Europawahl 2024: CDU/CSU gewinnt vor AfD - Grüne stürzen ab

    Europawahl auf einen Blick:Union gewinnt - AfD Nummer zwei

    ZDFheute Update - Kevin Schubert
    von Kevin Schubert
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    Die Union hat die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen - vor der AfD, die zweitstärkste Kraft wurde. Die Grünen stürzen im Vergleich zu 2019 ab.

    Vorl. amtl. Ergebnis
    Vorl. amtl. Ergebnis
    Gewinne und Verluste
    Gewinne und Verluste
    Sitzverteilung
    Europawahlen seit 1979
    Wahlbeteiligung
    Bisheriges Europaparlament Sitzverteilung
    Neues Europaparlament|Vorläufige Sitzverteilung
    Bewertung von Spitzenpolitikern
    Bewertung der Parteien
    Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP ...
    Die AfD wird hauptsächlich gewählt wegen ...
    Allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland
    Im Vergleich zu den westeuropäischen  Nachbarn geht es Deutschland wirtschaftlich ...
    Wichtiger für meine Wahlentscheidung: Politik in ...
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ...
    Die wichtigsten Probleme der EU
    Die EU-Mitgliedschaft bringt für die Bevölkerung in Deutschland eher ...
    Im Bereich ... ist die EU für uns wichtig:
    Erfolge für EU-kritische und rechtspopulistische Parteien sind ein großes Problem für die EU:
    Wen wählten die ...
    Wen wählten die ...
    Wer wählte die CDU/CSU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte das BSW
    Wer wählte die CDU/CSU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte das BSW
    Wer wählte die CDU/CSU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte das BSW

    Das sind die Ergebnisse zur Europawahl 2024

    Die Wahlsieger: CDU/CSU und AfD

    CDU und CSU kommen laut vorläufigem amtlichen Ergebnis auf 30,0 Prozent. Damit ist die Union klar stärkste Kraft, wie die Bundeswahlleiterin am frühen Montagmorgen mitteilte.
    Der Wahlkampf der AfD wurde von Skandalen um ihre Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron sowie den Ausschluss aus der Fraktion Identität und Demokratie im Europaparlament überschattet. Die AfD verbesserte sich deutlich auf 15,9 Prozent
    Als Wahlsieger darf sich auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) fühlen. Aus dem Stand kommt die Partei auf 6,2 Prozent.
    09.06.2024, Sachsen-Anhalt, Halle: Ein Wahlhelfer legt Stimmzettel zur Stimmenauszählung der Briefwahlstimmen zur Europawahl auf einem Stapel.
    Was die Ergebnisse für die Parteien heißen. 09.06.2024 | 2:57 min

    Die Wahlverlierer: Grüne, SPD, Linke

    Die Grünen sind nicht länger zweitstärkste Kraft. Die Partei stürzte auf 11,9 Prozent ab. 2019 waren die Grünen mit 20,5 Prozent noch die Partei mit den größten Zugewinnen (10,7 Prozent bei der Europawahl 2014).
    Komm. Gellinek
    Der Kommentar von Anne Gellinek im Video.09.06.2024 | 1:37 min
    Die SPD kommt auf 13,9 Prozent. Das ist historisch schlecht - und ein Warnsignal für Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich demonstrativ mit Spitzenkandidatin Katarina Barley auf Wahlplakate hat heften lassen.
    Auch die Linke verliert nach Wagenknechts Abspaltung deutlich, kommt nur noch auf 2,7 Prozent.
    Die FDP kommt mit der bekannten Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf 5,2 Prozent. Das ist schlechter als 2019.
    Die sonstigen Parteien kommen auf 14,2 Prozent.

    Welche Sitzverteilung ergibt sich daraus?

    • CDU/CSU: 29 Sitze
    • Grüne: 12 Sitze
    • SPD: 14 Sitze
    • AfD: 15 Sitze
    • Linke: 3 Sitze
    • FDP: 5 Sitze
    • BSW: 6 Sitze
    • Andere: 12 Sitze

    Wie hoch war die Wahlbeteiligung?

    Die Wahlbeteiligung liegt bei 64,8 Prozent - und damit höher als 2019, als mit 37.807.746 Wahlberechtigten nur 61,4 Prozent ihre Stimme abgaben. Sie hat damit einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung erreicht.

    Wer hat wen gewählt?

    Den Wahlsieg verdanken CDU/CSU weiterhin vor allem den Älteren. Bei den ab 60-Jährigen holt die Union 39 Prozent. Bei allen jüngeren Wählern liegt sie mit 25 Prozent deutlich unter ihrem Gesamtergebnis. Die AfD holt bei allen unter 60-Jährigen 19 Prozent.
    Mit Spannung wurde auch das Wahlergebnis bei den 16- bis 24-jährigen Erstwählern erwartet. Erstmals durften in Deutschland auch schon 16-Jährige an einer Europawahl teilnehmen.
    Blitzanalyse: Wen wählten die 16- bis 24-Jährigen
    Quelle: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

    Vor allem die Grünen brechen hier ein, kommen nur noch auf 10 Prozent. CDU/CSU und AfD liegen mit 17 Prozent vorn. Deutlich über ihrem Gesamtergebnis liegen auch Volt, die Partei und die Tierschutzpartei.

    Wie haben die Parteien in den Bundesländern abgeschnitten?

    Hochrechnungen der Forschungsgruppe Wahlen zeigen einen deutlichen Unterschied zwischen West- und Ostddeutschland (zweite Zahl):
    • CDU/CSU: 32,4 Prozent | 20,0 Prozent
    • Grüne: 13,2 Prozent | 6,3 Prozent
    • SPD: 14,9 Prozent | 10,0 Prozent
    • AfD: 13,2 Prozent | 28,5 Prozent
    • BSW: 4,3 Prozent | 13,9 Prozent
    • FDP: 5,5 Prozent | 2,6 Prozent
    • Linke: 2,1 Prozent | 5,3 Prozent
    • Andere: 14,4 Prozent | 13,4 Prozent
    Detaillierte Ergebnisse nach Bundesländern finden Sie auch auf unserer interaktiven Ergebnisseite.

    Wie reagieren die Parteien?

    Während die SPD nach dem historisch schlechten Ergebnis ihre Wunden leckt, zeigen sich CDU und CSU in Jubel- und Angriffslaune. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte bereits 15 Minuten nach der Prognose, dass sich Scholz bei dem mickrigen Ergebnis die Frage stellen müsse, ob er Politik für die Menschen mache. "Ansonsten muss er den Weg frei machen, zum Beispiel mit einer Vertrauensfrage."
    Auch wenn SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert das zurückweist: Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte glaubt sehr wohl an Konsequenzen für den Kanzler. "Scholz wird die Kontrolle über die Ruhe für die Kanzlerkandidatur in der SPD verlieren."
    Politikexperte Karl-Rudolf Korte
    Das sagt Parteienforscher Karl-Rudolf Korte zum Wahlergebnis.09.06.2024 | 4:28 min
    Weitere Reaktionen zur Europawahl - auch im Video - in der Übersicht:








    Ist der Rechtsruck in Europa eingetreten?

    In Frankreich liegt die rechtsnationale Partei Rassemblement National um Marine Le Pen ersten Hochrechnungen zufolge klar vorne. Die Liste von Präsident Emmanuel Macron und Verbündeten landete weit dahinter. Macron löste nach der deutlichen Niederlage die französische Nationalversammlung auf und kündigte Neuwahlen an.
    ZDF-Korrespondentin Anne Arend in Paris
    Präsident Macron fordert sein Land auf, Farbe zu bekennen, erklärt ZDF-Korrespondentin Anne Arend in Paris.09.06.2024 | 2:05 min
    Auch in Italien liegt eine rechte Partei vorn: die Fratelli d'Italia von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Die Regierungspartei kommt nach einer Prognose auf 28,59 Prozent und liegt klar vor allen anderen politischen Kräften.
    09.06.2024, Rheinland-Pfalz, Schweich: Ein Mann wirft seine Stimzettel in die Wahlurne, um seine Stimmen abzugeben.
    Frankreich, Österreich, Ungarn: Die Rechtsaußen-Parteien liegen bei der Europawahl laut Prognosen in vielen Ländern vorn.09.06.2024 | 2:25 min
    In Österreich gewinnt die rechten FPÖ nach vorläufigem Ergebnis mit 25,7 Prozent. Die Niederlande hat bereits am Donnerstag gewählt. Dort dürfte das rot-grüne Bündnis aus Sozialdemokraten und Grünen mit 21,6 Prozent Wahlsieger werden, während die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders, PVV, auf 17,7 Prozent kommt, wie aus Schätzungen des EU-Parlamentes hervorgeht.
    ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert
    Auch in Österreich wurde gewählt. ZDF-Korrespondenten Britta Hilpert ist in Wien und gibt ein erstes Stimmungsbild.09.06.2024 | 1:21 min
    Eine EU-weite Hochrechnung sieht die EVP-Fraktion der Christdemokraten insgesamt erneut als stärkste Kraft. Sie kommt nach der Schätzung auf 184 der 720 Sitze. Die Sozialdemokraten bleiben mit 139 Sitzen zweitstärkste Kraft. Die beiden rechtspopulistischen Bündnisse EKR und ID können hinzugewinnen und kommen jetzt auf 73 beziehungsweise 58 Sitze.
    ZDF-Korrespondent Ulf Röller live aus Brüssel
    ZDF-Korrespondent Ulf Röller erklärt, was ein Erstarken der Rechtspopulisten im EU-Parlament bedeutet.09.06.2024 | 1:05 min

    Wie ging die vergangene Europawahl 2019 in Deutschland aus?

    • CDU/CSU: 28,9 Prozent / 29 Sitze
    • SPD: 15,8 Prozent / 16 Sitze
    • Grüne: 20,5 Prozent / 21 Sitze
    • Linke: 5,5 Prozent / 5 Sitze
    • AfD: 11,0 Prozent / 11 Sitze
    • FDP: 5,4 Prozent / 5 Sitze
    Da es bei der Europawahl keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, zogen 2019 auch die Freien Wähler (2,2 Prozent, 2 Sitze), die Piraten (0,7 Prozent, 1 Sitz), die Tierschutzpartei (1,4 Prozent, 1 Sitz), die Familien-Partei (0,7 Prozent, 1 Sitz), die ÖDP (1 Prozent, 1 Sitz), die Partei (2,4 Prozent, 2 Sitze) und Volt (0,7 Prozent, 1 Sitz) ins Europaparlament ein.

    Worum geht es bei der Europawahl 2024?

    Gewählt werden die 720 Abgeordneten des neuen Europäischen Parlaments. Es wirkt entscheidend an EU-Gesetzen mit, bestimmt den Haushalt der Europäischen Union mit und kontrolliert außerdem andere EU-Organe wie Kommission und Rat.
    Die EU besteht aus sieben zentralen Organen und weiteren Institutionen. Durch die Europawahl haben die EU-Bürgerinnen und Bürger EInfluss auf ihre Zusammensetzung. Die EU-Bürger*innen wählen das Europäische Parlament. Dieses kontrolliert die EU-Kommission. Die wiederum schlägt dem Parlament Gesetze vor. Gemeinsam mit dem Rat der EU, der aus den Fachminister*innen der EU-Länder besteht, beschließt das Parlament Gesetze und den Haushalt. Der Europäische Rat besteht aus den EU-Staastchefs, dem Ratsptäsident und der Kommissionspräsidentin. Dieser Europäische Rat gibt dem Rat der EU politische Leitlinien vor. In Brüssel haben der Europäische Rat, der Rat der EU und die EU-Kommision ihren Hauptsitz. In Luxemburg sind der Europäische Rechnungshof und der Gerichtshof der Europäischen Union. Die Europäische Zentralbank sitzt in Frankfurt am Main und das EU-Parlament vor allem in Straßburg.
    Aus Deutschland ziehen erneut 96 Abgeordnete in das Parlament ein. Mit ihrer Stimmabgabe haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die europäische Politik unmittelbar zu beeinflussen. Kein anderes EU-Organ wird direkt gewählt.

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