Schwarz-Grüne Koalition im Bund? Söder und Wüst uneinig

    Schwarz-Grün im Bund?:Wüst und Söder uneins bei Koalitionspartner

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    Bis zur Bundestagswahl ist noch etwas Zeit, doch schon jetzt gehen die Koalitions-Diskussionen los: Wer kann mit wem? Hendrik Wüst und Markus Söder sind sich da uneinig.

    Hendrik Wüst und Friedrich Merz
    Hendrik Wüst (CDU) regiert als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen mit den Grünen - aber geht das auch auf Bundesebene?
    Quelle: dpa/Christoph Soeder

    In der Union ist eine Debatte über eine mögliche schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene entbrannt. Während CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag ein Bündnis mit den Grünen nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut klar ablehnte, forderte NRW-Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), sich die Option offenzuhalten. Grundsätzlich bereit zu Bündnisgesprächen mit der Union zeigte sich der mögliche grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck.
    Auslöser der Debatte in der Union waren Äußerungen der grünen Co-Fraktionschefin Katharina Dröge. Sie beklagte in der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag den schlechten Zustand der Ampel-Koalition mit SPD und FDP.

    Für uns ist klar: So geht es in einer künftigen Regierung nicht weiter.

    Katharina Dröge, Grüne-Ko-Vorsitzende

    Scholz
    Die Sommerpause im politischen Berlin ist gerade erst vorbei, da kriselt es in der Koalition schon wieder. Für Streit sorgt der öffentliche Umgang miteinander. 21.08.2024 | 1:55 min

    Dröge: Koalition mit Union "denkbar"

    Die Grünen würden deshalb "sehr genau prüfen, welche Koalition wir nach der nächsten Bundestagswahl eingehen". Es sei dann auch ein Zusammengehen mit der Union denkbar.
    "Das Anbiedern der Grünen an die Union ist schlichtweg peinlich", schrieb darauf CSU-Chef Söder im Online-Dienst X.
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    Die Grünen seien "der ideologische Kern" der Ampel-Regierung, die "dringend abgelöst" werden müsse. "Deshalb darf es keine Fortsetzung für die Grünen in Regierungsverantwortung geben."

    Söder: Habeck "schlechtester Wirtschaftsminister in der Geschichte"

    Söder griff auch direkt Robert Habeck an, der jüngst Interesse an einer Kanzlerkandidatur angemeldet hatte.
    Ursula Münch APB Tutzing
    Vor allem die FDP attackiert immer wieder die eigene Koalition. Das schade der Politik und den Parteien, so Politologin Münch. Aber die FDP sei auf eine Haltung festgelegt.21.08.2024 | 7:35 min
    Dieser sei der schlechteste Wirtschaftsminister in der Geschichte Deutschlands, findet Söder. Für die CSU sei völlig klar: "Kein Schwarz-Grün nach der nächsten Wahl." Wüst, der selbst in Nordrhein-Westfalen mit den Grünen regiert, hielt dagegen:

    Bei uns in Nordrhein-Westfalen und andernorts zeigt sich, wie vertrauensvoll und politisch erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen funktionieren kann.

    Hendrik Wüst, NRW-Ministerpräsident, gegenüber der "Süddeutschen Zeitung"

    Wüst: Koalitionsdiskussionen erst nach der Wahl

    Die Union sei "gut beraten, auf allen politischen Ebenen mit den demokratischen Parteien der Mitte gesprächs- und koalitionsfähig zu sein", so Wüst weiter.
    Was mit wem gehe, müsse "nach den Wahlen sondiert und verhandelt werden", forderte Wüst. Es sei aber auch "völlig klar, dass FDP und SPD in vielen Punkten uns als Union näherstehen - daher ist auch eine Koalition mit ihnen immer eine mögliche Perspektive".
    Von links: Dirk Neubauer, Manuela Schwesig, Maybrit Illner, Wolfgang Bosbach, Dirk Neubauer, Sabine RennefanzSchalte: Eva Linsinger
    Europawahlen, Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen – übersteht die Ampel dieses Wahljahr? Das diskutierte Maybrit Illner mit ihren Gästen im April.04.04.2024 | 63:29 min

    Wer wird CDU-Kanzlerkandidat?

    Sowohl Söder als auch Wüst gelten als mögliche Bewerber für eine Kanzlerkandidatur, falls CDU-Chef Friedrich Merz sich nicht durchsetzen kann. Eine Entscheidung darüber, wer die Union in den Bundestagswahlkampf 2025 führt, soll nach den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im September fallen.
    Vizekanzler Habeck will sich wie Dröge die Option einer Koalition mit der Union offenhalten. Die demokratischen Parteien müssten "in der Lage sein, miteinander zu reden, und auch prinzipiell koalitionsfähig sein", sagte er im Sender Welt TV.

    Deswegen finde ich diese leicht dümmliche Ausschließeritis aus dem demokratischen Zentrum heraus falsch.

    Robert Habeck, Vize-Kanzler

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP

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