Kurz vor der Wahl: CDU in Sachsen vorn, in Thüringen die AfD

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    ZDF-Politbarometer Extra:CDU in Sachsen vorn, in Thüringen die AfD

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    Wären schon heute Landtagswahlen, läge in Sachsen die CDU knapp vorn. In Thüringen wäre die AfD stärkste Kraft, laut ZDF-Politbarometer Extra.

    Projektion Sachsen: Wenn schon heute Landtagswahl wäre ... (Differenz zur Vorwoche)
    Sachsen: Gewünschter Ministerpräsident
    Projektion Thüringen: Wenn schon heute Landtagswahl wäre ... (Differenz zur Vorwoche)
    Thüringen: Gewünschte/r Ministerpräsident/in ...
    Meine Wahlentscheidung ist sicher …
    Wenige Tage vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen unterscheidet sich die politische Lage in den beiden Nachbarländern weiterhin deutlich. Während in Sachsen die jetzige Regierung aktuell mit einer knappen Mehrheit rechnen könnte und die AfD auf Platz zwei liegt, wird die AfD in Thüringen wohl deutlich stärkste Partei. Offen bleibt, welche der politisch nicht ausgeschlossenen Bündnisse über eine Mehrheit im künftigen Landtag verfügen könnten.
    Dresden
    Yve Fehring sprach mit Bürgern in Thüringen und Sachsen über ihre Ängste und Zukunftssorgen vor den Wahlen. Sie fing die Stimmung in den Ländern ein. 16.08.2024 | 1:48 min

    Sachsen

    Wenn schon heute gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf 33 Prozent und die AfD auf 30 Prozent. Die Linke wäre mit vier Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, die Grünen kämen auf sechs Prozent (alle unverändert im Vergleich zur Vorwoche), die SPD läge bei sechs Prozent (minus eins) und das BSW bei zwölf Prozent (plus eins). Die anderen Parteien erhielten zusammen neun Prozent (unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.
    Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es auch eine genauso knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die wurde von der CDU aber ausgeschlossen.
    ZDF-Politbarometer Sachsen
    Eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen liegt die CDU mit 33 % knapp vor der AfD mit 30 %. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich die CDU an der Spitze der künftigen Regierung. 23.08.2024 | 1:29 min
    Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum kommenden Sonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 24 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
    Bei der letzten Landtagswahl 2019 kam die CDU auf 32,1 Prozent, die AfD auf 27,5 Prozent, die Linke auf 10,4 Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent, die SPD auf 7,7 Prozent, die FDP auf 4,5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 9,2 Prozent.
    Gewünschter Ministerpräsident: Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) würden 70 Prozent auch als zukünftigen Ministerpräsidenten dem AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban vorziehen. Für ihn sprechen sich im Vergleich lediglich 15 Prozent aus (Rest zu 100 Prozent: "weder noch"/"kenne ich nicht" oder "weiß nicht")
    Wahlkampf SPD in Jena
    Wenig versöhnliche Debatten, wenig Kompromisse: Die Stimmung vor der Landtagswahl in Thüringen ist angespannt und wird durch die Messerattacke von Solingen zusätzlich angeheizt.28.08.2024 | 2:29 min

    Thüringen

    Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die Linke, vor fünf Jahren noch stärkste Partei, käme jetzt nur noch auf 13 Prozent (minus eins). Mit deutlichem Abstand stärkste Partei wäre die AfD mit 29 Prozent (minus eins), gefolgt von der CDU mit 23 Prozent (unverändert) und dem BSW mit 18 Prozent (plus eins). Die SPD könnte sechs Prozent (unverändert) erreichen, die Grünen würden mit vier Prozent (unverändert) momentan den Einzug in den Landtag verpassen und für die anderen Parteien ergäben sich zusammen sieben Prozent (plus eins), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.
    Damit hätte eine Koalition aus CDU, BSW und SPD aktuell eine knappe Mehrheit, andere nicht ausgeschlossene Koalitionen hingegen nicht. Rein rechnerisch hätten Koalitionen aus AfD und CDU sowie AfD und BSW eine Mehrheit, aber auch eine aus CDU, BSW und Linke. Solche Optionen wurden aber alle entweder von der CDU oder dem BSW ausgeschlossen.
    ZDF-Polibarometer Thüringen
    Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Thüringen lag die AfD mit 30 % klar vorne. Eine deutliche Mehrheit spricht sich dabei gegen Björn Höcke als Ministerpräsidenten aus. 23.08.2024 | 1:31 min
    Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. In Thüringen wissen zurzeit 29 Prozent noch nicht sicher, wen und ob sie wählen wollen. Bei der letzten Landtagswahl 2019 erreichte die Linke 31,0 Prozent, die AfD 23,4 Prozent, die CDU 21,7 Prozent, die SPD 8,2 Prozent, die Grünen 5,2 Prozent, die FDP 5,0 Prozent und die anderen Parteien zusammen 5,5 Prozent.
    AfD
    Welchen Einfluss hat der tödliche Messerangriff von Solingen auf die Wahlen in Thüringen und Sachsen? Profitiert die AfD davon? AfD-Chefin Alice Weidel geht eher nicht davon aus.26.08.2024 | 0:48 min
    Gewünschter Ministerpräsident und Regierungspräferenzen: Auch wenn der jetzige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kaum Chancen hat, nach der Wahl im Amt zu bleiben, liegt er bei der Frage nach dem gewünschten Regierungschef vor den Spitzenkandidaten von AfD, CDU und BSW. Ramelow kommt dabei auf 39 Prozent, Björn Höcke (AfD) auf 15 Prozent, Mario Voigt (CDU) auf 21 Prozent und Katja Wolf (BSW) auf elf Prozent.
    Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 26. bis 29.8.2024 unter 1.973 bzw. 1.859 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.

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