Tipps zum aktiven Artenschutz:So fliegen Vögel nicht gegen Ihre Fenster
von Christian Ehrlich
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Einfache Maßnahmen können helfen, Singvögel vor dem Tod an Glasscheiben zu schützen. Tierschützer Christian Ehrlich hat fünf Tipps, die Vögeln das Leben retten können.
Artenschützer Christian Ehrlich gibt Tipps, wie man im eigenen Zuhause verhindern kann, dass Vögel gegen die Fenster fliegen.10.05.2024 | 9:31 min
Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung sterben jährlich geschätzt unglaubliche 100 Millionen Vögel, weil sie ungebremst gegen Scheiben fliegen. Das passiert häufig an öffentlichen Gebäuden, aber auch an Fenstern von Wohnhäusern. Die Verluste sind in einer Zeit, in der viele Arten gegen das Aussterben ankämpfen, besonders problematisch. Doch es gibt einfache Maßnahmen, um die Vögel vor dem Tod an der Scheibe zu schützen.
Tipp 1: Futterstellen richtig platzieren
Es ist verständlich, dass Menschen die Futterstellen für Wildvögel nahe vors Fenster stellen, um die fressenden Vögel auch beobachten zu können. Dies kann die Unfallgefahr aber erhöhen, weil aufgeschreckte Vögel tendenziell häufiger gegen eine Scheibe fliegen. Also besser mindestens vier bis fünf Meter Abstand halten.
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von Christian Ehrlich
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Tipp 2: Gefährliche Fensterscheiben erkennen
In der Regel sind nur wenige Fenster an einem Haus gefährlich für Vögel - diese werden von den Tieren wegen Reflexionen oder aufgrund der Lage nicht als solche erkannt. An Fenstern, gegen die schon einmal ein Vogel geflogen ist, wird dies in den allermeisten Fällen wieder passieren, wenn man nichts ändert. Besonders gefährdet sind Scheiben, in denen sich bei bestimmten Lichtverhältnissen Büsche spiegeln und Eckverglasungen, bei denen die Vögel dem Irrtum unterliegen, man könne durch das zweite Fenster weiterfliegen.
Tipp 3: Fenster sichtbar machen durch Vorhänge & Co.
Der kleinste Eingriff ist eine möglichst helle Gardine, die innen vor dem Fenster angebracht wird. Sie "leuchtet" auch bei großer Sonneneinstrahlung und zeigt den Vögeln so, dass es dort nicht weitergeht. Dunkle Stoffe werden dagegen oft nicht erkannt.
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Besser ist es, einen Schutz außen vor dem Fenster anzubringen. Eine sogenannte Fadengardine, auch Schnurvorhang genannt, sorgt dafür, dass weniger Insekten ins Haus fliegen - und sie macht Scheiben für Vögel erkennbar. Auch ein Mückenschutznetz sorgt dafür, dass die Scheibe eher erkannt wird. Besonders sinnvoll ist es, das Netz mit einigen Zentimetern Abstand zur Fensterscheibe zu montieren, dann wird im Falle eines Aufpralls das Netz den Vogeleinschlag abfedern.
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Carlotta Diederich, New York City
Tipp 4: Aufkleber, aber die richtigen
Forscher aus Wien haben in Experimenten verschiedene Aufkleber ausprobiert und herausgefunden, dass vor allem senkrecht angebrachte Streifen oder Punktreihen auf den Glasscheiben für höchstmögliche Sicherheit sorgen. Solche wiederkehrenden Muster erkennen die Vögel auch bei hohen Fluggeschwindigkeiten.
Erstaunlicherweise sind ausgerechnet die typischen schwarzen Aufkleber mit Raubvogel-Silhouette ineffektiv, um Vögel gegen den ungebremsten Anflug auf eine Fensterscheibe zu schützen.
Die einfachste Variante besteht aus milchigen Klebestreifen, die man aus dem Büro kennt. Diese werden im Abstand von circa zehn Zentimetern auf die Scheibe geklebt. Naturschützer sprechen von der Handflächen-Regel: Die Abstände zwischen Markierungselementen sollen nicht größer sein als eine Hand breit ist. Alternativ funktionieren auch Reihen aus Klebepunkten, wobei als Farbe Orange auch bei starker Spiegelung und Nässe besonders gut wahrgenommen wird. Für eine hohe Schutzwirkung sollte man die Markierungen über die gesamte Fläche der gefährdeten Glasscheibe anbringen.
Tipp 5: Anmalen oder nicht putzen
Tipp für Eltern sowie Kindergärten oder Schulen: Mit Kreidestiften, die sich rückstandslos entfernen lassen, können Kinder große Fensterbilder malen und damit Vögel retten. Blitzblanke Fenster dagegen sind für Vögel als Hindernis nicht gut zu erkennen. Wer also eine Ausrede braucht, um nicht Fenster zu putzen: Es dient dem Schutz der Tiere.
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