Die USA haben in München überraschend Pläne zu Ukraine-Friedensgesprächen mit Moskau verkündet. Nun wollen die EU-Staatschefs am Montag in Paris beraten, wie sie reagieren können.
Nach der klaren Positionierung der USA zur Sicherheit Europas, kommen Vertreter einiger europäischer Staaten kommende Woche zusammen, um über die Ukraine-Politik zu beraten.16.02.2025 | 1:26 min
Nach Spekulationen über einen bevorstehenden europäischen Ukraine-Gipfel in Paris hat die französische Regierung für Montag ein Treffen wichtiger europäischer Staaten zum Thema europäische Sicherheit angekündigt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron werde "die wichtigsten europäischen Länder morgen zu Gesprächen über die europäische Sicherheit versammeln", sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot dem Radiosender France Inter. Wer genau an diesem "Arbeitstreffen" in Paris teilnehmen soll, sagte er allerdings nicht.
US-Präsident Trump telefonierte mit Putin
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch ein anderthalbstündiges Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin geführt, ohne sich vorab mit den Europäern abzustimmen. Im Anschluss erklärte Trump, er habe mit dem Kreml-Chef einen "unverzüglichen" Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart.
Dies weckte bei westlichen Verbündeten die Befürchtung, die Ukraine wie auch die europäischen Partner würden von den Ukraine-Gesprächen ausgeschlossen.
US-Außenminister Rubio und ranghohe Vertreter Russlands wollen nächste Woche zu Gesprächen in Saudi-Arabien zusammenkommen. ZDF-Reporter Ulf Röller weiß mehr über das Treffen.16.02.2025 | 1:19 min
Später stellte die US-Regierung klar, dass Kiew an den Gesprächen beteiligt werden solle. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz sprach sich US-Vizepräsident J.D. Vance am Freitag auch für eine Beteiligung der Europäer an den Verhandlungen aus. Nichtsdestotrotz wurden bei der Münchner Sicherheitskonferenz Rufe nach einer selbstbewussteren europäischen Verteidigungspolitik laut.
Ukraine-Verhandlungen: Scholz, Merz und Selenskyj fordern Beteiligung
Politiker wie Kanzler Olaf Scholz (SPD), Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderten, dass Europa und die Ukraine an den Gesprächen zwischen den USA und Russland über ein mögliches Ende des Krieges beteiligt werden müssten.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich nach seinem Gespräch mit den USA für eine europäische Armee ausgesprochen. ZDF-Korrespondent Ulf Röller spricht von einem Hilferuf.15.02.2025 | 2:19 min
"Keine Entscheidungen über die Ukraine ohne die Ukraine, keine Entscheidungen über Europa ohne Europa", hatte Selenskyj am Samstag gefordert. Auch Merz pochte bei der Sicherheitskonferenz auf die Einbeziehung Europas:
Es ist absolut inakzeptabel, dass Russland und die Vereinigten Staaten von Amerika ohne die Ukraine und ohne die Europäer am Verhandlungstisch verhandeln.
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Friedrich Merz, CDU-Chef
Es müsse "alles in unserer Macht Stehende" getan werden, um das Land für die Verhandlungen in eine gute Position zu bringen.
Der US-Sondergesandte der US-Regierung für Russland und die Ukraine, Keith Kellogg, antwortete darauf am Samstagabend ausweichend, ohne die Rolle der Europäer konkret zu benennen. Auf die Frage, ob Europa bei Verhandlungen mit am Tisch sei, antwortete Kellogg: "Definieren Sie am Tisch."
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hält JD Vance eine aufsehenerregende Rede. Selenskyj macht Druck auf Europa. Welches Signal das sendet, diskutieren unsere Korrespondenten.15.02.2025 | 29:33 min
US-Sonderbeauftragter weicht bei Frage nach Europa aus
Kellogg sagte, es sei aber falsch zu denken, US-Präsident Donald Trump werde das allein machen. "Wir haben das nie, er hat das nie gesagt. Es ist alles eine Definition von Begrifflichkeiten", sagte Kellogg.
Amerika zuerst ist niemals Amerika allein.
„
Keith Kellogg, US-Sondergesandte für Russland und die Ukraine
Nun folgt auf das Ende der Sicherheitskonferenz doch gleich der Sondergipfel.
US-Vizepräsident J.D. Vance kritisiert auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass andere Meinungen in Europa zu oft zensiert werden. Die Rede und Analyse bei ZDFheute live.14.02.2025 | 43:13 min
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