AfD-Parteichefin: Weidel drückt Le Pens RN die Daumen

    Interview

    AfD-Parteichefin zu Frankreich:Weidel drückt Le Pens RN die Daumen

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    Trotz des Ausschlusses der AfD aus der ID-Fraktion im EU-Parlament drücke Weidel "dem Rassemblement in Frankreich die Daumen", so die Parteivorsitzende über die Wahl in Frankreich.

    Schaltgespräch zwischen Alice Weidel und Dunja Hayali
    Sehen Sie hier das Interview mit Alice Weidel in voller Länge.30.06.2024 | 8:13 min
    Weniger Stimmen für Alice Weidel als für Tino Chrupalla. Das war eine Überraschung bei der Wahl auf dem AfD-Parteitag. Denn eigentlich gilt Weidel, die die Basis hinter sich weiß, als unangefochtene Nummer eins.
    Manche sprachen schon davon, dass sie die ungekürte Kanzlerkandidatin der AfD sei. Wie Weidel zum Ausgang der Abstimmung steht und wie sie auf die Parlamentswahl in Frankreich blickt, erzählt sie im Interview mit dem ZDF heute journal.
    Sehen Sie das Interview oben in voller Länge oder lesen Sie es unten in Auszügen.
    Im Interview mit dem ZDF heute journal betont Weidel, dass ...

    ... sie dem Rassemblement National in Frankreich die Daumen drückt

    "Ich drücke dem Rassemblement, Le Pen und vor allen Dingen auch Jordan Bardella bei der Wahl jetzt heute in Frankreich die Daumen", sagt Weidel. "Ich glaube, sie werden ein hervorragendes Ergebnis einfahren."
    Im Europaparlament sucht die AfD aktuell nach einer neuen Fraktion, nachdem Marine Le Pen die deutsche AfD für zu weit Rechtsaußen hält. Dazu Weidel: "Für eine europäische Zusammenarbeit mit der Alternative für Deutschland ist jetzt erst mal auf unmittelbare Sicht die Tür zu. Was auf mittel- oder auf langfristige Sicht passieren wird, ist aber völlig offen."
    Koll: "Die AfD ist für Le Pen zu radikal"
    "Dann muss man natürlich sehen, dass Le Pen ja seit Jahren versucht, sich selber als eine moderate Kraft darzustellen", so Theo Koll, moma-Politikexperte, die Abgrenzung zur AfD kam da gerade recht.28.06.2024 | 5:19 min

    ... sie Chrupalla das gute Wahlergebnis gönnt

    "Wir haben ja ein super Ergebnis erzielt", sagt Weidel. Sie freue sich über das gute Ergebnis Chrupallas. "Wir gehen hier beide gestärkt als Doppelspitze raus."
    Bei seiner Wiederwahl erhielt Chrupalla am Samstag 82,7 Prozent der Delegiertenstimmen, Weidel 79,8 Prozent. Gegenkandidaten gab es nicht.
    AfD Personal
    Tino Chrupalla und Alice Weidel sind mit großer Mehrheit auf dem AfD-Parteitag wiedergewählt worden. Vorher gab es intern Kritik um den geschassten Europa-Kandidaten Maximilian Krah.30.06.2024 | 2:46 min

    ... die AfD Frauen als Zielgruppe gewinnen müsse

    "Ich glaube, dass wir Frauen als Zielgruppe gewinnen müssen und zwar diejenigen Frauen, die gerne arbeiten gehen wollen, Kinder haben wollen und Karriere machen wollen", sagt Weidel. Und fügt an: "Vor allen Dingen auch diejenigen, die arbeiten gehen müssen." In diesem Bereich sollte die AfD an ihrem Profil "feilen und schärfen".
    Tino Chrupalla (5.v.l.), Bundesvorsitzender der AfD, und Alice Weidel 6.v.r.), Bundesvorsitzende der AfD, stehen zum Abschluss beim Bundesparteitag der AfD in der Grugahalle in Essen mit dem neugewählten Bundesvorstand auf der Bühne und singen die Nationalhymne.
    Der AfD fehlen Frauen an der Spitze. Auf EU-Ebene hingegen stellen sich AfD-Politiker gegen ein Bündnis mit den Rechtsaußen-Kolleginnen Meloni und Le Pen.30.06.2024 | 3:00 min
    Die AfD hat nur eine AfD-Landesvorsitzende von 20. Im Bundesvorstand ist auch nur eine Frau von 14, und zwar Weidel. Dennoch ist die AfD-Parteichefin gegen eine Frauenquote. "Weil eine Quote grundsätzlich diskriminierend wirkt gegen diejenigen, die jetzt bei einer Frauenquote keine Frau, keine Frauen sind", stellt Weidel fest.
    Eine Frauenquote verstoße zudem "klar gegen das Leistungsprinzip und Gleichstellungsgrundsatz in der Besetzung von Positionen". Dennoch sei die Besetzung von Frauen in AfD-Positionen "deutlich ausbaufähig", so Weidel.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je höher der Frauenanteil ist, desto besser ist es auch für das Arbeits- und Betriebsklima in Gremien.

    Alice Weidel, AfD-Chefin

    Zur Kritik einiger AfD-Politiker an der Zusammensetzung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Männer sagte Weidel: "Da müssen sie Krah und Höcke selbst fragen. Ich fiebere auf jeden Fall mit. Ich finde es toll, dass hier endlich wieder guter Fussball gespielt wird."
    Das Interview führte ZDF-Moderatorin Dunja Hayali. Zusammengefasst hat es ZDF-Redakteurin Katharina Schuster.

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