Schulze am Weltflüchtlingstag: "Niemand flüchtet freiwillig"

    Weltflüchtlingstag:Schulze: "Niemand flüchtet freiwillig"

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    Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und Solidarität: Das betont Entwicklungsministerin Schulze (SPD) anlässlich des Weltflüchtlingstags. Eine Aktion soll Einzelschicksale zeigen.

    Flüchtlinge kommen am La Restinga Hafen an, nachdem sie gerettet wurden, während sie evrsuchten die Insel El Hierro an der spansichen Küste zu erreichen.
    Laut Vereinten Nationen sind geschätzt 120 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Auch auf der kanarischen Insel El Hierro kommen derzeit viele Boote an.20.06.2024 | 1:18 min
    Zum Weltflüchtlingstag hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Unterstützung von Flüchtlingen angemahnt. Sie erklärte am Donnerstag:

    Niemand flüchtet freiwillig und die meisten Flüchtlinge wünschen sich nichts mehr, als in ihre Heimat zurückkehren zu können.

    Svenja Schulze, Entwicklungsministerin (SPD)

    Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und die volle Solidarität der Weltgemeinschaft, so Schulze. Die Entwicklungsministerin verwies auf die Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), die vergangene Woche veröffentlicht worden waren.
    Rekord bei Zahl der Vertriebenen
    Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR berichtet von so vielen Menschen auf der Flucht, wie noch nie zuvor. Insgesamt soll die Zahl der Vertriebenen auf 120 Millionen gestiegen sein.13.06.2024 | 0:24 min

    Die meisten Vertriebenen bleiben im Herkunftsland

    120 Menschen Millionen weltweit sind demnach auf der Flucht. Die Mehrheit bleibt im Herkunftsland und wird dort oft mehrfach vertrieben.
    Hinzu kommt, dass drei von vier Flüchtlingen, die ihr Land verlassen, von Ländern mit nur geringem oder mittleren Einkommen aufgenommen werden. Die ärmsten Länder zeigen damit die größte Aufnahmebereitschaft und tragen die schwerste Last.

    UNHCR-Bericht
    :Weltweite Flüchtlingszahl auf neuem Höchstwert

    Weltweit sind rund 117 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung, Krieg und Gewalt. Ein neuer Bericht des UNHCR zeigt die Gründe auf - und warnt vor Untätigkeit.
    von Annika Heffter
    Archiv: Flüchtlinge an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland am 03.03.2020
    Grafiken
    Laut der Hilfsorganisation Oxfam wurden im vergangenen Jahr weltweit 3,4 Millionen Menschen allein durch Überschwemmungen und Dürren aus ihren Häusern vertrieben. Am schlimmsten betroffen waren demnach Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia. Verschärft hat sich die Situation aufgrund des Klimawandels.
    Weltflüchtlingstag: 114 Millionen Menschen auf der Flucht
    Der Krieg im Sudan fordert nicht nur täglich neue Opfer, mittlerweile sind auch über 10 Millionen Menschen auf der Flucht. Viele wollen nach Ägypten. Eine riskante Route.14.06.2024 | 2:18 min

    Aktion soll auf Einzelschicksale aufmerksam machen

    Mit der Aktion "#1von120Millionen" will das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit 20 Nichtregierungsorganisationen Geflüchtete und ihre Geschichten in den sozialen Medien sichtbar machen.
    Im Rahmen dieser Aktion planen die beteiligten Akteure am Weltflüchtlingstag unter anderem Videos mit persönlichen Geschichten von Geflüchteten auf verschiedenen Plattformen zu teilen.
    Melzer: "Flüchtlingsdebatte aufgebauscht“
    "Wenn wir sachlich damit umgehen, ist es nicht nur für die Flüchtlinge besser, sondern auch für uns alle", sagt Chris Melzer, UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, die Debatte politisch auszunutzen "sei moralisch unfair".13.06.2024 | 5:14 min
    Die Welthungerhilfe spricht sich auf der Plattform X entschieden gegen mögliche Kürzungen in der Entwicklungshilfe aus: Diese gingen "an der Realität vorbei und senden ein völlig falsches Signal", so Generalsekretär Mathias Mogge.
    Welthungerhilfe auf X
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    Quelle: epd, KNA

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