Betrug bei Online Shops: Fakeshops für Brennstoffe erkennen

    Betrug beim Online-Shopping:So erkennen Sie Fakeshops für Brennstoffe

    von Cornelia Petereit
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    Die kalte Jahreszeit naht und viele wollen noch Heizmittel wie Brennholz oder Öl nachkaufen. Wer im Internet ein Schnäppchen sucht, zahlt am Ende oft drauf. Worauf zu achten ist.

    Ein Mann sitzt mit einem Laptop und einem Smartphone auf dem Boden vor einem Kamin.
    Viele Verbraucher suchen nach günstigen Angeboten für Brennstoffe im Internet. Doch beim Online-Shopping kann es schnell zu Betrug kommen. Woran man Fakeshops erkennen kann.
    Quelle: imago/Westend61

    Die Preise für Brennholz, Pellets oder Heizöl sind aktuell hoch. Wer allerdings im Internet schaut, findet Angebote, bei denen Heizstoffe für die Hälfte des üblichen Marktpreises verkauft werden. Dabei ist aber Vorsicht geboten: Käufer wüssten meist nicht, mit wem sie es im Internet zu tun haben, sagt Kathrin Bartsch von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Und sie prüften oft auch nicht, wer hinter einem Shop steckt.

    Die wenigsten unterbrechen den Kaufprozess und gucken, ob es den Händler überhaupt gibt.

    Kathrin Bartsch, Referentin Digitales

    Internetseiten auf Seriosität überprüfen

    Sogenannte Fakeshops werben mit saisonalen Produkten. Waren es im Sommer Grill- oder Gartenartikel, sind es aktuell Brennholz oder Öl. Erstes Warnzeichen: Der Name der Internetseite hat wenig Bezug zum Produkt oder wirbt mit auffälligen Attributen wie "billig" und "supergünstig".
    Über den Fakeshopfinder der Verbraucherzentralen können Verbraucher die Webadressen kostenlos überprüfen. Denn die Fakeseiten sind mittlerweile sehr professionell, beinhalten teilweise sogar Impressum und Kontaktadressen, die allerdings nicht echt sind.

    Folgende Angaben müssen per Gesetz auf einer Internetseite zu finden sein:

    • Händleradresse
    • Impressum
    • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) oder Widerruf- und Datenschutzerklärung

    Person am Computer mit Kreditkarte in der Hand
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    Siegel und Bewertungen

    Gütesiegel werden genauso wie Kundenbewertungen oft gefälscht. Ist das Zertifikat nur abgebildet oder lässt sich das Logo nicht anklicken, ist Vorsicht geboten. Achtung auch bei Wort- oder Buchstabendrehern im Namen. Schwerer zu überprüfen ist die Echtheit von Bewertungen, weiß Kathrin Bartsch. "Wenn Kunden überwiegend nur einen Stern vergeben, sollten Sie besser woanders kaufen", rät die Verbraucherschützerin. Um unseriöse Händler zu identifizieren, bietet sich auch die Suchkombination aus Händlername mit Stichworten wie "Erfahrung" oder "seriös" an.

    Kosten müssen realistisch sein

    Das wichtigste Kriterium für ein seriöses Angebot ist der Preis, betont Steffen Rotner vom Bundesverband Brennholz. Oft sei der Preis inklusive Lieferung ins gesamte Bundesgebiet so niedrig, dass allein die Transportkosten damit gar nicht abgedeckt sein könnten, erklärt Rotner.

    50 bis 70 Euro pro Raummeter Holz ist unrealistisch. Allein die Lieferung kostet schon das Doppelte!

    Steffen Rotner, Bundesverband Brennholz

    Die Preise für einen Schüttraummeter getrocknetes Buchenholz liegen zwischen 125 und 140 Euro, im Einzelfall auch 160 Euro. Die Unterschiede kommen durch verschiedene Faktoren zustande: Herkunftsregion, Trocknungszustand des Brennholzes (variiert von frisch bis kammergetrocknet), Scheitlänge (zwischen 25 und 40 Zentimeter) oder Mengeneinheit (Schüttraum- oder Schichtraummeter).

    Wichtig ist immer die Restfeuchte, die gesetzlich vorgeschrieben maximal 25 Prozent betragen darf. Dafür muss Holz auf natürlichem Wege ein bis drei Jahre trocknen. Künstliche Trocknung beschleunigt den Prozess, macht das Holz aber teurer. Preisdifferenzen sind auch in der Art des Holzes - Laub- oder Nadelholz - begründet.

    Ein Mann, der vor seinem Laptop sitzt, hält eine Kreditkarte in der Hand.
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    Nie im Voraus bezahlen

    Neben den Preisen ist auch die Bezahlart ein Kriterium für seriöse Anbieter. Wie die Verbraucherzentralen warnt auch Rotner vor Zahlungen per Vorkasse. Das Geld sei weg und geliefert werde nichts oder falsches Brennholz. Lehnen Käufer diese Zahlmethode ab, seien Betrüger sehr hartnäckig und böten Teilzahlungen von 50 oder 20 Prozent im Voraus an. "Das hört sich dann erstmal weniger an, aber am Ende ist auch dieses Geld weg", so Rotner. Seriöse Händler führten mobile EC-Kartengeräte mit oder akzeptierten Barzahlung bei Lieferung. Am günstigsten ist zudem antizyklisches Kaufen, Brennstoffe am besten also nach der Heizperiode bestellen.

    Betrügerische Internetshops bieten meist keine andere Bezahlweise als Vorkasse an. Gibt es doch weitere Zahlungsarten, zum Beispiel über Bezahlanbieter, per Rechnung oder Lastschrift, verhindern plötzliche technische Störungen den Kaufabschluss und übrig bleibt nur die Vorkasse durch Überweisung.

    Verbraucherzentralen warnen auch vor der Option "Erst kaufen, dann zahlen". Vielen sei nicht bewusst, dass es sich bei dieser Bezahlweise um einen Kredit bei Drittanbietern handele. Deren Geschäftsbedingungen müssten unbedingt vor Kaufabschluss geprüft werden, so die Verbraucherschützer. Eine "Pay later"-Finanzierung könne schnell auch zur Überschreitung des persönlichen Limits führen und das Risiko für Verschuldung erhöhen.

    Laptop mit Kreditkarte im Vordergrund
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    Handeln im Betrugsfall

    Ist das Geld per Vorkasse bezahlt, lässt sich der Betrug oft nicht gleich entdecken. Meist werden Engpässe vorgeschoben, um Lieferverzögerungen zu erklären. Bei Überweisungen sei es fast unmöglich, das Geld zurückzubekommen, so Verbraucherschützerin Bartsch. Eine Lastschrift könne dagegen acht Wochen lang rückgängig gemacht werden.

    Betrüger verwenden missverständliche Formulierung wie 'Rechnung bei Überweisung'. Das bleibt eine Überweisung, fällt aber beim oberflächlichen Lesen nicht auf.

    Kathrin Bartsch, Verbraucherzentrale Niedersachsen

    Außerdem empfiehlt Bartsch, Strafanzeige zu stellen und den Betrug dem Kreditkarten- oder Bankinstitut zu melden. Bei Bezahlsystemen mit Käuferschutz lässt sich das Geld meist vom Vermittler zurückfordern. Verwahren Sie in jedem Fall Rechnung, Kauf- oder Überweisungsbeleg. Auch wenn das Geld weg ist, kann es nachverfolgt werden. Strafbehörden und Banken können dann im Idealfall die Unternehmen ausfindig machen und Konten sperren.
    Cornelia Petereit ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

    Spart Geld, senkt Emissionen
    :Klüger heizen beim Kamin

    Die Blätter fallen, die Lust aufs Kaminfeuer steigt. Wer ein paar Regeln kennt, braucht weniger Holz und verringert Abgase.
    von Mario Shabaviz und Paula Mertes
    Ein brennender Kamin, der gerade mit Holz befeuert wird

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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