist im Augenblick der perfekte Zeitraum, einen Fernseher zu kaufen. Zum einen ist die Fußball-EM, da bieten die Hersteller eine ganze Menge Angebote an, und außerdem ist Sommer", sagt Ulrike Kuhlmann, Expertin vom Technikmagazin c’t. Für 500 Euro beispielsweise bekomme man einen guten Fernseher derzeit.
    Kein Wunder: Der Fernsehmarkt, traditionell ein riesiger Umsatzbringer für die Elektronikbranche, ist in der Krise. Seit dem Höhepunkt 2011 mit an die zehn Millionen verkauften Fernsehern in Deutschland ging es bergab. 2023 wurden nur noch 4,36 Millionen Fernseher verkauft, so der Fachverband gfu (Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik in Deutschland). Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht.
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    Die richtige Größe finden

    Große Bildschirmdiagonalen zwischen 55 und 65 Zoll - 140 bis 165 Zentimeter - zählen zu den meist verkauften. In den Geschäften finden sich dementsprechend fast nur große Geräte. Aber eine Nummer kleiner ist oft günstiger. Faustregel für die Suche: "Im deutschen Wohnzimmer hat man im Mittel einen Abstand zwischen Sofa und Fernseher von 3,50 Meter", erklärt Ulrike Kuhlmann. "Für diesen Abstand ist die ergonomische Bildgröße ungefähr bei einem 55-Zöller, also 1,40 Meter Diagonale".
    Entscheidend sei dabei nicht die Pixelauflösung, sondern die Frage: Muss ich beim Fernsehgucken hin und her gucken oder kann ich das Bild mit einem Mal erfassen? Wer im Kino mal in der ersten Reihe gesessen hat, kennt das Problem. Lieber also eine Nummer kleiner. Größere Fernseher verbrauchen zudem mehr Strom. Auf dem EU-Label lohnt sich daher ein Blick auf den Stromverbrauch - das kann über die Jahre ins Geld gehen.

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    Worauf achten bei der Technik

    Bei der Auflösung dominiert der Standard UHD, ultra-hochauflösend. Das hat nahezu jeder Fernseher heutzutage. Große Unterschiede zwischen den Geräten aber gibt es bei der Bildqualität und der Darstellung etwa schneller Bewegungen. Tipp: Lassen Sie sich im Elektronikladen das Fernsehprogramm wie zu Hause einstellen. Achten Sie darauf, ob die Laufschrift ruckelt.
    Die üblichen Demofilme können solche Schwächen kaschieren, die vor allem sehr günstige Fernseher haben: "Wenn ich einen 55-Zöller für 300 Euro kaufe, dann sollte ich mir nicht das super Bild erwarten", schränkt die c’t-Expertin ein. Man erreiche weder die Helligkeit von Topgeräten noch die Geschwindigkeit, etwa wenn der Fußball über den Platz fliegt. Dennoch: "Für viele Anwendungen und viele Nutzer wird es ausreichen".
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    OLED steht für Organic Light Emitting Diodes. OLED-Fernseher bieten eine sehr gute Bildqualität aus allen Blickwinkeln, satte Farben und sind oft extrem flach. Sie sind aber nicht sehr robust und teuer. Bei LCD werden Flüssigkristalle angestrahlt. Die Bildqualität ist gut, vor allem bei hellen Farben, aber insgesamt etwas schwächer als bei OLED. Dafür sind sie günstiger und die Auswahl ist groß.

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    Die Displayfrage: Günstige Fernseher sind in der Regel LCD-Fernseher. Für eher hochpreisige Geräte steht die OLED-Technik.

    Wer wirklich auf die Bildqualität achtet, der wird wahrscheinlich beim OLED landen. Wer aber normales Fernsehen guckt, der wird mit einem LCD gut bedient sein.

    Ulrike Kuhlmann, Expertin vom Technikmagazin c’t

    Schwäche beim Sound

    Ein Problem der flachen Fernseher: Der Sound ist oft ebenso flach. Bis in höhere Preisklassen sei der Ton durchweg bescheiden, auch wenn das viele Zuschauer beim täglichen Fernsehgenuss nicht störe, weiß Ulrike Kuhlmann. Ihr Tipp: "Man kann zum einen den Fernseher an die Stereoanlage anschließen oder man kauft sich eine Soundbar dazu." Problem bei den Zusatzlautsprechern: Gute Soundbars übersteigen schon mal den Preis eines günstigen Fernsehers.

    • Kaufen Sie nicht zu groß. Für die meisten passt ein Fernseher mit 55 Zoll besser, abhängig auch vom Sitzabstand.
    • Ein LCD-Fernseher ist günstiger als OLED und reicht für die meisten Fernsehabende aus.
    • Probieren Sie den Fernseher aus: Lässt er sich gut bedienen, sind Bild und Ton in Ordnung?
    • Achten Sie auch auf Vorjahresmodelle - da winken echte Angebote.

    Gut vorbereitet lässt sich auch last minute ein günstiger Fernseher finden - ein Last-minute-Fernseher vor den Sport-Ereignissen, mit dem man aber auf Jahre hinaus Freude haben sollte.
    Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur des ZDF-Magazins WISO.

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