Backpapier und die Aternativen: Wie Backen nachhaltiger geht

    Nachhaltigkeit beim Backen:Backpapier: Welche Alternativen es gibt

    von Jelena Altenberg
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    Plätzchen und Lebkuchen gehören zur Adventszeit wie Backpapier aufs Blech - oder? Backpapier ist zwar praktisch, belastet aber die Umwelt. Was man alternativ nutzen kann.

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    Backpapiere werden mit der praktischen Antihaft-Beschichtung beworben. Doch woraus besteht diese? Auf vielen Verpackungen fehlt diese Information. Meist handelt es sich um eine dünne Silikonschicht. Sie führt dazu, dass Backpapier nicht recycelt werden kann und im Restmüll entsorgt werden muss. Auf keinen Fall gehört Backpapier in den Papiermüll.
    Zusätzlich zu den schwer abbaubaren Silikonen können laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) weitere Stoffe wie beispielsweise Formaldehyd in Backpapier enthalten sein. Die Dämpfe gelten als krebserregend. Der Einsatz dieser gegebenenfalls bedenklichen Stoffe ist über Grenzwerte geregelt.

    Auswirkungen auf die Gesundheit

    Klingt also nicht gerade appetitlich. Ist Backpapier nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch gesundheitsschädlich? Das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat 2022 15 Backpapiere im Labor unter die Lupe genommen. Wie bereits in den Jahren zuvor hielten alle Backpapiere die Grenzwerte bei Blei, Cadmium und Aluminium ein. Auch die 29 Muffin-Backförmchen aus Papier, die im Jahr 2023 auf Chlorpropanole untersucht wurden, entsprachen allesamt den Anforderungen.
    Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch Öko-Test. Die Hälfte der untersuchten Backpapiere erhielt sogar das Siegel "sehr gut". Für Menschen gefährliche Stoffe über den Grenzwerten wurden auch hier nicht gefunden. Die Experten stufen Backpapier daher, bei richtiger Verwendung, als gesundheitlich unbedenklich ein.

    Bis zu welcher Temperatur kann man Backpapier erhitzen?

    Doch beim Backpapier ist auch wichtig, bei welcher Temperatur man es verwendet. In der Untersuchung des LAVES fehlte 2022 auf einer Verpackung der Hinweis zur Höchsttemperatur. Die meisten Backpapiere halten einer Temperatur von 220 Grad Celsius stand. Bei höheren Temperaturen hingegen könnten giftige Gase freigesetzt werden, die über das Backgut aufgenommen werden.
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    Ist Backpapier wiederverwendbar?

    Je länger und heißer gebacken wird, desto schneller muss das beschichtete Papier in den Müll. Tatsächlich empfehlen viele Hersteller auf ihren Verpackungen das Backpapier mehrfach zu verwenden. Wie oft genau, wird nicht gesagt.
    Als Faustregel gilt: Solange das Backpapier nicht durchgefettet oder verklebt ist, kann man es erneut verwenden. Sobald es aber braun oder brüchig wird, sollte es unbedingt ausgewechselt werden. Wer es zum Beispiel erst nach der Vorheizphase in den Ofen legt, kann es meist häufiger verwenden.

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    Was ist PFAS, PTFE und Teflon?

    Auch wer auf nachhaltige Backunterlagen setzen möchte - Silikonmatten oder mit PTFE, also Teflon, beschichtete Dauerbackfolien, sollte auf die Höchsttemperatur achten. Teflon-Dauerbackfolien können oft bis 260 Grad Celsius erhitzt werden, was praktisch für zum Beispiel selbst gemachte Pizza im heimischen Ofen ist. Doch Teflon steht in der Kritik, umwelt- und gesundheitsschädliche PFAS zu enthalten.

    PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie kommen nicht natürlich vor, sondern werden erst seit den 1940er-Jahren hergestellt. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und haben eine hohe Hitzebeständigkeit. Deshalb werden sie in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs, wie Kosmetik, Textilien oder Papierbeschichtungen, verwendet.

    Menschen nehmen PFAS vor allem über Lebensmittel auf. Sie sind unter anderem in Böden, Trinkwasser und Futtermitteln nachweisbar und landen über die Umwelt in unserer Nahrung. Insgesamt umfassen PFAS eine Stoffgruppe von circa 10.000 Stoffen. Einige wurden bereits verboten. Weitere Verbote werden diskutiert.

    Im Test von Öko-Test wurden bei einer Folie deutlich erhöhte Werte festgestellt. Die als lebertoxisch und reproduktionstoxisch geltende Perfluoctansäure könne sich nämlich lösen, so das Fazit. Grund für Öko-Test, generell von der Nutzung von Teflonmatte abzuraten. Laut BfR geschieht dies aber erst bei Temperaturen ab 360 Grad Celsius.
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    Ist eine Silikonmatte hitzebeständig?

    Silikonmatten gelten als sehr langlebig und können laut Herstellerempfehlung meist bis 230 Grad Celsius erhitzt werden. Macht sich beim Auspacken der Matte ein chemischer Geruch breit, rät Öko-Test dazu, sie zunächst gut abzuspülen und dann vor dem ersten Benutzen mit Lebensmitteln eine Stunde lang bei 200 Grad Celsius zu erhitzen. So kann man flüchtige Substanzen ausbrennen.
    Eine weitere und oft unterschätzte Alternative: einfach mal ohne Backunterlage backen. Ist das Blech gut eingefettet oder gemehlt, kann es durchaus mit den anderen Anwendungen mithalten. Einziger Nachteil: Im Gegensatz zu Silkon- oder Teflonmatte passt es meist nicht in die Spülmaschine und es muss geschrubbt werden.

    • Backunterlagen nie zu heiß verwenden und die Herstellerempfehlungen einhalten.
    • Wird das Material spröde, brüchig, verfärbt sich oder ist beschädigt, dann in jedem Fall entsorgen. Das gilt für Backpapier genauso wie für die Alternativen.
    • Backpapier-Alternativen haben eine längere Lebensdauer, schonen damit Ressourcen und vermeiden Müll.
    • Silikonmatten sind gesundheitlich unbedenklich, wenn man sie vor der ersten Benutzung einmal ausbackt und nicht höher als vom Hersteller empfohlen erhitzt.

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    Der Artikel wurde erstmals am 29.11.2023 publiziert und am 07.12.2024 aktualisiert.

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