Erdüberlastungstag: Mahnung an die Grenzen unseres Planeten
Erdüberlastungstag:Mahnung an die Grenzen unseres Planeten
von Birgit Hermes
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Die Menschheit lebt immer mehr über ihre ökologischen Verhältnisse. Der Tag, an dem die natürlichen Ressourcen für das ganze Jahr aufgebraucht sind, ist etwas früher erreicht.
Würden alle Menschen so wirtschaften wie in den USA, bräuchten sie 5,1 Erden.
Quelle: afp
Ab diesem Donnerstag lebt die Menschheit rein rechnerisch ökologisch auf Pump. Sie nutzt also mehr Ressourcen, als der Planet in einem Jahr regenerieren kann. Der Tag der Erdüberlastung oder "Earth Overshoot Day" soll dazu ermahnen, nachhaltiger zu leben und zu produzieren. Die Idee des Erdüberlastungstags entwickelte das Global Footprint Network - die Non-Profit-Organisation macht sich für mehr Nachhaltigkeit stark.
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Schon jetzt bräuchten wir 1,7 Erden
Der Erdüberlastungstag "wanderte" seit Beginn der 1970er Jahre von Dezember immer weiter zurück ins Jahr und liegt seit etwa 2010 im August - im vergangenen Jahr war der "Earth Overshoot Day" am 2. August erreicht.
"Bei einer Lebensweise wie in China bräuchte die Weltbevölkerung 2,4 Erden; würden alle Menschen so wirtschaften wie in den USA, bräuchten sie 5,1 Erden", schreibt die Umweltorganisation Germanwatch auf ihrer Seite.
Quelle: ZDF/Footprint Network
Wie wird der Erdüberlastungstag berechnet?
Der Berechnung des Erdüberlastungstags liegt der sogenannte ökologische Fußabdruck zugrunde. Das ist eine Maßzahl, die den Verbrauch natürlicher Ressourcen durch den Menschen einerseits und die Kapazität der Erde zur Regeneration dieser Ressourcen andererseits miteinander vergleicht. In die Berechnung, die auf UN-Daten beruht, fließt der Bedarf an Ackerland, Wald und Fischgründen, die Versiegelung von Flächen und die CO2-Emissionen ein - im Verhältnis zur Landesfläche.
Ein früheres Datum bedeutet, dass die Menschheit immer schneller mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde bereitstellen kann.
Was sind die Ursachen und Folgen des Ressourcenverbrauchs?
Die wachsende Weltbevölkerung und der zunehmende Lebensstandard führen zu einem höheren Ressourcenverbrauch etwa von Energie, Wasser, Land und Rohstoffen. Umweltschädliche Praktiken, wie die industrielle Landwirtschaft, die viele Pestizide und Düngemittel einsetzt, großflächiges Abholzen, das Überfischen der Meere und die starke Nutzung von fossilen Brennstoffen belasten die Umwelt und tragen dazu bei, dass sich die natürlichen Ressourcen schneller erschöpfen. Die Folgen: der Verlust von Lebensraum, Tier- und Pflanzenarten.
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Mahnung zu mehr Nachhaltigkeit
Das Global Footprint Network und andere Umweltorganisationen mahnen deshalb zu mehr Nachhaltigkeit. Dazu gehöre der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, um CO2-Emissionen zu reduzieren.
Außerdem müsse die Landwirtschaft ökologischer und die Fischerei ressourcenschonender werden. Abfall müsse minimiert, das Recycling und die Entwicklung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft gefördert werden, um den Ressourcenverbrauch zu senken. Auch jeder Einzelne könne seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern, etwa durch einen verminderten Fleischkonsum und die Nutzung umweltschonender Transportmittel.
In erster Linie ist der Erdüberlastungstag eine Mahnung, um die Menschen zu mobilisieren und daran zu erinnern, dass ihr gegenwärtiger Lebensstil nicht nachhaltig ist.
Birgit Hermes ist Redakteurin in der ZDF-Umweltredaktion.