AfD-Chefin Weidel: Kritik an Energie-Politik und Windrädern
Interview
AfD-Kanzlerkandidatin:Weidel: Kritik an Energie-Politik und Windrädern
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AfD-Chefin Weidel hat im ZDF-Interview über das Parteiprogramm und Forderungen in der Energie-Politik gesprochen. Sie rechtfertigte zudem die Nutzung des "Remigration"-Begriffs.
12.01.2025 | 10:10 min
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat im ZDF heute journal über ihre Parteitagsrede gesprochen und für das Wahlprogramm ihrer Partei geworben. Es sei "ein gutes Fundament" für Deutschland. Weidel betonte dabei die "Technologieoffenheit" ihrer Partei und sprach sich klar gegen ein Verbrennerverbot bei Autos und Eingriffe bei Öl- und Gasheizungen aus.
Zudem schoss sie erneut gegen den Ausbau der Windenergie. Dass sie in ihrer Rede hasserfüllt gewirkt haben soll, könne sie "nicht erkennen", sagte Weidel im Gespräch mit heute-journal-Moderator Christian Sievers.
Das gesamte Interview sehen Sie oben im Video.
AfD-Chefin Weidel spricht über Parteitag-Aussagen zu Windkraftanlagen
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wolle die AfD abschaffen und stattdessen "echten Wettbewerb auf dem Energiemarkt" erreichen, sagte Weidel. Man wolle, dass sich Windturbinen "dem Marktwettbewerb stellen können" und "nicht nur gebaut werden, wenn der Staat sie subventioniert".
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Weidels Aussage zu Windkraftanlagen auf dem Parteitag hatten für Kritik gesorgt. Diese sei aus dem Kontext gerissen worden, erklärte Weidel im Interview mit dem ZDF. Sie habe sich damit lediglich auf den Reinhardswald in Hessen bezogen. Dort sollen 18 Windkraftanlagen gebaut werden, das Projekt ist seit Jahren umstritten.
In der Rede nach ihrer Kür zur Kanzlerkandidatur hatte sie unter großem Jubel in den Saal gerufen: "In Hessen holzt die CDU-Regierung den Märchenwald der Brüder Grimm für Windräder ab. Wir kennen Sie, liebe CDU." Dann fügte sie hinzu:
Weidel: Begriff "Remigration" werde "von außen verschwurbelt"
Besonders beim Thema Migration hatte Weidel in ihrer Wahlkampfrede beim Parteitag in Riesa scharfe Töne angeschlagen.
Angesprochen auf ihre mehrfache Wiederholung des von Rechtsextremen genutzten Begriffs "Remigration" sagte Weidel, das Wort werde "von außen verschwurbelt" und bedeute für sie "dass Menschen, die hier kein Aufenthaltsrecht haben" sowie "Straftäter, also Menschen, die sich nicht benehmen können, die sich nicht positiv in unsere Gesellschaft einbringen können, dass die in diesem Land nichts zu suchen haben".
Remigration ist ein Fachbegriff aus der Migrationsforschung und bezeichnet die Rückwanderung von Emigranten in ihre Heimat. In Deutschland wurde er um 1900 für zurück gewanderte Deutsche aus Nord- und Südamerika verwendet, die zunächst als Re-Emigranten und später dann verkürzt als Remigranten bezeichnet wurden. In diesem Sinne will zum Beispiel AfD-Politiker Björn Höcke den Begriff nun verstanden wissen.
Allerdings ist der Begriff schon seit Jahren als Schlagwort in rechtspopulistischen und rechtsextremen Kreisen in Gebrauch und wird für massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland verwendet. Der neutrale, akademisch klingende Begriff soll dabei die tatsächliche Brutalität der Maßnahmen verschleiern. "Remigration" wurde deshalb zum Unwort des Jahres 2023 gekürt.
Menschen, wie die Attentäter von Magdeburg, Mannheim und Solingen "haben in diesem Land nichts verloren und dürften gar nicht hier sein", so die Parteichefin.
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