Warum die EU-Kommission jetzt gegen Meta vorgeht

    EU-Kommission gegen Meta:"Sheriff muss zeigen, dass er schießen kann"

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    Nach Tiktok überprüft die Europäische Kommission nun den Meta-Konzern mit Facebook und Instagram. Im Fokus steht der Umgang mit politischer Werbung.

    Die Logos von Instagram, Facebook und WhatsApp. Symbolbild.
    Die Europäische Kommission beschäftigt sich mit politischer Werbung auf Meta-Plattformen
    Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archiv

    Die Europäische Kommission hat wegen des Verdachts auf Verstöße gegen EU-Recht ein Verfahren gegen den Facebook- und Instagram-Konzern Meta eröffnet. Es werde unter anderem geprüft, ob sich das US-Unternehmen im Umgang mit politischer Werbung nicht an europäische Regeln gehalten habe, teilte die Kommission in Brüssel mit.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, ihre Behörde habe Mittel geschaffen, um europäische Bürger vor gezielter Desinformation und Manipulation durch Drittländer zu schützen. "Wenn wir einen Verstoß gegen die Regeln vermuten, handeln wir. Das gilt zu jeder Zeit, aber besonders in Zeiten demokratischer Wahlen", sagte die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin.
    SGS mit Krüger am 30.04.2024
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    Worum geht es bei den Vorwürfen gegen Meta genau?

    Im Kern gehe es dabei um "drei Vorwürfe", berichtet ZDF-Korrespondent Gunnar Krüger aus Brüssel, die zusammen aus Sicht der Kommission "der perfekte Sturm für den anlaufenden Wahlkampf sind".
    1. Politische Inhalte - also auch Posts von Europaabgeordneten - würden von Meta derzeit gezielt gedrosselt.
    2. Desinformation - zum Beispiel aus russischen Bot-Netzwerken - werde durch Meta nicht schnell genug entfernt.
    3. Meta beschränke den Zugang zu technischen Hilfsmitteln, die es Journalisten und Wissenschaftlern bislang ermöglichten, genau solche Versuche der Einflussnahme von außerhalb Europas offenzulegen.
    "In allen drei Punkten vermutet die Kommission Verstöße gegen das DSA, das EU-Gesetz für Digitale Dienste", sagt Krüger. "Die Kommission hatte dieses Gesetz mit großer Geste im Stile eines Italo-Westerns vorgestellt. Motto: Ein neuer Sheriff ist in der Stadt, was offline strafbar ist, ist jetzt auch online strafbar."

    Jetzt, da der Wahlkmapf läuft, da es massive Versuche der Einflussnahmen gibt, muss dieser Sheriff zeigen, dass er auch schießen kann. 

    ZDF-Korrespondent Gunnar Krüger

    Beim sogenannten DSA (Digital Services Act) müssen Plattformen wie Facebook, X oder Google schneller und schärfer als bislang gegen illegale Inhalte wie Hass und Hetze vorgehen. Auch soll der DSA sicherstellen, dass es für Nutzer einfacher wird, illegale Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste wie Facebook und Instagram mehr Regeln befolgen als kleine.
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    Auch Tiktok wird untersucht

    Die Kommission betont, dass die Einleitung des Verfahrens lediglich einen Verdacht prüft und die vorläufige Einschätzung der Behörde noch kein endgültiges Ergebnis darstelle. Die Kommission werde weiterhin Beweise sammeln, etwa durch Befragungen. Zudem könnte die EU-Kommission theoretisch Zugeständnisse von Meta akzeptieren.
    Gegen die Online-Plattform Tiktok und den Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) laufen bereits Verfahren. Bei TikTok wird geprüft, ob der chinesische Konzern mit seiner App-Version TikTok Lite die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet. X wurde nach Hinweisen auf illegale und irreführende Beiträge zum Angriff der islamistischen Hamas auf Israel ein Fragenkatalog geschickt, den die Firma wohl nicht zur Zufriedenheit der EU-Kommission beantwortet hatte. Mitte Dezember war ein Verfahren gegen X eingeleitet worden.
    Gert Scobel
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    Quelle: dpa
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