Länder einig bei Asylverfahren in Drittstaaten

    Ministerpräsidentenkonferenz:Länder einig bei Asylmodell in Drittstaaten

    |

    Die Länder haben sich bei ihren Beratungen darauf verständigt, ein Drittstaaten-Modell für Deutschland einführen zu wollen. Das erfuhr ZDFheute aus Verhandlungskreisen.

    Ministerpräsidentenkonferenz
    In Berlin treffen sich die Ministerpräsidenten der Länder am Nachmittag mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Zentrales Thema der Beratungen ist die Begrenzung von irregulärer Migration.20.06.2024 | 2:43 min
    Die Bundesländer wollen Asylverfahren künftig auch in Drittstaaten durchführen. Darauf haben sich Union und SPD geführte Länder nach ZDFheute-Informationen während der Ministerpräsidentenkonferenz geeinigt. In einem entsprechenden Beschluss heißt es:
    "Die Bundesregierung wird gebeten, darauf aufbauend konkrete Modelle zur Durchführung von Asylverfahren in Transit- und Drittstaaten zu entwickeln und dabei insbesondere auch dafür erforderliche Änderungen in der EU-Regulierung sowie im nationalen Asylrecht anzugehen."
    NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht nun Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Pflicht.
    Asylanträge pro Jahr

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Der Bundeskanzler sollte diese Einigung der Länder als Auftrag sehen, mit Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit eine Drittstaaten-Lösung anzugehen.

    Hendrik Wüst, CDU

    knaus, gerald - 2016
    Der Migrationsexperte Gerald Knaus hält es für vertretbar, Asylanträge in sicheren Drittstaaten zu prüfen, mit denen die EU Abkommen geschlossen hat. "Es ist kein Aufheben der Menschenrechtsstandards, die bleiben ja bestehen", so Knaus.20.06.2024 | 5:40 min

    Union kritisiert Kanzler Scholz

    Vor dem Treffen hatte die Union Scholz bei dem Thema Tatenlosigkeit vorgeworfen. "Zusagen und Ankündigungen des Kanzlers hat er bislang nicht wie versprochen umgesetzt", sagte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

    Bedenken der Koalitionspartner wurde eher stattgegeben, anstatt ein echtes Umsteuern in der Migrationspolitik einzuleiten.

    Friedrich Merz, CDU-Vorsitzende

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Möglichkeit von Drittstaatsverfahren durch Experten prüfen lassen, von denen viele sich skeptisch zeigten. Über die Ergebnisse des Gutachtens beraten die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder zur Stunde mit Kanzler Scholz in Berlin.
    20.06.2024, Berlin: Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident von Hessen, nimmt an der Ministerpräsidentenkonferenz im Kanzleramt teil.
    Bei der Ministerpräsidentenkonferenz haben sich die Bundesländer auf eine einheitliche Bezahlkarte für Geflüchtete geeinigt. Nun beraten sie darüber mit Kanzler Scholz. 20.06.2024 | 1:33 min

    Einigung bei Bezahlkarte: Höchstens 50 Euro bar

    Weitere Themen sind die Ankündigung des Kanzlers, den Abschiebestopp für Schwerkriminelle aus Afghanistan und Syrien aufzuheben. Das Problem: In Afghanistan regieren die radikalislamischen Taliban, in Syrien der Diktator Baschar al-Assad.
    So viele Flüchtlinge leben in Deutschland

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Mit beiden will man nicht über eine Rückkehr ihrer Staatsbürger verhandeln und sucht daher nach Umwegen über Nachbarstaaten.
    Außerdem gesucht wurde eine bundesweit einheitliche Regelung bei der sogenannten Bezahlkarte für Geflüchtete. Am Abend kam die Einigung: Bargeld-Auszahlungen über die Karte sollen auf 50 Euro begrenzt werden. So sollen unter anderem Geldzahlungen an Schleuser oder Familien in den Heimatländern verhindert werden.

    Nachrichten | Thema
    :Flüchtlinge und Migration

    Millionen Menschen flüchten; Tausende sterben. Kriege, Klimawandel und Armut sind Ursachen. Der Krieg in der Ukraine zwingt viele Menschen zur Flucht. News und Hintergründe.
    Archiv: Flüchtlinge gehen am 28.10.2015 hinter der deutsch-österreichischen Grenze in Wegscheid (Bayern) zu einer Notunterkunft
    Quelle: dpa, ZDF

    Mehr zum Thema Asylverfahren