Ätherische Öle: Was sie sind und warum Vorsicht geboten ist
Lavendel, Eukalyptus und Co.:Ätherische Öle: Nicht ganz ungefährlich
von Sabine Meuter
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Während in Sozialen Medien die wohltuende Wirkung von ätherischen Ölen beworben wird, warnen Experten vor irreführenden Versprechen. Was hinter den Werbeaussagen steckt.
Ätherische Öle versprechen Linderung, etwa bei Kopfschmerzen oder einer Erkältung. Bei der Anwendung ist aber auch Vorsicht geboten.
Quelle: Imago / Shotshop
Ihnen werden vielfältige Wirkungen nachgesagt: Ätherische Öle. Sie sollen beruhigen, entspannen, aufheitern und sogar verschiedene Beschwerden lindern. Schenkt man den Versprechen der Anbieter auf Social-Media-Plattformen Glauben, dann sind Orangenöl, Lavendel, Kamille, Fichte & Co. angeblich wohltuende Heilmittel.
Ätherische Öle gelangen durch Einatmen, Einreiben oder Einnehmen in den Körper und können tatsächlich positive Effekte haben, beispielsweise bei Erkältungsbeschwerden. Doch manche Anbieter werben mit irreführenden Aussagen - offenbar, um den Absatz zu steigern. Haben die Produkte tatsächlich die beworbenen Effekte?
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzen-Essenzen. Sie werden aus Blättern, Blüten, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Samen oder Rinden destilliert oder gepresst. Die meisten ätherischen Öle bestehen neben beispielsweise Alkoholen, Estern und Ketonen vor allem aus Terpenen, also aus flüchtigen organischen Substanzen. Weil sie rückstandslos verdunsten, verflüchtigen sie sich im "Äther". Beim Verdunsten verbreiten sie einen intensiven Duft.
Von Aromatherapie ist die Rede, wenn mit ätherischen Ölen Beschwerden behandelt werden sollen.
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Werbeversprechen 1: "Ätherische Öle sind unverfälschte Naturprodukte"
"Diese Worte sollen offenbar suggerieren, dass ätherische Öle nur Vorteile haben und harmlos seien", sagt Maria Leidemann vom VerbraucherService Bayern. Das ist jedoch nicht der Fall. Denn in derart extrem starken Konzentrationen wie in einem ätherischen Öl würde ein Produkt in der Natur niemals vorkommen.
Werbeversprechen 2: "Ätherische Öle sind gesund"
Oft werden ätherische Öle als gesund beworben. Dabei werden jedoch meist die möglichen Nebenwirkungen verschwiegen. Etliche Duftstoffe gelten etwa als starke Allergene. Die Folge davon können Ekzeme auf der Haut, Ausschläge am ganzen Körper und Juckreiz sein. Auch Kopfschmerzen oder Übelkeit sind möglich.
Auf Nickel, Duft- und Konservierungsstoffe reagieren viele Menschen mit einem juckenden Ekzem. Kontaktallergien sind die häufigste Allergieform bei Erwachsenen.
von Bianca Koch
FAQ
Werbeversprechen 3: "Ätherische Öle können heilen"
Ätherische Öle sind bei Krankheiten keine Alternative zur Schulmedizin. Sie können allenfalls ergänzend zur regulären ärztlichen Behandlung eingesetzt werden. Dies sollte in enger Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin erfolgen. "Wer sich unsicher beim Umgang mit ätherischen Ölen ist, kann sich zusätzlich etwa auch in einer Apotheke beraten lassen", so Leidemann.
Ätherische Öle richtig anwenden
Fachleute mahnen zur Vorsicht bei der Anwendung ätherischer Öle. "Wer ätherische Öle nutzt, sollte sich damit auskennen und sie vorsichtig dosieren, denn die meisten sind haut- und schleimhautreizend", erklärt Verbraucherexpertin Leidemann.
Wichtig ist, sie niemals pur, sondern nur verdünnt anzuwenden.
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Maria Leidemann, VerbraucherService Bayern
Manche der ätherischen Öle sind biologisch schwer abbaubar, andere sind für Wasserorganismen giftig. Selbst natürliche Duftstoffe wie etwa Orangenöl sind für Wasserorganismen problematisch. Daher gilt: Reste von ätherischen Ölen niemals im Waschbecken, in der Toilette oder im Hausmüll entsorgen, sondern sie bei den Stellen für Sondermüll der jeweiligen Kommune abgeben.
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Besondere Vorsicht bei Babys und Kleinkindern
Bei Babys und Kleinkindern können schon kleinste Mengen von unverdünnten ätherischen Ölen, die in Mund oder Nase gelangen, lebensbedrohlich sein. "Mitunter kann es passieren, dass kleine Mädchen und Jungen ätherische Öle aus Neugierde zu sich nehmen", sagt Leidemann. Die Folge davon kann eine Verkrampfung des Kehlkopfes mit Atemstillstand sein. In solchen Fällen umgehend den Notruf 112 wählen oder die Giftnotrufzentrale kontaktieren.
Nach dem Verschlucken von ätherischen Ölen niemals ein Erbrechen herbeiführen.
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Maria Leidemann, VerbraucherService Bayern
Bei Erbrechen könne das Öl in die Lunge gelangen und dort Schäden hervorrufen, warnt die Verbraucherschützerin. "Besser ist es, ein Glas Flüssigkeit wie Wasser oder Saft nachzutrinken, um das Öl zu verdünnen."
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von Anja Braunwarth
mit Video
Quelle: ZDF
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