Apple Intelligence: Wie gut ist die KI von Apple fürs Handy

KI auf iPhone und iPad:Ernüchternder Start für Apple Intelligence

von Sven-Hendrik Hahn
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Künstliche Intelligenz soll auf dem Smartphone den Alltag erleichtern. Auch Apple hat seine KI für Kunden in Deutschland bereitgestellt. Was Apple Intelligence kann und was nicht.

The Apple Siri AI icon is being displayed on a smartphone, in this photo illustration. Taken in Brussels, Belgium.
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Echt jetzt? Eine neue App mit einem weißen Kätzchen? Apple gibt sich eher spielerisch, was seine KI angeht. In Playground kann man künstliche Bilder aus realen Vorlagen kreieren.
Doch Apple Intelligence soll viel mehr leisten und wird mit der Version 18.4 vom Betriebssystem iOS tief im System integriert - wenn das Smartphone mitspielt, denn die KI bekommt nicht jeder.

Apple Intelligence hinkt teilweise noch hinterher

Stephan Möllenhoff von inside digital hat die KI des US-Konzerns vorab getestet. Er kennt auch die Produkte der Konkurrenz. Sein Fazit: "Der erste Eindruck ist sehr gemischt, manche Sachen kann Apple Intelligence gut." Bei anderen Sachen aber hinke AI noch hinterher, so Möllenhoff.
Am deutlichsten werde das beim Sprachassistenten "Siri", der sich kaum weiter entwickelt habe. Die Spracheingabe sei jedoch das entscheidende Instrument bei allen Konkurrenten, die das Betriebssystem Android nutzen.

Apple agiert vorsichtig beim Datenschutz

Die KI von Apple konzentriert sich in diesem Entwicklungsstadium auf eine mögliche Arbeitserleichterung, etwa beim Zusammenfassen von E-Mails und Nachrichten. Das erledigt das Smartphone laut Apple ohne Umweg über eine Cloud. Das sei sichererer, beschränke aber die Funktion der KI, so das Unternehmen.
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Für einige Anwendungen, etwa wenn es um Texterstellung oder Fragen zu bestimmten Objekten geht, führt die Umleitung allerdings zum Chatbot ChatGPT. Apple agiere sehr vorsichtig, erklärt Möllenhoff.

Wie bei jedem Hype-Thema gibt es die Gefahr, dass man zu schnell voranprescht.

Stephan Möllenhoff, inside digital

Gerade beim Thema Datenschutz wolle sich Apple dem Vernehmen nach keine Blöße geben und die europäischen Regularien wie den Digital Markets Act (DMA) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigen. Andere Anbieter, so Möllenhoff weiter, probierten da erstmal aus, was möglich sei.
Nordrhein-Westfalen, Köln: Eine Person arbeitet am Rechner, auf dessen Bildschirm ein durch Künstliche Intelligenz generiertes Illustrationsbild mit Code verschiedener Programmiersprachen und einem neuronalen Netzwerk-Diagramm zu sehen ist.
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Hohe Anforderungen an Endgeräte bei Apple

Während Hersteller wie Samsung, Xiaomi, Honor oder Telekom bei ihren KI-Lösungen stark auf Cloud-Dienste setzen, um die Kapazität des Smartphones zu entlasten, geht Apple einen anderen Weg. Das hat Folgen: Nur die neueste Serie iPhone 16 und die Pro-Modelle des Vorgängers können mit KI ausgestattet werden. Ebenfalls hoch ist die Hürde bei den Mac-Computern und den iPads.
Die Performance der KI von Apple ist derzeit nicht perfekt. Viele Funktionen könnten noch nicht richtig überzeugen, sagt der Experte von inside digital.

Beispielsweise was Bildbearbeitung angeht, da hinkt Apple der Konkurrenz hinterher.

Stephan Möllenhoff, inside digital

Ebenso verhalte es sich bei der Nutzung des Smartphones als digitaler Assistent, etwa um selbständig einen Tisch im Restaurant zu reservieren.
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Lohnt sich der Kauf eines neuen Smartphones?

Möllenhoff sieht die KI-Features nicht als Kaufgrund für ein neues, teures Smartphone: "Aktuell macht es noch keinen Sinn, sich ein Smartphone nur wegen der KI-Funktionen zu kaufen." Er geht davon aus, dass in Zukunft noch viel nützlichere Sachen zu sehen sein werden.
IT-Wissenschaftler glauben, dass das Smartphone der Künstlichen Intelligenz einen ganz neuen Schub verleihen könnte. "Das Smartphone kann ständig Daten sammeln", sagt Daniel Schneider vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE). "Ich persönlich sehe im Bereich Gesundheit oder Fitness interessante Anwendungen, weil sie auf Basis der Daten Empfehlungen mit Mehrwert geben können bezüglich Training oder generell gesundem Verhalten."

Auf eigene Daten achten

Nicht zu vernachlässigen sei der Datenschutz, wenn ein Anbieter stark auf Cloud-Lösungen setze, so Sicherheitsexperte Schneider: "Man sollte sich immer bewusst sein, dass die Daten, die man zum Beispiel in die KI-App eingibt, gegebenenfalls in die Cloud wandern - zu diesen Anbietern, also in die USA oder nach China."
Eine Abhilfe könne sein, dass "mehr von dieser KI auf dem Smartphone direkt läuft". Das aber bedeute wie bei Apple hohe Anforderungen an das einzelne Gerät.
Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur des ZDF-Magazins WISO.

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