Update
Beschluss auf EU-Gipfel:Ukraine und Moldau erhalten Kandidatenstatus
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27 Mal "Ja": Die Ukraine und Moldau sind jetzt offiziell EU-Beitrittskandidaten. Das haben die Staats- und Regierungschefs der EU auf ihrem Gipfel beschlossen.
Die Europäische Union hat die Ukraine offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenommen. Zudem beschlossen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Kollegen bei einem EU-Gipfel in Brüssel, auch Moldau den Status eines Bewerberlandes zu gewähren, wie Ratspräsident Charles Michel mitteilte. Der Belgier sprach von einem "historischen Moment".
Selenskyj: Zukunft der Ukraine liegt in der EU
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte auf Twitter: "Die Zukunft der Ukraine liegt in der EU".
Tweet von Wolodymyr Selenskyj
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommentierte:
Mit dem Schritt erkennt die EU die Anstrengungen der Ukraine und der Republik Moldau um eine EU-Beitrittsperspektive an.
Von der Leyen gratuliert der Ukraine und Moldau
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Selenskyj hatte angesichts des russischen Kriegs gegen sein Land zuletzt immer wieder eine solche Botschaft der EU eingefordert - auch um den mehr als 40 Millionen Bürgern seines Landes zu zeigen, dass sich der Kampf für Freiheit und Demokratie lohne.
Scholz: EU muss sich "erweiterungsfähig" machen
Kanzler Scholz hatte zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel noch einmal eindringlich dafür geworben, die Ukraine zum Beitrittskandidaten zu machen. Der SPD-Politiker sprach von einem "historischen" Treffen der Staats- und Regierungschefs, mahnte aber auch Reformen der EU an, um die Aufnahme neuer Mitglieder zu ermöglichen. Die EU müsse sich "erweiterungsfähig" machen, sagte er. Dazu gehöre auch, das Prinzip der Einstimmigkeit für einige Entscheidungen aufzuheben.
Eine Garantie auf eine zügige Aufnahme in die EU ist der Kandidatenstatus nicht. Nach einer Empfehlung der EU-Kommission sollen EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau erst dann beginnen, wenn diese weitere Reformauflagen erfüllt haben. Dabei geht es etwa um Justizreformen und eine stärkere Korruptionsbekämpfung.
EU-Ratspräsident: Georgiens Zukunft in der EU
Georgien, das seinen Antrag zeitgleich mit Moldau Anfang März eingereicht hatte, werde den Kandidatenstatus erhalten, "sobald die noch ausstehenden Prioritäten angegangen sind", schrieb Ratspräsident Michel. "Georgiens Zukunft liegt innerhalb der EU", betonte er. Michel verfasste die Tweets auch in den jeweiligen Landessprachen, auf Ukrainisch, Georgisch und Rumänisch.
EU-Ratspräsident Michel zu Georgien
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Dass der Beitrittsprozess auch in einer Sackgasse enden kann, zeigt der Fall Türkei. Das Land hat bereits seit 1999 den Kandidatenstatus. Die 2005 begonnenen EU-Beitrittsverhandlungen liegen allerdings auf Eis, weil die Entwicklungen in dem Land aus Sicht Brüssels nicht zufriedenstellend sind.
Westbalkan-Staaten zunehmend frustriert
Zunehmend frustriert sind die ebenfalls Westbalkan-Staaten. Das EU-Land Bulgarien blockiert seit mehr als einem Jahr die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien, weil sich Nordmazedonien weigert, auf Forderungen zu den Themen Minderheiten, Geschichtsschreibung und Sprache einzugehen. Versuche, die Blockade rechtzeitig vor einem am Rande des EU-Gipfels organisierten Westbalkan-Treffen zu lösen, scheiterten. Dort waren auch Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Serbien vertreten.
Die Ukraine hatte vor knapp vier Monaten kurz nach Beginn des russischen Angriffs die Aufnahme in die EU beantragt. Kurz darauf reichten auch der kleine Nachbar Moldau sowie das im Südosten Europas gelegene Georgien Beitrittsanträge ein.
EU-Beitrittskandidaten
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Quelle: dpa, AFP