Pistorius reagiert auf Wehrpflicht-Debatte und Biden-Warnung

    Interview

    Putin-Angriff auf Nato-Gebiet?:Pistorius: "Nicht heute und nicht morgen"

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    Muss sich die Nato auf einen Angriff Putins auf ihr Gebiet vorbereiten? Welches Modell für eine Reform der Wehrpflicht ist das richtige? Boris Pistorius nimmt im ZDF Stellung.

    SGS Hayali Pistorius
    "Wir gewährleisten Abschreckung, indem wir sagen, ein Angriff auf Nato-Gebiet hat Folgen", sagt der Bundesverteidigungsminister auf die Frage, ob Putin angreifen könnte.18.12.2023 | 5:47 min
    US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich mit seiner Warnung, dass die russische Armee ein Nato-Land angreifen könnte, für Aufsehen gesorgt. Präsident Wladimir Putin hatte diese Aussage als "Blödsinn" bezeichnet und behauptet, dass "Russland keine Gründe, kein Interesse - weder geopolitisch noch wirtschaftlich noch militärisch - hat, mit Staaten der Nato zu kämpfen".
    Im Interview mit dem ZDF heute journal beantwortet Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Frage, ob es ernstzunehmende Hinweise gibt, die Bidens Warnung stützen. Außerdem äußert sich der Minister zur Debatte um die Wehrpflicht und die Prüfung von Modellen in anderen Ländern.
    Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Boris Pistorius ...

    ... dazu, ob er einen russischen Angriff auf Nato-Gebiet erwarte

    "Nicht heute und nicht morgen", so der Verteidigungsminister. Alle Militärexperten gingen davon aus, dass Russland erst in fünf bis acht Jahren überhaupt wieder imstande sei, an solch eine Attacke zu denken.
    Dennoch gehe es darum, sich bestmöglich auf ein solches Szenario vorzubereiten und deutlich zu vermitteln, "ein Angriff auf Nato-Gebiet hat Folgen". Man müsse Abschreckung gewährleisten.

    ... auf die Frage nach ernstzunehmenden Hinweisen

    Pistorius zeigte sich "amüsiert", dass Dementis von Putin reichten, um die Analyse infrage zu stellen.

    Putin hat schon viel gesagt und dann das Gegenteil gemacht.

    Boris Pistorius

    Der russische Präsident lasse es an Drohungen nicht mangeln und diese beträfen Länder "diesseits und jenseits der Nato-Territoriumsgrenze". "Wie ernst man das am Ende nehmen muss, ist eine andere Frage", sagte der 63-Jährige.

    ... zu seiner Prüfung der Wehrpflicht-Modelle

    Zunächst sei es ihm wichtig zu betonen, dass er mehrere Modelle prüfe und sich noch nicht für eins entschieden habe.

    Ich will nur - und das ist mein Job als Verteidigungsminister - auf die Diskussion vorbereitet sein und die verschiedenen Modelle kennen und bewertet haben.

    Boris Pistorius

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    In den vergangenen Tagen war vor allem über das schwedische Modell berichtet worden. Dies griff der Verteidigungsminister in seiner Antwort auf und stellte fest, dass es sich bei dieser Variante nicht um ein Pflicht-, sondern um ein Freiwilligen-Modell handele. Dabei würde zwar ein ganzer Jahrgang gemustert, aber dann werde abgefragt, wer Interesse an Wehrdienst oder einer Verpflichtung habe. "Aus dieser Gruppe wird entsprechend rekrutiert. Das hat mit Pflicht nichts zu tun", so Pistorius.

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