Landtagswahl in Brandenburg: AfD und SPD im Zweikampf

    Endspurt vor Landtagswahl:AfD und SPD: Kopf an Kopf in Brandenburg

    ZDF-Reporterin Katrin Lindner am Flughafen BER
    von Katrin Lindner
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    Für Brandenburg geht es in den Wahlkampf-Endspurt. In einer Woche können 2,11 Millionen Brandenburger auf dem Wahlzettel entscheiden, wen sie sich für ihren Landtag wünschen.

    Ein Plakatmotiv ·Wenn Glatze, dann Woidke· im Wahlkampf der SPD Brandenburg mit einem Foto von Ministerpräsident Dietmar Woidke wird auf dem Alten Markt vorgestellt. Das Motiv ist digital auf einem Lkw zu sehen, der durch Brandenburg tourt.
    In gut einer Woche findet die Landtagswahl in Brandenburg statt. Wird SPD-Ministerpräsident Woidke wiedergewählt oder wird die AfD nach Thüringen ein zweites Mal stärkste Kraft? 13.09.2024 | 3:07 min
    1,96 Meter groß ist Dietmar Woidke (SPD), der seit elf Jahren Brandenburgs Ministerpräsident ist. In Mannesgröße schaut er von so manchem Wahlplakat auf seine Wähler. Er möchte es noch einmal wissen, zum vierten Mal. Beliebt ist er: 55 Prozent würden sich ihn laut aktueller Umfrage als Ministerpräsidenten wünschen.
    Im Endspurt vor der Wahl läuft es an der Spitze auf einen Zweikampf zwischen SPD und AfD hinaus. Bei der Wahl in Brandenburg käme laut aktuellem ZDF-Politbarometer die AfD derzeit auf 29 Prozent und könnte stärkste Kraft werden. Die SPD läge mit 26 Prozent auf Platz zwei.

    "Wenn Glatze, dann Woidke"

    Woidke weiß das ganz genau, jetzt wirbt der 62-Jährige mit seiner Glatze gegen Glatzen. Auf Wahlplakaten steht: "Wenn Glatze, dann Woidke" - damit ist die SPD auch im Netz unterwegs.

    ZDF-Politbarometer Extra
    :Mehrheit will Woidke als Ministerpräsident

    Eine Mehrheit der Brandenburger wünscht sich, Dietmar Woidke als Ministerpräsidenten zu behalten. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer Extra.
    Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke steht vor einem Bild von ihm auf einem Plakat.
    Exklusiv
    Woidke macht dieses Mal so viele Wahlkampftermine wie noch nie. Er zeichnet ein positives Bild von Brandenburg, wird nicht müde das Wirtschaftswachstum des Bundeslandes zu loben. Woidke knüpft seine eigene Zukunft an den Wahlerfolg der SPD.

    AfD in Brandenburg sieht sich im Aufwind und wird immer deutlicher

    Wer AfD-Spitzenkandidat Christoph Berndt zuhört, kann den Eindruck bekommen, es sei gefährlich aus dem Haus zu gehen. Sein Bild, das er von Brandenburg zeichnet, ist düster. Er konzentriert sich dabei nach wie vor auf Bedrohungen von Ausländern und sieht - wie die AfD es nennt - "Remigration" als ein Versprechen.
    Kürzlich forderte Berndts AfD in Brandenburg, dass Asylbewerber von öffentlichen Veranstaltungen ausgeschlossen werden sollen, alle, ganz pauschal und am besten sofort. Ein klarer Verstoß gegen Artikel Drei des Grundgesetzes: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."
    Dass die AfD in den Umfragewerten trotzdem so weit vorn liegt, liegt laut Politikwissenschaftler Werner Krause vor allem an der Dominanz des Themas Zuwanderung: "Tendenziell profitieren Rechtsaußenparteien davon, wenn sich die öffentliche Debatte auf dieses Thema konzentriert oder gar verengt." Hinzukomme, dass SPD und CDU zunehmend eine restriktivere Politik in diesem Bereich fordern.
    Politbarometer Brandenburg
    Das aktuelle Politbarometer extra zu den Landtagswahlen in Brandenburg zeigt, dass eine Mehrheit Dietmar Woidke weiter als Ministerpräsident haben möchte. Dennoch ist die AfD mit 29 Prozent stärkste Kraft.13.09.2024 | 1:54 min
    Doch die Forschung hat laut Krause gezeigt, "dass eine Annäherung der etablierten Parteien an die radikale Rechte nicht zu einer Abkehr der Wählerinnen und Wähler von Parteien wie der AfD führt".

    Im Gegenteil: Im Zweifel können diese Parteien unter solchen Bedingungen Stimmenzuwächse verzeichnen.

    Werner Krause, Politikwissenschaftler

    So gelangten ihre Positionen "in den politischen Mainstream und werden so im Zweifel als zunehmend 'normal' angesehen", erläutert Krause.

    CDU in Brandenburg in der dritten Reihe

    Jan Redmann, Spitzenkandidat der CDU in Brandenburg, möchte raus aus der Rolle als Juniorpartner in der Brandenburger Regierungskoalition. Er möchte Nummer eins werden, Woidke ablösen. Momentan geben die Umfragewerte das nicht her.
    Seit fünf Jahren regiert die CDU in der Kenia-Koalition mit SPD und Grünen. Auch bei Redmann liegt das Thema Migration und Sicherheit ganz vorn. Man sehe, "dass die von uns geforderten und von der SPD lange abgelehnten Grenzkontrollen an der Grenze zu Polen eine Wirkung haben, dass die Zuwanderung nach Brandenburg sich um rund ein Drittel in diesem Jahr reduziert hat."
    Brandenburg, Neuhardenberg: Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, steht neben Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, vor einem Pressestatement vor Abschluss der Klausurtagung des Geschäftsführenden Vorstands der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag vor Schloss Neuhardenberg.
    Laut ZDF-Politbarometer ist die Union beim Thema BSW zwiegespalten. Eine mögliche Zusammenarbeit beschäftigt auch die brandenburgische CDU zwei Wochen vor der Landtagswahl. 06.09.2024 | 1:37 min

    Robert Crumbach vom BSW kennen wenige

    Knapp hinter der CDU in den Umfragen liegt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Spitzenkandidat Robert Crumbach hat sich für den Wahlkampf extra beurlauben lassen, er arbeitet als Arbeitsrichter. Vieles ist noch unklar bei dieser Partei, die so manch einer als "Wundertüte" bezeichnet.
    Wer den Wahl-O-Mat befragt, bekommt von 38 nur drei Fragen vom BSW beantwortet. Trotzdem habe das BSW "ein gewisses Alleinstellungsmerkmal im Parteiensystem inne, da es sozialpolitisch linke Positionen mit konservativen Positionen auf kulturellen Themen verknüpft", erklärt Politikwissenschaftler Krause.
    O-Töne zur Landtagswahl in Brandenburg
    In der kommenden Woche findet die Landtagswahl in Brandenburg statt. Welche Themen sind den Menschen im ostdeutschen Bundesland am wichtigsten? 13.09.2024 | 0:51 min

    Grüne zittern um den Wiedereinzug in den Landtag

    Antje Töpfer und Benjamin Raschke treten als Spitzenduo für die Grünen an, müssen allerdings um einen Wiedereinzug ins Parlament bangen. "Wir können nicht aufgeben, wir können rechtsextremen Parteien oder populistischen Parteien nicht unser Land überlassen", sagt Töpfer. Man werde bis zum letzten Tag kämpfen und die Grünen-Themen wie Klimaschutz und Gesundheit voranbringen.
    Am 22. September werden die Brandenburger entscheiden, wer sie in ihrem Landtag vertreten soll.
    Katrin Lindner ist Reporterin im ZDF-Landesstudio Brandenburg.

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    Quelle: ZDF

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