Basiskonto: Wie man Ausgaben besser kontrollieren kann

Tipps zum Basiskonto:Mit Guthabenkonto Schuldenrisiko vermeiden

von Philipp Meierjohann
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Ein Konto auf Guthabenbasis ermöglicht es, Ausgaben besser zu kontrollieren. Denn mit einem sogenannten Basiskonto sind Schulden nicht möglich. Doch es gibt einiges zu beachten.

Eine Geldbörse mit einem 50-Euro-Schein wird vor einen Geldautomaten gehalten.
Mit einem Basiskonto ist es nicht möglich, Schulden zu machen. Abbuchungen sollte man allerdings immer im Blick behalten.
Quelle: dpa

Da bei einem normalen Girokonto ein Überziehungsrahmen mit der Bank vereinbart werden kann, geben viele monatlich mehr aus, als sie zur Verfügung haben. Doch die sogenannten Überziehungszinsen sind hoch. Wer dazu häufig noch die Ratenzahlung bei Online-Anbietern nutzt, kann leicht in eine Schuldenspirale geraten.

Guthabenkonto schützt vor Überschuldung

Das Guthabenkonto, auch Basiskonto genannt, bietet hier eine mögliche Lösung. Es ist eine abgewandelte Form des Girokontos, bei dem allerdings nur das vorhandene Guthaben ausgegeben werden kann. Eine Überziehung ist nicht möglich und das Konto gewährt keinen Kredit. Dadurch können also keine Schulden entstehen.
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Vorsicht bei festen monatlichen Abbuchungen

Bei Guthabenkonten ist es ist wichtig, die Daten der Abbuchungen für feste Kosten immer im Blick zu haben. Denn wenn nicht genug Geld auf dem Konto ist, wird der Transaktionsauftrag nicht ausgeführt - dies gilt auch für Lastschriften und Daueraufträge.
Bei wichtigen Zahlungen, wie zum Beispiel der monatlichen Miete oder der Abschlagszahlung für die Energiekosten, kann dies zu Problemen führen. Falls eine feste Abbuchung nicht zum vereinbarten Termin durchgeführt werden konnte, ist es wichtig, die Empfänger zu informieren. Damit lassen sich Schwierigkeiten mit den Vermietern oder den Energieversorgern vermeiden.

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Basiskonto - Ein Konto für alle?

Da ein Bankkonto im täglichen Leben inzwischen unverzichtbar ist, wurde der Anspruch auf ein eigenes Bankkonto gesetzlich geregelt. Die Kreditinstitute sind verpflichtet, ein sogenanntes Basiskonto einzurichten.
Dies gilt auch für Menschen, die einen negativen Schufa-Eintrag haben, zum Beispiel durch Privatinsolvenz oder einen Mahnbescheid. Auch Asylsuchende und in Deutschland geduldete Menschen können ein Guthabenkonto eröffnen.

Wenn es finanziell nicht gut aussieht, ist das Basiskonto womöglich das einzige Konto, das Verbraucher*innen eröffnen können.

Josefine Lietzau, Expertin des Finanzportals "Finanztip"

Auch für Sparer, die Ausgaben und Rücklagen trennen möchten, sowie für Selbstständige, die private und geschäftliche Finanzen trennen wollen, kann ein Guthabenkonto sinnvoll sein.
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Basiskonten mit unterschiedlichen Gebühren

Direktbanken und Neobanken bieten Guthabenkonten oft günstig an, da sie kein Filialnetz haben und der Kundenkontakt nur per Telefon oder online erfolgt. Diese Konten sind häufig kostenlos.
Traditionelle Filialbanken erheben teilweise eine geringe monatliche Gebühr, bieten jedoch persönliche Beratung vor Ort. Schüler*innen und Studierende erhalten oft vergünstigte Konditionen. Viele Banken bieten zudem Apps zur Finanzplanung an.
Da sich das Guthabenkonto auf die sichere Verwaltung des Guthabens konzentriert, sieht Finanztip-Expertin Josefine Lietzau es auch als klares Nischenprodukt: "Wenn es finanziell gut aussieht, gibt es eigentlich keinen Grund, ein Basiskonto zu eröffnen."
Wer sich einen Überblick über seine Finanzen verschaffen möchte, kann ausprobieren, ein Haushaltsbuch zu führen. Tipps dazu gibt es auch bei der Verbraucherzentrale.

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Quelle: dpa

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