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Kritik der Wehrbeauftragten:Högl: 385 sexuelle Übergriffe in der Truppe
von Dominik Rzepka
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Die Wehrbeauftragte kritisiert einen Anstieg sexueller Übergriffe bei der Bundeswehr. Auch Rechtsextremismus bleibe ein Problem bei der Truppe.
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Bei der Bundeswehr wurden im vergangenen Jahr 385 Fälle sexueller Übergriffe gemeldet. Das geht aus dem Wehrbericht hervor, den die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Bei der Zahl handele es sich nochmals um einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, so Högl.
Es handele sich dabei sowohl um "blöde Witze", als auch Vergewaltigungen. Opfer seien vor allem Frauen, Alkohol spiele eine große Rolle. Sie begrüße, dass das Verteidigungsministerium eine neue Dienstvorschrift herausgegeben habe. Sie hoffe, dass Fälle sexuellen Fehlverhaltens reduziert werden könnten.
Keine wesentliche Veränderung habe es beim Thema Rechtsextremismus gegeben. Die Zahl der gemeldeten Fälle lag mit 204 etwa so hoch wie im Vorjahr. Positiv sei, dass Soldatinnen und Soldaten entlassen werden könnten, "wenn sie nicht auf dem Boden der Verfassung stehen", so Högl.
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Högl: Truppe altert und schrumpft immer weiter
Beim Thema Frauen in Führungspositionen habe es keine Verbesserung gegeben. Nur 37 Frauen seien in der Besoldungsgruppe A16. Ledigich zwei Frauen seien Oberst, eine einzige Frau Käpitän zur See.
Überhaupt liege der Frauenanteil in der Truppe nur bei 15 Prozent. Insgesamt seien 2023 weniger Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr als 2022. Das Durchschnittsalter liege bei rund 33 Jahren. Die Abbruchquote beträgt laut Högl 20 Prozent. "Die Truppe altert und schrumpft immer weiter", schreibt Högl im Wehrbericht.
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Mängel auch bei Infrastruktur
Högl stellt zudem fest: "Es mangelt an Material vom Großgerät bis hin zu Ersatzteilen. Durch die Abgabe an die Ukraine ist der Mangel noch größer geworden." Auch die Infrastruktur sei vielerorts desaströs. "Mich erreichen Schreiben von Eltern, deren Kinder soeben den Dienst angetreten haben - in Kasernen mit maroden Stuben, verschimmelten Duschen und verstopften Toiletten."
Der schlechte Zustand der Kasernen sei teils beschämend und dem Dienst der Soldatinnen und Soldaten unangemessen.
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Laut Högl sind im vergangenen Jahr "in vielen Bereichen wichtige Weichen" gestellt worden. Allerdings sei die Bundeswehr noch nicht am Ziel. Zwei Drittel des Sondervermögens seien gebunden, derartige Investitionen müssten aber beschleunigt werden.
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