Magdeburg, Berlin, Straßburg :Weihnachtsmärkte immer wieder Anschlagsziel
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In der Vorweihnachtszeit tummeln sich Tausende auf den Weihnachtsmärkten im ganzen Land. Sie gelten deshalb als mögliches Anschlagsziel. Nicht nur in Deutschland.
Die Attacke in Magdeburg weckte Erinnerungen an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016.
Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Der Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vom Freitagabend hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Märkte gelten seit Jahren als potenzielles Anschlagsziel, da sie nur schwer zu sichern sind. Ein Überblick über Anschläge und Angriffspläne auf Weihnachtsmärkte in Deutschland und Frankreich:
Dezember 2024: Magdeburg
Ein Mann rast am 20. Dezember mit einem Auto mindestens 400 Meter über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und fährt mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge. Mindestens fünf Menschen werden getötet, unter ihnen ein Kleinkind. Mehr als 200 Menschen werden teils sehr schwer verletzt.
Bundeskanzler Scholz besuchte am Samstag den Ungkücksort in Magdeburg. Sehen Sie hier sein komplettes Statement.21.12.2024 | 4:51 min
Der Verdächtige wird festgenommen, er gilt als Einzeltäter. Bei ihm handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt und in Sachsen-Anhalt als Arzt arbeitete. Sein Motiv ist unklar.
Dezember 2018: Straßburg
Ein Helfer des getöteten islamistischen Täters ist zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Am Rande des Straßburger Weihnachtsmarkts wurden fünf Menschen getötet und elf verletzt. 05.04.2024 | 0:24 min
Der polizeibekannte Gefährder Cherif Chekatt schießt am 11. Dezember 2018 auf dem Weihnachtsmarkt und in der Altstadt um sich, er tötet fünf Menschen. Chekatt, der sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte, wird zwei Tage nach der Tat bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.
Ein Helfer des Attentäters wird im April 2024 zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er hatte eingeräumt, als Mittelsmann beim Waffenkauf gedient zu haben.
Dezember 2016: Berlin
Ein vertraulicher Bericht der Berliner Polizei, der Frontal 21 vorliegt, offenbart schwerwiegende Ermittlungsfehler bei der Verfolgung des Islamisten und Drogendealers Anis Amri.17.04.2018 | 3:10 min
Der Islamist Anis Amri fährt am 19. Dezember 2016 mit einem gestohlenen Lastwagen in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet zwölf Menschen. Ein Ersthelfer stirbt Jahre später an den Folgen seiner schweren Verletzungen.
Amri wird Tage später auf der Flucht in Italien erschossen. Seither werden Weihnachtsmärkte in Deutschland stärker geschützt. Bis heute ist nicht völlig geklärt, ob die Behörden den Anschlag hätten verhindern können.
Dezember 2016: Ludwigshafen
Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne unter anderem auf den Weihnachtsmarkt von Ludwigshafen wird ein Zwölfjähriger festgenommen. Der Deutsch-Iraker soll am 5. Dezember eine selbst gebaute Nagelbombe nahe dem Rathaus deponiert haben, die jedoch nicht detoniert. Auf Antrag der Eltern entscheidet ein Gericht im März 2017, ihn für ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen.
November 2016: Paris
Die französischen Behörden nehmen eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten fest, die womöglich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées plante. Daneben sollen sie auch andere Ziele ausgekundschaftet haben. Den Behörden zufolge wollten die Männer, die der Dschihadistenmiliz IS die Treue geschworen hatten, am 1. Dezember 2016 zuschlagen.
Dezember 2014: Nantes
In Nantes in Westfrankreich steuert ein Betrunkener einen Lieferwagen in einen Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt. Er tötet einen 25-jährigen Passanten und verletzt neun weitere Menschen, bevor er sich selbst mit einem Messer schwer verletzt. Einen Terrorakt schließen die Behörden aus. Der Mann wird zunächst in einer Psychiatrie untergebracht und nimmt sich später im Gefängnis das Leben.
Dezember 2011: Berlin
Ein Unbekannter bietet Besuchern von Berliner Weihnachtsmärkten Glühwein aus Pappbechern an, den er mit einer giftigen Substanz versetzt hat. Die Polizei spricht von einer Substanz aus der Gruppe der K.O.-Tropfen. Mehrere der zehn Opfer müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht mit einem Phantombild nach dem Täter, die mysteriösen Giftanschläge können jedoch nicht aufgeklärt werden.
Zu Beginn der Weihnachtsmarkt-Saison hatte Bundesinnenministerin Faeser von einer hohen abstrakten Bedrohungslage gesprochen. 30.11.2024 | 1:30 min
Dezember 2000: Straßburg
Islamisten planen einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt. Sie wollen mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der von Deutschland aus vorbereitete Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 in Frankfurt am Main zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt.
Quelle: AFP
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