Sabotage-Pläne in Ukraine: Polen entlarvt russische Spione

    Sabotage-Pläne in Ukraine:Polen entlarvt russische Spione

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    Polen hat Regierungsangaben zufolge ein russisches Spionagenetzwerk aufgelöst. Neun Personen sollen Waffenlieferungen an die Ukraine beobachtet und Sabotagen geplant haben.

    Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak gibt am Tag des Treffens der NATO-Verteidigungsminister im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel, Belgien, am 14. Februar 2023 eine Erklärung ab.
    Gab den Coup bekannt: Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak
    Quelle: Reuters

    Der polnische Geheimdienst soll ein mutmaßliches russisches Spionagenetzwerk aufgelöst haben. Neun Verdächtige hätten Sabotageakte vorbereitet, mit denen die Lieferung von Ausrüstung, Waffen und Hilfsgütern für die Ukraine behindert werden sollte, sagte Innenminister Mariusz Kaminski. Nach Erkenntnissen des Geheimdienstes sollen die mutmaßlichen Agenten vor allem das polnische Eisenbahnnetz beobachtet haben.

    Sabotage und Probaganda-Aktionen geplant

    Die Ermittler hätten Kameras, GPS-Sender und Elektronik beschlagnahmt, die an Transportern hätten angebracht werden sollen. Die Aktion laufe noch, weitere Informationen werde es später geben.

    Zu ihren Aufgaben gehörte die Identifizierung, Überwachung und Dokumentation von Waffentransporten zugunsten der Ukraine.

    Mariusz Kaminski, Innenminister Polen

    Außerdem habe die Gruppe den Auftrag gehabt, mit Propaganda-Aktionen das polnisch-ukrainische Verhältnis zu destabilisieren und in Polen eine feindliche Stimmung gegen die Nato zu erzeugen. Laut Kaminski haben die polnischen Ermittler Beweise dafür, dass die mutmaßlichen Spione für ihre Tätigkeit regelmäßig von russischen Geheimdiensten bezahlt wurden.
    [Verfassungsschutz warnt: Russlands Spione haben Deutschland im Visier]
    Gegen sechs Personen ermittele nun die Staatsanwaltschaft wegen Spionage für Russland und der Beteiligung an einer organisierten kriminellen Vereinigung, sagte der Innenminister weiter. Im Fall von drei weiteren Verdächtigen, die erst am Mittwoch festgenommen wurden, seien die Ermittlungen angelaufen.

    Verteidigungsminister: Spione waren "reale Bedrohung"

    Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak sprach in einem Interview mit dem Radiosender PR1 von einer "realen Bedrohung" durch die mutmaßlichen Agenten. Er deutete an, dass die Verdächtigen aus Belarus nach Polen gekommen seien. Mit Verweis auf die russische Invasion in der Ukraine erklärt Blaszczak:

    Das war ganz klar ein Spionagering, der Informationen gesammelt hat zugunsten derer, die die Ukraine angegriffen haben und dort Kriegsverbrechen begehen.

    Mariusz Blaszczak, Verteidigungsminister von Polen

    Privater Radiosender berichtete zuerst

    Die mutmaßlichen Spione sollen die Kameras vor allem in der südlichen Region Podkarpackie aufgestellt haben, berichtete der private polnische Radiosender Rmf.fm unter Verweis auf anonyme Quellen. Nach Angaben des Radiosenders wurden die Kameras in der Nähe des Flughafens Jasionka gefunden. Dieser gilt als wichtiger Umschlagplatz für Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine.
    Nach der Entdeckung des Spionagenetzes sollen die Sicherheitsvorkehrungen an wichtigen Bahnstrecken und kritischen Infrastrukturen verstärkt in Polen worden sein.

    Russische Spione in mehreren Ländern entlarvt

    In den vergangenen Monaten wurden vielerorts russische Spione in Europa enttarnt. Ende 2022 war ein mutmaßlicher deutscher Doppelagent aufgeflogen. Der Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) soll Staatsgeheimnisse an Russland verraten haben.
    Mitte Januar hatte ein schwedisches Gericht einen ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter und seinen Bruder verurteilt, weil sie sensible Informationen an den russischen Militärgeheimdienst GRU weitergegeben hatten.
    Ende Februar warnte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor einer hohen Gefahr durch russische Desinformation, Spionage und Sabotage.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog
    Quelle: AFP, Reuters, dpa
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