mit Video
Personalsorgen der Bundeswehr:Bundesregierung will neuen Wehrdienst
|
Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf zum neuen Wehrdienst auf den Weg gebracht. Das neue Gesetz könnte bereits im Frühjahr 2025 in Kraft treten.
Bei der Bundeswehr haben die Personalsorgen zuletzt zugenommen.
Quelle: dpa
Grünes Licht für die Wehrdienst-Pläne von Boris Pistorius: Das Bundeskabinett hat den gesetzlichen Änderungen für die Einführung eines neuen Wehrdienstes in Deutschland zugestimmt.
Erklärtes Ziel des SPD-Verteidigungsministers ist es, dass alle jungen Männer, die vom kommenden Jahr an 18 Jahre alt werden, in einem digitalen Fragebogen Auskunft über ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst geben müssen - junge Frauen können dies machen. Ein Teil von ihnen soll dann gemustert werden. Ziel sind zunächst 5.000 junge Menschen zusätzlich, die freiwillig Wehrdienst leisten.
Er wollte die Wehrpflicht wieder einführen. Doch Verteidigungsminister Pistorius wurde ausgebremst, sodass er nur ein Konzept für eine "Wehrpflicht light" vorstellen konnte.16.07.2024 | 7:54 min
Pistorius verweist auf veränderte Sicherheitslage
"Wenn es morgen zum Verteidigungsfall käme, wüssten wir nicht, wen wir einziehen könnten, weil es keine vollständige Datengrundlage gibt", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor der Entscheidung. "Mit der Aussetzung des Wehrdienstes sind Wehrerfassung und Wehrüberwachung zerschlagen worden, obwohl der Staat gesetzlich dazu verpflichtet ist."
"Der deutsche Beitrag zur Bündnisverteidigung erfordert langfristig einen Verteidigungsumfang von insgesamt rund 460.000 Soldatinnen und Soldaten. Ein großer Teil davon, nämlich rund 260.000, muss aus der Reserve aufwachsen können", erklärte Pistorius.
In Zeiten von Krieg und einer zunehmenden Distanzierung der USA von Europa muss sich Deutschland wappnen und mehr Geld für die eigene Sicherheit ausgeben.20.10.2024 | 4:10 min
Bundeswehr-Personalsorgen nehmen zu
Läuft in Bundestag und Bundesrat bei der Verabschiedung des Gesetzes alles nach Plan, könnte der neue Wehrdienst voraussichtlich bereits im Frühjahr kommenden Jahres starten. Vorgesehen ist im Gesetzentwurf, dass nur diejenigen zur Abgabe einer Bereitschaftserklärung aufgefordert werden, die nach dem 31. Dezember 2006 geboren wurden.
Personalsorgen der Bundeswehr haben zuletzt zugenommen und die Zahl der Soldaten war mit Stand Juni sogar unter 180.000 Männer und Frauen gesunken. Es gibt zudem rund 60.000 beorderte - also fest eingebundene - Reservisten.
Die Wehrbeauftragte des Bundestags hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. Jeder und jede müsse einen Beitrag leisten, sagte Eva Högl (SPD) dem Magazin "Stern".15.06.2024 | 3:01 min
Allgemeine Wehrpflicht 2011 ausgesetzt
Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Das kam einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleich, denn gleichzeitig wurden praktisch alle Strukturen für eine Wehrpflicht aufgelöst.
Im Wehrpflichtgesetz ist aber weiter festgelegt, dass die Wehrpflicht für Männer auflebt, wenn der Bundestag den Spannungs- und Verteidigungsfall feststellt, ohne dass es nach 2011 noch konkrete Vorbereitungen für eine solche Situation gab.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: dpa, AFP
Mehr zum Thema Wehrdienst
mit Video
Trotz Personaloffensive:Bundeswehr: Zahl der Soldaten schrumpft
mit Video
Wehrdienst in Deutschland:Pistorius: Schwedisches Modell "geeignet"
Interview