Barrierefreie Wohnung: Wie man den Umbau fördern kann
FAQ
Tipps zur Förderung:Wenn die Wohnung barrierefrei werden muss
von Susanne Pohlmann
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Unfall, Krankheit oder das Alter können dazu führen, dass das Zuhause plötzlich Hürden hat. Nur wenige Wohnungen in Deutschland sind barrierefrei. Tipps für einen Umbau.
Wer zahlt einen Umbau, welche Fördertöpfe gibt es?11.09.2023 | 3:52 min
Plötzlich sind überall Hürden! Eine Erkrankung, ein Unfall oder schlicht das fortschreitende Alter können dazu führen, dass man sich in der Wohnung nicht mehr so bewegen kann, wie man es möchte.
Tatsächlich sind nur rund drei Prozent der Behinderungen angeboren, 97 Prozent werden im Laufe des Lebens erworben. Aber die wenigsten Wohnungen in Deutschland - nämlich zwei Prozent - sind komplett barrierefrei. Dann muss umgebaut werden.
Wo kann man sich beraten lassen?
"Wo gibt es Förderung?" - das ist die häufigste Frage, die Nicole Bruchhäuser von der Beratungsstelle für barrierefreies Wohnen der Stadt Wiesbaden gestellt bekommt. Doch bevor man einen der Fördertöpfe anzapft, sollte man sich gut beraten lassen. "Unabhängige Beratung", betont Bruchhäuser und verweist auf:
Pflegestützpunkte
Verbraucherzentralen
Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V.
Barrierefrei Leben e.V.
Worauf sollte man bei Antrag und Umbau achten?
Bevor man irgendeinen Förderantrag stellt: Den Plan unbedingt mit den Vermietern absprechen und deren schriftliche Zustimmung einholen. Und bevor man mit dem Umbau beginnt: die Bewilligung des Förderantrags abwarten.
Die meisten Umbauten, weiß Bruchhäuser, betreffen das Bad. Der häufigste Wunsch ist eine bodengleiche Dusche.
Welche Zuschüsse gibt es?
Zum einen gibt es Zuschüsse für die Wohnumfeldverbesserung. Hinter dem sperrigen Wort verbirgt sich ein Zuschuss von maximal 4.000 Euro, um zum Beispiel Türen zu verbreitern, rutschfeste Bodenbeläge zu verlegen oder beidseitig Treppengeländer anzubringen, aber auch für den Umbau im Bad.
Jeder Pflegebedürftige, der einen Pflegegrad hat, kann den Zuschuss bei der Pflegekasse beantragen. Und vor allem: Man kann ihn auch ein zweites Mal beantragen. Dann, wenn sich die Pflegesituation ändert.
DieKfWfinanziert auch den Erwerb von umgebautem Wohnraum. Sie gewährt - unabhängig vom Alter - Kredite bis zu 50.000 Euro. Außerdem gibt es - solange der Fördertopf noch voll ist - Zuschüsse für private Umbauten, wenn damit Barrieren reduziert werden.
Je nach Ursache der Einschränkung können auch Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherungen für die Finanzierung in Frage kommen.
Erkundigen sollte man sich außerdem, ob es Bundes-, Landes- oder auch kommunale Förderung gibt. Auch Stiftungen unterstützen Betroffene mit bestimmten Erkrankungen oder Behinderungen. Weitere Informationen sind beim Bundesverband Deutscher Stiftungen erhältlich oder bei EnableMe.
Wie kann man Stress beim Umbau entgehen?
Nicole Bruchhäuser weist darauf hin, wie belastend ein Umbau sein kann. "Lärm, fremde Menschen in der Wohnung, und vielleicht kann man das Bad nicht komplett nutzen."
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Welche Maßnahmen sind vor Umbau möglich?
Ein Umbau braucht Zeit. Bis dahin gibt es viele kleine Maßnahmen, die das Leben und das Bewegen in der Wohnung erleichtern. "Zum Beispiel Möbelrücken", sagt Bruchhäuser. "Manchmal reichen wenige Zentimeter, damit man durchkommt. Viele Menschen haben auch etwas hinter der Tür stehen - und dann geht sie nicht ganz auf."
Tipps für kleinere Maßnahmen:
Stolperfallen wie Teppiche oder Läufer befestigen oder wegräumen
Kabel entlang der Wand verlegen
Haltegriffe oder Geländer anbringen
Notrufsysteme installieren
Doch nicht immer kann eine Wohnung so umgebaut werden, wie man es braucht oder aber der Vermieter verweigert seine Zustimmung. In diesem Fall sollte man auch einen Umzug nicht ausschließen.
Susanne Pohlmann ist Redakteurin des ZDF-Magazins WISO.
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