Einbruch ins Zuhause: Wie man Spuren für die Polizei bewahrt

    Spuren nach Einbruch sichern:So verhalte ich mich, wenn eingebrochen wurde

    von Jenna Busanny
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    Ein Schockmoment: Die Wohnungstür ist aufgebrochen, die Schränke durchwühlt, Wertsachen fehlen. Wie sichert man Spuren für die Polizei? Das erklären Experten vom Landeskriminalamt.

    Einbrecher mit Brecheisen vor einem Fenster
    Nach einem Einbruch sollten Betroffene nichts anfassen, da selbst kleinste Spuren wichtig sind, um Täter zu überführen.
    Quelle: imago/Jochen Tack

    Ob Wohnung oder Haus - die eigenen vier Wände sind ein Ort, an dem man sich sicher fühlt. Wenn Fremde dort eindringen, ist dies ein großer Schock. Trotzdem gilt zuerst einmal, Ruhe zu bewahren, empfiehlt Danny Wagner, stellvertretender Dienststellenleiter beim Landeskriminalamt (LKA) Hamburg.

    Verständigen Sie schnellstmöglich die Polizei über die Nummer 110. Verändern Sie so wenig wie möglich. Beginnen Sie nicht mit dem Aufräumen, bevor die Polizei eingetroffen ist.

    Danny Wagner, stellvertretender Dienststellenleiter des LKA 19 (Castle)

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    Übrigens: Wählen Sie auch die 110 bei sogenannten verdächtigen Wahrnehmungen in der Nachbarschaft, so Wagner. Zum Beispiel wenn sich unberechtigte Personen im Treppenhaus oder auf dem Grundstück befinden.

    Nichts anfassen oder aufräumen

    Nachdem Betroffene die Polizei gerufen haben, sollten sie laut Wagner am besten vor der Wohnung warten. Das ist aber nicht immer möglich. "Wer die Wohnung betritt, muss unbedingt darauf achten, keine Spuren zu verändern oder zu zerstören", so der Experte. Das gilt besonders für die aufgebrochene Tür oder das Fenster, durch das die Einbrecher die Wohnung betreten haben.
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    Ist die Polizei informiert, kommt in der Regel zuerst ein Funkstreifenwagen, erklärt Wagner den weiteren Ablauf. Zeitgleich wird auch die Kriminalpolizei informiert. "Am Tatort werden die Spuren gesichert und ein Tatortbefund erstellt. Die Kollegen dokumentieren alles und fertigen eine Strafanzeige an."
    Die Polizei hat Kontakte zu Schlüsseldiensten und Notschlossern, die sie an den Tatort rufen können, um Türen und Fenster wieder zu sichern, so Wagner. Sind entsprechende Sicherungen angebracht, können die Menschen im Normalfall wieder zurück in ihre Wohnungen.
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    Schaden an die Versicherung melden

    Die Fenster und Türen sind für die erste Zeit gesichert. Aber: "Betroffene müssen die Einbruchstelle anschließend in Absprache mit der Versicherung erneuern oder reparieren lassen", so Wagner. Für die Versicherung bekommt man von der Polizei ein Aktenzeichen - eine Vorgangsnummer, unter der jeder Polizeibeamte die Strafanzeige wiederfindet. Die Polizei stellt auch ein Bestätigungsschreiben mit dem Sachverhalt für die Versicherung aus.

    Psychische Belastung durch Einbruch

    Einbrüche führen bei Betroffenen oft zu einer psychischen Belastung. Besonders, wenn es auch zu Sachschäden, Beschmutzungen oder durchwühlter Wäsche kommt, erklärt Diplom-Psychologe Dr. Andreas Böhmelt.

    Es kann sich das Gefühl einstellen, sich zu Hause nicht mehr sicher zu fühlen. Dies kann Ängste und auch depressive Symptome auslösen.

    Diplom-Psychologe Dr. Andreas Böhmelt vom Rechtspsychologischen Forum Münster

    Folgen sind laut dem Experten oft ein gestörter Schlaf, Unruhe und Nervosität, Grübeln und katastrophale Gedanken. Insbesondere, wenn solche Symptome anhaltend verbleiben, empfiehlt er eine professionelle psychologische Beratung und Therapie. Der Weiße Ring ist unter anderem eine erste Anlaufstelle.

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    Böhmelt rät außerdem dazu, in die technische Sicherheit der Wohnung zu investieren, um sich in den eigenen vier Wänden wieder wohlzufühlen.

    Prävention: Die Wohnung absichern

    "Die Polizei unterstützt Bürgerinnen und Bürger dabei, ihre Wohnungen und Häuser sicher zu machen", sagt Rüdiger Voss. Er ist beim LKA Hamburg im Bereich der Prävention tätig. Polizeiliche Beratungsstellen gibt es in ganz Deutschland. Hier bekommen Ratsuchende unter anderem unabhängige Empfehlungen für passende Produkte. "Wir sprechen mit den Menschen und schauen, was sie für ihre individuelle Situation brauchen", so Voss.

    Laut Rüdiger Voss passieren die meisten Einbrüche tagsüber, wenn Menschen nicht zu Hause sind. Sicher ist davor niemand. Dazu gehört, neben mechanischer Sicherheit, auch ein guter Versicherungsschutz und eine entsprechende Vorbereitung. Zum Beispiel sollte man Gutachten für besondere Schmuckstücke und Wertsachen haben. Sowie Fotos, auf denen diese neben einem Lineal liegen, um die Größe zu erkennen.

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