Experte zu Landtagswahlen: "Regierungen sind abgewählt"
Politikexperte zu Landtagswahlen:Korte: "Regierungen sind abgewählt"
|
Bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen seien beide Regierungen klar abgewählt worden, resümiert Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte. Die Koalitionsbildung sei schwierig.
Der Wählermarkt im Osten sei dynamisch, die Regierungen in Thüringen und Sachsen seien abgewählt, erklärt Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte die Wahlergebnisse.01.09.2024 | 1:21 min
Die Menschen in Thüringen und Sachsen haben gewählt. Ein amtliches Endergebnis steht zwar noch aus, doch schon jetzt ist klar, wer die großen Gewinner und Verlierer dieser Landtagswahlen sind. Das BSW holt aus dem Stand zweistellige Ergebnisse, die AfD wird in Thüringen mit Abstand stärkste Partei.
Im Gespräch mit ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten analysiert der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte diese Ergebnisse. Der Wählerwille sei eindeutig, erklärt Korte. Die Bildung einer Koalition dürfte jedoch sowohl in Dresden als auch in Erfurt sehr schwierig werden.
Verfolgen Sie alle Entwicklungen, Reaktionen und aktuelle Zahlen im Liveblog:
Bei der Landtagswahl in Sachsen holt die CDU die meisten Stimmen, in Thüringen gewinnt die AfD. Alle Zahlen, Reaktionen und Entwicklungen zu den Wahlen im Liveblog.
Liveblog
Korte: "Umfassende Unzufriedenheit"
Die Dynamik in den beiden Ost-Bundesländern sei von einer umfassenden unzufriedenheit der Wählerschaft angetrieben worden, erklärt der Politikwissenschaftler. Im Osten sei der "Wählermarkt" ohnehin dynamischer als im Westen. "Beide Regierungen sind offenbar abgewählt." Koalitionen, um eine AfD an der Macht zu verhindern, seien noch möglich, aber "viel schwerer" geworden.
Eine "Brombeer-Koalition", also ein Zusammenarbeiten von CDU, BSW und SPD, sei beispielsweise in Thüringen derzeit nicht möglich. Jedoch sei es bei einem fehlenden Sitz zur benötigten absoluten Mehrheit denkbar, dass einzelne Abgeordnete aus anderen Fraktionen wechseln würden. Dies sei vor allem im Hinblick auf Linkspartei und BSW denkbar, erklärt Korte.
Etablierte Parteien würden für eine Mehrheit der Menschen keine Antworten mehr liefern, analysiert Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte die Ergebnisse in Sachsen und Thüringen.01.09.2024 | 1:10 min
Etablierte Parteien werden abgestraft
Vor allem für die im Bund regierenden Ampel-Parteien ist der Abend eine Niederlage. Die FDP ist in keinem Landtag mehr vertreten, die Grünen zittern, die SPD ist einstellig. Dies sei auch mit der sich verändernden Gesellschaft zu erklären, so Korte. Die etablierten Parteien würden offenbar für eine Mehrheit der Gesellschaft keine politischen Antworten mehr liefern können. Gerade davon habe das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht profitiert.
Ost-Identität sucht sich offenbar über Ost-Trotz und auch Ost-Stolz andere Parteien, Defizitparteien.
„
Karl-Rudolf Korte, Politikwissenschaftler
Die Interviews mit Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte führte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Zusammengefasst hat sie ZDF-Redakteur Kai Remen.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.