Depot eröffnen: So geht Geld Investieren für Anfänger
Geld anlegen in drei Schritten:Depot eröffnen für Anfänger: So geht’s!
von Katharina Spreier
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Mit dem Investieren anfangen - aber wie? Ein Depot ist heute schon mit wenigen Klicks eröffnet. Wie das geht und was es zu beachten gibt.
Ein Aktiendepot ist nicht nur etwas für Profis. Auch Anfänger können so in wenigen Schritten Geld investieren.
Quelle: PantherMedia
Um in Wertpapiere zu investieren, führt an einem Depot kein Weg vorbei. Früher waren Depots noch tatsächliche Lagerstellen wie eine Art Schließfach. Heute sind sie längst digital und bieten die Möglichkeit, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen sowie flexible Sparpläne einzurichten.
Geld investieren schon ab einem Euro möglich
Grundsätzlich kann jeder über 18 Jahren ein Depot eröffnen. Voraussetzung ist ein Girokonto bei einer deutschen Bank, von dem das Geld in das Depot fließen kann. Bei manchen Anbietern kann man schon Beträge ab einem Euro anlegen, bei anderen geht es beispielsweise ab 50 Euro los.
Allerdings sollte es in jedem Fall Geld sein, das man übrig hat, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW: "Ich habe meine eigene Haftpflichtversicherung, ich habe keine Schulden und mein Girokonto ist nicht im Minus. Ich habe mir schon einen Notgroschen zurückgelegt, falls mal etwas kaputtgeht zum Beispiel. Wenn ich diese Hausaufgaben erledigt habe, dann kann das Thema Geldanlage, zum Beispiel für die Altersvorsorge, auf der Tagesordnung stehen", so der Finanzexperte.
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Schritt eins: Hausbank, Onlinebank oder Neo-Broker?
Es gibt drei Möglichkeiten, ein Depot zu eröffnen: bei der Hausbank, bei Onlinebanken oder bei sogenannten Neo-Brokern, die sich auf die Depotführung spezialisiert haben. Die angebotenen Wertpapiere können sich unterscheiden, aber bei Anfänger*innen beliebte Börsen-Bestseller gibt es in der Regel überall zu ähnlichen Preisen zu kaufen.
Die Konditionen der Anbieter unterscheiden sich jedoch. So können zum Beispiel neben Kosten für die Depotführung auch Orderkosten pro Transaktion anfallen. Es kann auch sein, dass Anleger eine Mindestanzahl an Trades in einem bestimmten Zeitraum nachweisen müssen, damit das Depot kostenfrei bleibt.
Die verschiedenen Banken im Überblick
Bei Filialbanken kann man jederzeit ein Depot eröffnen. Dafür spricht vor allem die Beratung und die gute Erreichbarkeit - für die man allerdings mit teils hohen Gebühren bezahlt. Zwar kann ein solches Depot vor allem für Anfänger mit wenig Vorwissen praktisch sein, gleichzeitig schrumpft so aber die Rendite, vor allem bei eher geringeren Beträgen. Und: "Es kann durchaus passieren, dass die Berater vor allem Hausprodukte empfehlen", so Experte Ralf Scherfling.
Onlinebanken werden immer beliebter und bieten neben Banking auch die Depotführung an, oft zum Nulltarif. Orderkosten können aber je nach Anbieter anfallen. Kundenservice gibt es per Mail oder telefonisch, eine intensive Beratung aber nicht.
Sogenannte Neo-Broker gibt es inzwischen einige. Das Depot ist online oder per App mit wenigen Klicks eröffnet und ist meist am günstigsten. Dafür kommt es aber ohne Beratung aus. "Ich muss also vorher genau wissen: Was möchte ich eigentlich kaufen?", gibt Ralf Scherfling zu bedenken.
Auch Neo-Broker bieten den Direktkauf von Wertpapieren und flexible Sparraten an - und das Angebot ist meist recht groß. Durch Push-Benachrichtigungen und gezielter Werbung für bestimmte Produkte können Anleger aber auch zu unüberlegten Käufen oder Verkäufen verleitet werden.
Schritt zwei: Daten für Depoteröffnung angeben
Um ein Depot zu eröffnen, müssen Anleger die persönlichen Daten angeben und den sogenannten Wertpapierhandelsbogen ausfüllen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und soll die bisherigen Erfahrungen mit Wertpapieren einschätzen, um sie vor Verlusten zu schützen.
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Schritt drei: Identität verifizieren
Die Verifizierung läuft bei der Hausbank durch Vorlage des Personalausweises, bei Online-Banken und Neo-Brokern meist in einem Online-Verfahren oder Videocall. Wichtig: Auch hier den Personalausweis bereithalten und auf gute Lichtverhältnisse achten!
Dann heißt es: warten, denn das Depot wird erst freigeschaltet, wenn alle Unterlagen geprüft sind. Das kann je nach Anbieter bis zu zwei Wochen dauern.
Depot eröffnen: Vergleich lohnt sich
Zwar können Anleger das Depot jederzeit wieder wechseln, aber das bedeutet Aufwand. Vergleichsportale oder Stiftung Warentest bieten einen Überblick, welche Anbieter für wen geeignet sind und welche Gebühren jeweils anfallen.
Grundsätzlich gilt: Je günstiger die Konditionen, desto mehr bleibt von der Rendite übrig. Ein genauer Vergleich lohnt sich also.