Tariftreue-Gesetz: Ampel droht nächster Streit

    Geplante Tarifbindung :Tariftreuegesetz: Ampel droht nächster Streit

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    Firmen, die für den Bund arbeiten, sollen nach Tarif zahlen. So hatte es die Ampel vereinbart. Das entsprechende Gesetz sorgt nun aber für Streit zwischen SPD und FDP.

    Archiv: Christian Lindner und Saskia Esken am 04.09.2022.
    Die Parteivorsitzenden Christian Lindner (FDP) und Saskia Esken (SPD), Archivbild.
    Quelle: Imago

    Das Tariftreuegesetz entwickelt sich zum nächsten Streitobjekt in der Ampel-Regierung. Die SPD will, dass Firmen, die für den Bund arbeiten, nach Tarif zahlen. Die FDP um ihren Vorsitzenden Christian Lindner hat dagegen offenbar Vorbehalte - welche die SPD-Vorsitzende Saskia Esken scharf kritisiert.
    Es wisse mittlerweile jeder, dass tarifgebundene Unternehmen langfristig erfolgreicher seien, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gerade jetzt müsse es darum gehen, die Wirtschaft nachhaltig zu fördern.

    Das Tariftreuegesetz kommt - es aus falsch verstandener Wirtschaftsfreundlichkeit aufhalten zu wollen, ist nicht sehr klug von der FDP.

    Saskia Esken, SPD-Vorsitzende

    Der Staat müsse zudem Vorbild sein, wenn es um faire Arbeitsbedingungen und Löhne gehe, forderte die SPD-Vorsitzende. Das von FDP-Chef Christian Lindner geführte Bundesfinanzministerium blockiert die Vorlage unter Verweis auf steigende Bürokratie, wie es aus Regierungskreisen hieß.

    Tariftreue im Koalitionsvertrag vereinbart

    Das Tariftreuegesetz ist im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vorgesehen. In der vergangenen Woche hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärt, er habe einen Entwurf für das Gesetz den anderen Kabinettsmitgliedern zur Ressortabstimmung vorgelegt. Wie die Funke Zeitungen diese Woche berichtet hatten, verlangt das Finanzministerium jedoch, dass Unternehmen an anderer Stelle von Bürokratie entlastet werden, bevor durch das Tariftreuegesetz neue Lasten entstehen.
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    DGB: Bürokratie steigt kaum

    Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte die Umsetzung des Vorhabens. Wer tarifgebundene Unternehmen und deren Beschäftigte vor Billiganbietern schützen wolle, mache den Weg frei für ein Tariftreuegesetz, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell laut dem RND-Bericht. Das Argument einer zu starken Belastung der Firmen wies er zurück: Die Bürokratie steige mit dem Gesetz kaum an.
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    Ähnliche Äußerungen kamen aus dem CDU-Sozialflügel. "Das Tariftreuegesetz muss kommen", sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratische Arbeiterschaft (CDA), Dennis Radtke. Er erinnerte daran, dass die europäische Mindestlohnrichtlinie bis Ende November in nationales Recht umgesetzt werden müsse. "Um 80 Prozent Tarifbindung zu erreichen, braucht es konkrete Maßnahmen."

    Linke: "Erpressertruppe" führt SPD und Grüne vor

    Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler erklärte am Mittwochabend, Heil und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "müssen endlich Rückgrat zeigen und die FDP in die Schranken weisen". SPD und Grüne würden "von der neoliberalen Erpressertruppe um Bandenchef Christian Lindner mal wieder vorgeführt". Die Ampel könne mit dem Gesetz ein Zeichen setzen gegen den "dramatischen Einbruch" bei der Tarifbindung.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, dpa

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