Ertrinken verhindern: Was bei einem Badeunfall zu tun ist
Ertrinken verhindern:Wie man Badeunfälle erkennt und richtig hilft
von Friederike Streib
|
Im Wasser kann man rasch in Gefahr geraten, etwa durch Leichtsinn oder wenn ein gesundheitliches Problem entsteht. Wer schnell und umsichtig reagiert, kann helfen und Leben retten.
Beim Baden, vor allem an unbewachten Badestellen, sollte man besonders aufpassen, um nicht zu ertinken. Wie ein Badeunfall erkannt und verhindert werden kann.
Quelle: Carsten Rehder/dpa
Die meisten Unglücke passieren in Binnengewässern, also in Flüssen und Seen. Dort gibt es in der Regel keine Rettungsschwimmer, die eingreifen können. 2023 zählte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 378 Ertrinkungsfälle. Kinder sind dabei besonders gefährdet, weil sie die Tragweite ihres Handelns meist nicht überschauen und Gefahren gar nicht einschätzen können, sagt Martin Holzhause von der DLRG.
Auch erwachsene Menschen schätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit beim Schwimmen immer wieder falsch ein und begeben sich so in Gefahr.
Was es beim Schwimmen im Badesee zu beachten gibt, hat logo!-Reporter Johannes bei den Rettungsschwimmern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gecheckt.24.07.2023 | 2:41 min
Ertrinkende erkennen
Droht ein Mensch zu ertrinken, läuft das meist leise ab, denn um Hilfe zu rufen oder zu winken, kostet viel Kraft und Atem. Die Person versucht sich über Wasser zu halten und die Atemwege freizuhalten. Wenn ihr Kopf immer wieder unter Wasser taucht und sich die Person senkrecht im Wasser befindet, ohne von der Stelle zu kommen, sind das Anzeichen dafür, dass die Person ertrinkt.
Kinder haben dagegen meist noch nicht die intuitiven Reflexe, um sich selbst über Wasser zu halten. Besonders kleine Kinder sind schnell wie erstarrt, gehen direkt unter und befinden sich reglos im Wasser, erklärt Martin Holzhause von der DLRG.
Schwimmhilfen sollen im Wasser nicht nur für den nötigen Auftrieb sorgen, sondern auch eine gute Schwimmlage ermöglichen, ohne die Bewegung einzuschränken. Der Praxis-Check zeigt, welche Hilfen sich eignen und welche nicht.07.08.2023 | 4:23 min
Was tun, wenn jemand zu ertrinken droht?
Sichtet man eine ertrinkende Person, gilt es vor allem ruhig zu bleiben. Am wichtigsten ist, direkt den Notruf 112 abzusetzen, und, wenn anwesend, die Rettungsschwimmer zu alarmieren. Wichtig sei aber auch, dass man sich nicht selbst in Gefahr bringe, sagt Holzhause.
Sind die Rettungskräfte alarmiert, ist es wichtig, den Menschen in Not im Auge zu behalten und sich seine genaue Position einzuprägen. So kann man die Rettungskräfte unterstützen, sobald sie da sind, erklärt Holzhause. Bis dahin kann ein Rettungsring oder ein anderer schwimmender Gegenstand wie ein Ball oder eine Luftmatratze zu der Person geworfen werden.
Wer spontan ins Wasser geht, um zu helfen, und merkt, dass er selbst in Gefahr ist oder ihm die Kräfte ausgehen, sollte sich in eine möglichst entspannte Rücken- oder Bauchlage bringen, um Kraft zu tanken. Wer in eine Strömung gerät, dem empfiehlt die DLRG, sich mit der Strömung treiben zu lassen und gleichzeitig langsam und schräg zu dieser in Richtung Ufer zu schwimmen.
Die Wasserqualität in deutschen Badegewässern ist überdurchschnittlich gut. Doch wie wird das eigentlich gemessen? Und woran erkennen Badende eine gute Wasserqualität?
von Thilo Hopert
mit Video
Badeunfall vermeiden
Am sichersten sind bewachte Badestellen, denn hier ist im Notfall schnell Hilfe da. Doch ins Wasser gehen sollten auch dort nur die Personen, die gut schwimmen können.
Erwachsene und Kinder sollten diese Baderegeln beachten:
sich vor dem Baden abkühlen, um den Körper an die Wassertemperatur zu gewöhnen
nicht mit vollem Magen Schwimmen gehen
Eltern sollten ihre Kinder beim Baden zudem immer im Blick und in Armreichweite halten, rät Martin Holzhause von der DLRG, auch wenn Schwimmflügel getragen werden. Helfen kann auch neonfarbige Badekleidung, damit Kinder im Wasser immer gut zu sehen sind.
Im Sommer wollen auch Hunde Abkühlung. Doch Gefahren können sie nicht vorausschauend einschätzen, Fluss oder See werden dann zur Todesfalle. Worauf Hundehalter achten sollten.
von Dagmar Noll
mit Video
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.