Verbot von Islam-Zentrum: Stübgen geht gegen Extremismus vor

    Verbindungen zu Hamas vermutet:Brandenburg verbietet Islamisches Zentrum

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    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen hat das Islamische Zentrum Fürstenwalde (IZF) verboten. Grund: Extremistische Verbindungen. Es gab Razzien in Brandenburg und Berlin.

    Michael Stübgen (CDU), Minister des Innern und für Kommunales, nimmt an einer Sitzung des Landtages teil
    Stübgen verbietet IZF und ordnet Durchsuchungen an.
    Quelle: dpa

    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat das Islamische Zentrum Fürstenwalde al-Salam (IZF) verboten. In den Vereinsräumlichkeiten in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree sowie in Privatwohnungen in Brandenburg und Berlin fänden am Donnerstag Durchsuchungen durch die Polizei statt, teilte das Landesinnenministerium mit.
    Der Verein ist demnach dem Spektrum der Muslimbruderschaft und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas zuzuordnen. Minister Stübgen erklärte:

    Wir können Vereine nicht dulden, die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung richten.

    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU)

    "Die Glutnester der Steinzeitkultur Islamismus müssen bereits im Keim erstickt werden, um einen Flächenbrand zu verhindern", fügte er hinzu.
    blaue Moschee
    Vor 7 Wochen wurde der Verein islamisches Zentrum Hamburg verboten und die blaue Moschee in Hamburg geschlossen. Der Leiter des Zentrum wird nun aus Deutschland ausgewiesen.29.08.2024 | 2:16 min

    Stübgen: Radikalisierung an der Wurzel bekämpfen

    Junge Menschen würden "nicht im leeren Raum zu Extremisten", argumentierte der brandenburgische Innenminister. Dahinter steckten immer "perfide Radikalisierungsstrategien von extremistischen Organisationen", bekräftigte Stübgen.
    "Dieses Übel muss man an der Wurzel packen. (...) Das sind wir auch denjenigen Muslimen schuldig, die bei uns rechtschaffend leben und einst vor Islamisten geflüchtet sind."
    German police secures the compound of the Imam Ali Mosque, dubbed 'The Blue Mosque', of the 'Zentrum der islamischen Kultur Hamburg e.V.' in Hamburg, Germany, 24 July 2024. Germany's Interior Ministry said on 24 July 2024, that it 'banned the 'Islamisches Zentrum Hamburg e.V. (IZH)' and its sub-organisations nationwide' as an extremist Islamist organisation which pursues anti-constitutional aims.' The ministry said that 53 of the organisation's premises in eight German states were being searched as of 24 July, in order to enforce the ban and 'uncover possible connections to other organisations'.
    Das Bundesinnenministerium hat den Verein Islamisches Zentrum Hamburg verboten, der seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Juristisch keine einfache Angelegenheit.24.07.2024 | 2:56 min

    IZF seit 2023 als extremistisch eingestuft

    Das IZF wurde nach Ministeriumsangaben 2018 gegründet und betreibt vor Ort die al-Salam-Moschee. Neben Freitagspredigten biete der Verein ein breitgefächertes Angebot für Muslime der Region an, wie etwa Freizeit- und Bildungsangebote oder Ferienlager mit religiösen Schulungen für Kinder, erklärte das Innenministerium in Brandenburg.
    Das IZF wurde demnach im Juli 2023 wegen seiner "extremistischen Agenda" vom brandenburgischen Verfassungsschutz als Beobachtungsobjekt eingestuft worden. 

    Bundesweite Razzien
    :Faeser verbietet "Islamisches Zentrum Hamburg"

    Schon im Verfassungsschutzbericht von 1993 tauchte das Islamische Zentrum Hamburg auf. Seit heute ist der als islamistisch und extremistisch geltende Verein verboten.
    Martin Niessen, Hamburg
    Hamburg: Einsatzkräfte der Polizei stehen während einer Razzia auf dem Gelände vom Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) mit der Imam Ali Moschee (Blaue Moschee) an der Außenalster.
    mit Video
    Quelle: AFP

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