Umfrage: Jeder vierte Deutsche fühlt sich sehr einsam

    Umfrage:Jeder vierte Deutsche fühlt sich einsam

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    Ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland fühlt sich sehr einsam. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage. In Auftrag gegeben wurde sie von der Depressionshilfe.

    Ein Mann blickt aus dem Fenster in einen Wald. Die Bäume haben keine Blätter mehr und alles ist sehr trist.
    Einsamkeit greift in der Gesellschaft zunehmend um sich
    Quelle: dpa

    25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich laut einer repräsentativen Befragung sehr einsam. Mehr als doppelt so hoch (53 Prozent) ist der Wert in der Gruppe von Menschen, die sich nach eigenen Angaben aktuell in einer depressiven Phase befinden.
    Das geht aus dem "Deutschland-Barometer Depression 2023" hervor, das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention in Berlin vorstellte. Der Stiftungsvorsitzende Ulrich Hegerl sagte: "Sogar im Kreise der Familie oder Freunde haben viele Menschen in der depressiven Krankheitsphase das quälende Gefühl, von Umwelt und Mitmenschen abgeschnitten zu sein."

    Sie fühlen sich isoliert wie hinter einer Milchglasscheibe

    Ulrich Hegerl, Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

    Die wahrgenommene Einsamkeit wurde dabei anhand mehrerer Kriterien erfasst: Die Befragten sollten etwa sagen, ob sie immer jemanden haben, um alltägliche Probleme zu besprechen. Oder ob ihnen eine richtig gute Freundin oder ein Freund fehlt.

    Ältere Menschen empfinden seltener große Einsamkeit

    Laut der Befragung erleben Menschen zwischen 60 bis 69 Jahren trotz einer geringeren Zahl an Sozialkontakten nach eigenen Worten seltener große Einsamkeit. 40 Prozent von ihnen gaben an, an einem durchschnittlichen Wochentag zwischen gar keinem und vier Sozialkontakten zu haben, doch nur 21 Prozent fühlen sich regelmäßig sehr einsam.
    Senior mit VR-Brille
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    Bei den Jüngeren (18 bis 59 Jahre) haben nur 22 Prozent so wenige Sozialkontakte, jedoch berichten 26 Prozent von starken Einsamkeitsgefühlen.
    Mehr als die Hälfte der depressiv erkrankten Befragten (58 Prozent) gab an, nur sehr wenige Sozialkontakte (0 bis 4 an einem durchschnittlichen Wochentag) zu haben. Dies sei oft eine Folge des sozialen Rückzugs, über den wiederum 82 Prozent berichten. Als Gründe dafür wurden den Angaben zufolge Krankheit und Erschöpfung (89 Prozent) genannt, Sehnsucht nach Ruhe (85 Prozent) und das Gefühl, eine Belastung für andere zu sein (68 Prozent).

    Depressive von Einsamkeit besonders betroffen

    Das Gefühl der Einsamkeit - in diesem Jahr das Schwerpunktthema - wertet die Depressionshilfe als Symptom von Depressionen und weniger als Ursache. Denn Betroffene ziehen sich oft von ihrer Umwelt zurück. Unterstützung durch Familie und Freunde gilt deshalb als besonders wichtig für die Bewältigung der behandelbaren Erkrankung.
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    Für die Untersuchung im Auftrag der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention wurden knapp 5.200 Erwachsene unter 70 Jahren online befragt, darunter Menschen mit und ohne Depression.

    Symptome über zwei Wochen als Alarmsignal

    Wenn über mehr als zwei Wochen bestimmte Symptome auftreten, kann das nach Angaben der Stiftung ein Hinweis auf eine Depression sein. Dazu zählen vor allem gedrückte Stimmung sowie Interesse- oder Freudlosigkeit, ferner zum Beispiel auch Schlafstörungen, Schuldgefühle und Suizidgedanken.

    Gute Laune und Optimismus können zwar einen positiven Einfluss auf Menschen haben, aber nicht alle psychischen Probleme lösen. Unter 0800 / 1110111 bietet die Telefonseelsorge kostenlose und anonyme Beratungen an. Jugendliche finden bei der Nummer gegen Kummer unter 116111 Hilfe. Betroffene können zudem auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga.de) Beratungsstellen finden.

    Quelle: dpa, KNA

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