Digitale Rentenübersicht: Durchblick bei der Altersvorsorge
Digitale Rentenübersicht:Durchblick bei der Altersvorsorge per Klick
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Wie viel Rente bekomme ich? Jährlich landet die Renteninformation auf Papier im Briefkasten. Warum es sich dennoch lohnt, die Digitale Rentenübersicht freischalten zu lassen.
Alle Jahre wieder erhalten wir eine Renteninformation. In Zukunft soll die und alle sonstigen Infos zur Altersvorsorge am Computer abrufbar sein.
07.08.2023 | 2:27 min
Wie viel Geld habe ich im Alter zum Leben? Diese Frage stellen sich viele. Die Antwort gibt es seit Mitte vergangenen Jahres nicht nur auf Papier, sondern auch gebündelt und digital einzusehen. Die Plattform rentenuebersicht.de soll Nutzer darüber aufklären, was an gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge zu erwarten ist.
Digitale Rentenübersicht ist kostenfrei
Ende 2022 ging das Portal - entwickelt unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung Bund von der Zentralen Stelle für die Digitale Rentenübersicht (ZfDR) - zunächst in einer Pilotphase an den Start.
Seit dem Sommer 2023 können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Übersicht kostenfrei abrufen und das Portal nutzen. Eingebunden sind außerdem das Bundesfinanzministerium (BMF), das Bundesarbeitsministerium (BMAS) sowie Vertretende der privaten und betrieblichen Alterssicherung und des Verbraucherschutzes.
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Online-Portal mit Sicherheitscheck
Das Online-Portal ist aus Sicht von Thomas Neumann, Präsident des Bundesverbandes der Rentenberater, - wenn auch noch nicht ganz rund - "eine praktische Sache". "Um das Portal bestmöglich nutzen zu können, sind jetzt noch ein paar Hürden zu überwinden", sagt Thomas Neumann. Dazu gehörten etwa sehr hohe Sicherheitsanforderungen bei der Anmeldung.
Die Entscheidung, von wem Daten angefordert werden - ob nur bei bestimmten Trägern oder eben von allen - ist somit laut Neumann eine individuelle. Alle Daten in einem Schwung anzufordern, könne sinnvoll sein, "wenn ich gar nicht so richtig den Überblick habe, wo ich überall Ansprüche habe".
Wie kommt man an die Digitale Rentenübersicht?
Um das kostenfreie Angebot nutzen zu können, benötigen Nutzer einen Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion, der sogenannten eID. Zusätzlich braucht es die SteuerID, die sechsstellige Perso-Pin und ein internetfähiges Smartphone oder Tablet mit der "AusweisApp2". Wichtig zu wissen ist aus Neumanns Sicht, dass das Portal keine Daten vorhält, sondern nur auf Anforderung handelt.
Die deutsche Altersvorsorge basiert auf drei Säulen:
die gesetzliche Rentenversicherung
die betriebliche Altersvorsorge
die private Altersvorsorge
"Selbstständige haben in der Regel in mindestens einer, wenn nicht sogar in allen drei Säulen Ansprüche", sagt Neumann. Sie sollten sich mit der Digitalen Rentenübersicht auseinandersetzen. "Auch ein Selbstständiger hat vielleicht vor 20 Jahren in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt, seit Jahren keine Mitteilungen mehr erhalten und bekommt erst durch das Portal wieder einen Eindruck davon, welche Ansprüche er hat."
Anbieter-Liste wird kontinuierlich erweitert
"Eine Vielzahl von Anbietern muss noch angebunden werden, das ist im Moment noch nicht der Fall. Das ist die Zukunftsperspektive", so Neumann. Gerade zu Beginn habe es noch reichlich Versorgungsträger gegeben, die nicht gelistet waren. Aber es seien mittlerweile deutlich mehr geworden, sagt der Rentenberater. "Die Liste derjenigen, die mitmachen, ist sehr dynamisch und ändert sich regelmäßig."
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Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hatte bereits beim Start der Plattform darauf hingewiesen, dass sie darauf angewiesen ist, dass sich die privaten Altersvorsorgeanbieter auch beteiligen und ihre Daten zur Verfügung stellen. Das werde nach und nach geschehen, zeigte die DRV sich optimistisch.
Eine zuletzt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales erlassene Verordnung verpflichtet einen großen Teil der Anbieter, sich bis zum 31. Dezember 2024 an die Digitale Rentenübersicht anzubinden.
Für das Portal muss eine "Vielzahl von Anbietern erstmal angebunden sein", das sei momentan "noch nicht der Fall", so Thomas Neumann, Präsident des Bundesverbandes der Rentenberater.
07.08.2023 | 3:49 min
Infos als Grundlage für Beratungsgespräch
Dabei handle es sich laut Neumann wahrscheinlich um einen "nicht unwesentlichen Teil" von Versorgungsansprüchen: Betriebsrentenansprüche im Wege der Direktzusage sowie der Unterstützungskasse. "Hier wird man noch sehen müssen, wann der Gesetzgeber auch diesen Trägern eine Verpflichtung auferlegt, die Ansprüche über die Digitale Rentenübersicht zu kommunizieren."
Tipp: Die Stiftung Warentest macht darauf aufmerksam, dass sich die Informationen aus dem Portal exportieren lassen. Diese kann man so gebündelt mit in eine unabhängige Beratung, etwa bei der Deutschen Rentenversicherung oder bei Sozialverbänden wie dem VdK, nehmen. Sie informiert auch:
Für viele ist sie noch weit weg, die Rentenlücke im Alter. Doch das gesetzliche Rentennivau sinkt. Worauf es bei der privaten Altersvorsorge ankommt.
von Mario Shabaviz
Rentenübersicht nicht erst im Rentenalter relevant
Neumann weiter: Sich also nicht erst fünf Jahre vor der Rente Gedanken macht: Na, wie lebe ich jetzt im Alter?".
Jeder sollte dem Rentenberater zufolge möglichst frühzeitig ein Gefühl dafür entwickeln:
Wie stellen sich die Ansprüche dar?
Wie entwickeln sie sich weiter?
Welchen Einfluss nehmen Einkommensänderungen, Familienstand und andere Umstände auf die Rente?
"Dann kann ich auch nachjustieren. Gerade im Bereich betriebliche oder private Vorsorge", sagt Neumann. Es lohne sich also, sich bereits heute anzumelden und sich frühzeitig mit der eigenen Rente auseinanderzusetzen, ob diese nun in fünf oder auch erst in 50 Jahren beginne.
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